28.03.2017 | Kanu (Allg.)

Freya Hoffmeister ist wieder unterwegs

(Etappe 1) - Seit dem 25. März 2017 ist Freya Hoffmeister (52) wieder mit ihrem 560 cm langen und 58 cm breiten Seekajak unterwegs.

Nach Australien (ca. 13.700 km in 1 Jahr) und Süd-Amerika (ca. 27.000 km in knapp 5 Jahren) hat sie nunmehr vor, Nord-Amerika (ca. 54.000 km  in 8-10 Jahren) zu umrunden. Da die „Arktik“-Route nicht immer – wenn überhaupt – eisfrei ist, hat sie noch eine „Subtropik“-Route in der Planung. Immer dann, wenn die Nord-Route nicht paddelbar ist, wird sie wenigstens auf der Süd-Route Kilometer machen. Das Ziel beider Routen wird New York sein und gestartet werden beide Routen von Seattle (USA) aus.

Freya wird jedoch nicht ständig auf Tour sein; denn wie schon bei ihren beiden anderen Kontinentalumrundungen wird sie sich auch dieses Mal alle 3 bis 5 Monate eine Auszeit vom Paddeln gönnen und nach Deutschland zurückkehren, um sich psychisch, physisch, sozial und finanziell zu regenerieren.

Gestartet ist Freya am vergangen Samstag von Seattle (USA) aus in Richtung Kanada und weiter Richtung Alaska.

Der erste Tag lief planmäßig ab: In 10:10 Std. legte sie 46,2 km zurück.

Am zweiten Tag hatte sie mit dem Wind (25 kn = 6 Bft.) (=> knapp 4 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) und den Temperaturen (=> kalte Hände & Füße) zu kämpfen, sodass sie nach 8:00 Std. und 31,5 km/Tag schon um 14.25 Uhr auf Protection Island (Golf von Vacouver) an Land ging, um für diesen Tag Schluss zu machen.

An ihrem dritten Tag plant sie – sofern Wind und Tide es zulassen – bis Port Angeles (ca. 45 km) zu kommen, um dann von dort aus den ca. 20 km breiten Sprung über die Juan-de-Fuca-Street nach Vancouver Island zu wagen:

https://www.google.com/maps/@49.9480458,-123.8570179,536822m/data=!3m1!1e3

Spätestens danach muss sich Freya entscheiden, ob sie entlang des ca. 500 km langen Küstenstreifens auf der Westseite, der rauen Pazifik-Seite, von Vancouver Island paddeln will oder die „Chicken“-Route wählt, die entlang der etwas geschützteren, aber tidenabhängigeren Ostseite führt. Rein von den Kilometern her, ist der Unterschied nicht so großen, wohl aber von den Gewässerschwierigkeiten. Auf der Pazifikseite rollt meist Dünung heran, die sich vor der Insel zu mächtigen Grundseen aufbauen und einem das Anlanden sehr erschweren können. Auf der Ostseite wird sie demgegenüber überwiegend mit Stromkabbelungen (Tide Races) und Kap- bzw. Tunneleffekten zu kämpfen haben, bei denen sie Spitzengeschwindigkeiten erreichen kann, wenn sie mit der Tide und mit dem Wind paddelt, oder einfach nicht vorankommt, wenn es gegenan strömt & windet.

Küstenkanuwandern ist eine situative Sportart

D.h. der Verlauf einer Küstentour wird wesentlich vom Wetter und den Gezeiten bestimmt. Bei der Tourenplanung müssen wir uns immer bewusst sein, dass wir am Ende eines Tourentages woanders anlanden könnten, als zu Beginn geplant wurde. Das musste bzw. durfte auch Freya schon an ihrem dritten Fahrtentag erfahren; denn statt die ca. 45 km nach Port Angeles (USA) zu paddeln, um dann einen Tag später die ca. 20 km weite Querung hinüber nach Vancouver Island (CDN) zu wagen, hat sie aufgrund der ruhigen Wetterlage (=> Flaute) und der flotten Tide (=> bis zu 10 km/h Fahrt über Grund) schon sehr bald ihren geplanten Kurs geändert und ist Non-Stopp und "direttissima" über die Juan-de-Fuca-Street hinüber nach Vancouver Island mit dem Zielpunkt Victoria Habour gepaddelt.

https://www.google.com/maps/@48.3115788,-123.1359278,68181m/data=!3m1!1e3

Ja, an diesem 3. Tage tat Freya das, wofür sie bekannt ist. Um 7.20 Uhr in der Frühe verließ sie Protection Island und um 18.45 Uhr landete sie in Victoria an. Für die 56,9 km hat sie 11:25 Std. gebraucht. Im Schnitt paddelte sie an diesem Tag 5 km/h, was mit einem Seekajak, welches samt Ausrüstung an die 100 kg wiegt, recht beachtlich ist.

Text: Udo Beier

www.freyahoffmeister.com > Expeditionen > Nord-Amerika > Map bzw. Tabelle
https://www.facebook.com/freya.hoffmeister (Tagebucheintragungen)

#FreyaPaddelt

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