Nach Australien (ca. 13.700 km in 1 Jahr) und Süd-Amerika
(ca. 27.000 km in knapp 5 Jahren) hat sie nunmehr vor,
Nord-Amerika (ca. 54.000 km in 8-10 Jahren) zu umrunden.
Da die „Arktik“-Route nicht immer – wenn überhaupt – eisfrei
ist, hat sie noch eine „Subtropik“-Route in der Planung. Immer
dann, wenn die Nord-Route nicht paddelbar ist, wird sie
wenigstens auf der Süd-Route Kilometer machen. Das Ziel beider
Routen wird New York sein und gestartet werden beide Routen von
Seattle (USA) aus.
Freya wird jedoch nicht ständig auf Tour sein; denn wie schon
bei ihren beiden anderen Kontinentalumrundungen wird sie sich
auch dieses Mal alle 3 bis 5 Monate eine Auszeit vom Paddeln
gönnen und nach Deutschland zurückkehren, um sich psychisch,
physisch, sozial und finanziell zu regenerieren.
Gestartet ist Freya am vergangen Samstag von
Seattle (USA) aus in Richtung Kanada und
weiter Richtung Alaska.
Der erste Tag lief planmäßig ab: In 10:10
Std. legte sie 46,2 km zurück.
Am zweiten Tag hatte sie mit dem Wind (25 kn
= 6 Bft.) (=> knapp 4 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) und
den Temperaturen (=> kalte Hände & Füße) zu kämpfen,
sodass sie nach 8:00 Std. und 31,5 km/Tag schon um 14.25 Uhr
auf Protection Island (Golf von Vacouver) an Land ging, um für
diesen Tag Schluss zu machen.
An ihrem dritten Tag plant sie – sofern Wind
und Tide es zulassen – bis Port Angeles (ca. 45 km) zu kommen,
um dann von dort aus den ca. 20 km breiten Sprung über die
Juan-de-Fuca-Street nach Vancouver Island zu wagen:
https://www.google.com/maps/@49.9480458,-123.8570179,536822m/data=!3m1!1e3
Spätestens danach muss sich Freya entscheiden, ob sie entlang
des ca. 500 km langen Küstenstreifens auf der Westseite, der
rauen Pazifik-Seite, von Vancouver Island paddeln will oder die
„Chicken“-Route wählt, die entlang der etwas geschützteren,
aber tidenabhängigeren Ostseite führt. Rein von den Kilometern
her, ist der Unterschied nicht so großen, wohl aber von den
Gewässerschwierigkeiten. Auf der Pazifikseite rollt meist
Dünung heran, die sich vor der Insel zu mächtigen Grundseen
aufbauen und einem das Anlanden sehr erschweren können. Auf der
Ostseite wird sie demgegenüber überwiegend mit Stromkabbelungen
(Tide Races) und Kap- bzw. Tunneleffekten zu kämpfen haben, bei
denen sie Spitzengeschwindigkeiten erreichen kann, wenn sie mit
der Tide und mit dem Wind paddelt, oder einfach nicht
vorankommt, wenn es gegenan strömt & windet.
Küstenkanuwandern ist eine situative
Sportart
D.h. der Verlauf einer Küstentour wird wesentlich vom Wetter
und den Gezeiten bestimmt. Bei der Tourenplanung müssen wir uns
immer bewusst sein, dass wir am Ende eines Tourentages woanders
anlanden könnten, als zu Beginn geplant wurde. Das musste bzw.
durfte auch Freya schon an ihrem dritten Fahrtentag erfahren;
denn statt die ca. 45 km nach Port Angeles (USA) zu paddeln, um
dann einen Tag später die ca. 20 km weite Querung hinüber nach
Vancouver Island (CDN) zu wagen, hat sie aufgrund der ruhigen
Wetterlage (=> Flaute) und der flotten Tide (=> bis zu 10
km/h Fahrt über Grund) schon sehr bald ihren geplanten Kurs
geändert und ist Non-Stopp und "direttissima" über die
Juan-de-Fuca-Street hinüber nach Vancouver Island mit dem
Zielpunkt Victoria Habour gepaddelt.
https://www.google.com/maps/@48.3115788,-123.1359278,68181m/data=!3m1!1e3
Ja, an diesem 3. Tage tat Freya das, wofür sie bekannt ist. Um
7.20 Uhr in der Frühe verließ sie Protection Island und um
18.45 Uhr landete sie in Victoria an. Für die 56,9 km hat sie
11:25 Std. gebraucht. Im Schnitt paddelte sie an diesem Tag 5
km/h, was mit einem Seekajak, welches samt Ausrüstung an die
100 kg wiegt, recht beachtlich ist.
Text: Udo Beier
www.freyahoffmeister.com > Expeditionen
> Nord-Amerika > Map bzw. Tabelle
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(Tagebucheintragungen)
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