„Sick Line“ nennen Extrempaddler die perfekte, flüssigste und schnellste Linie stromabwärts. Diese gilt es bei der Weltmeisterschaft auf einer von der Natur mit Höchstschwierigkeiten gespickten Wildwasserstrecke unter Rennbedingungen zu finden.
Der als „Wellerbrücke Rapids“ bezeichnete Abschnitt der Ötztaler Ache ist eine solche Extremstrecke. Der Gletscherfluss hat den Ruf, die ‚Eiger-Nordwand’ des Kajaksports zu sein: massives Wildwasser der Stufe 5, das heißt sowohl technisch schwierig, als auch gefährlich. Die Stromschnellen tragen so klangvolle Namen wie „TNT Katarakt“, „Champions Killer“ oder „Champions Killer Minus 1“. Selbst kleinste Fahrfehler haben hier Konsequenzen. Aus diesem Grund wird das Startfeld in zwei Qualifikationsläufen auf einem leichteren Teilabschnitt ausgesiebt. Nur die besten Extrempaddler dürfen am eigentlichen WM-Rennen teilnehmen.
„Einige Wildwasserkajaker, die bei dieser WM starten, befahren auf ihren Expeditionen zum Teil noch extremere Flussabschnitte und viel höhere Wasserfälle. Doch das machen sie vielleicht einmal und da kommt es nicht auf die Zeit an“, erklärt Axel Burkhardt, Director adidas Global Sports Marketing Outdoor. „Die adidas Sickline WM testet nicht nur die Fähigkeiten, eine der weltweit schwierigsten Wildwasserpassagen heil runter zu kommen, sondern dabei auch möglichst schnell zu sein. Auf 280 Metern wird den Athleten technisch und konditionell alles abverlangt, das heißt, sie müssen ihr volles Potential auf den Punkt genau abrufen können, Runde für Runde. Sie dürfen sich keinen Fehler leisten und sie müssen extrem fit sein, denn die Schlüsselstellen kommen erst zum Schluss.“
Mit einem beeindruckenden Finallauf sicherte sich im
vergangenen Jahr der 27-jährige Spanier Gerd Serrasolses zum
ersten Mal den begehrten Titel des Extremkajakweltmeisters, vor
dem Engländer David Bain und dem dreifachen adidas Sickline
Champion Sam Sutton aus Neuseeland. Serrasolses galt während
des gesamten Wochenendes als haushoher Favorit, nachdem er
sowohl in der Qualifikation die Bestzeit fuhr als auch im
Viertel- und Halbfinale als Sieger hervorging. Im
entscheidenden letzten Lauf rief der Spanier seine
Tagesbestleistung ab und stellte mit seiner Zeit von 55.34
Sekunden sogar einen neuen Streckenrekord auf.
Auch die 5 schnellsten Frauen kämpften auf den
Wellerbrücke-Stromschnellen erstmals um
Weltmeisterschaftsehren. Die 35-jährige Ausnahmepaddlerin
Mariann Saether aus Norwegen, die zum ersten Mal an der adidas
Sickline Extremkajak-WM teilnahm, sicherte sich die
Goldmedaille mit einer Zeit von 1:03.49 vor Jennifer Chrimes
aus Großbritannien und Alona Buslaieva aus der Ukraine.
Nur die besten kommen weiter
Bei der adidas Sickline WM treten die Top 52 Herren und Top 8
Damen in einem ‚Head-to-Head’ Format gegeneinander an, das
heißt, der schnellste der Qualifikation ‚duelliert’ sich mit
Platz 52, der zweitschnellste mit Platz 51, und so weiter. Die
Reihenfolge der einzelnen Heats erfolgt im klassischen
Turnierraster. Der jeweils schnellere Kajaker eines Laufs kommt
in die nächste Runde zusammen mit zwei ‚Lucky Losern’, den zwei
Zeitschnellsten der ausgeschiedenen Athleten. Auch die Top 28
treten wieder im K.O.-System gegeneinander an. Die 14 Athleten,
die sich in dieser Runde durchsetzen, kämpfen mit zwei weiteren
‚Lucky Losern’ um Edelmetall. Im Damenfinale paddeln die Top 5
um den Titel.
Die Teilnehmer sind sich einig, dass die adidas Sickline WM
einzigartig ist, denn hier treffen die besten Athleten der
unterschiedlichsten Kajakdisziplinen in einem Rennen
aufeinander: Extrempaddler, Freestyle- und Slalomweltmeister
sowie Expeditionskajaker. Durch das Knockout System ist es
schwierig, überhaupt ins Finale zu kommen. Jeder Athlet, der
das schafft, hat die Fähigkeit eine Medaille zu holen.
Livestream auf eversport.tv
Auch 2016 wird das Finale der adidas Sickline WM in mehreren
Ländern live im Fernsehen übertragen. Darüber hinaus kann man
das Rennen auch live im Internet verfolgen. Kajaklegende Ben
Brown (NZL) kommentiert den Livestream auf eversport.tv.
Mehr Informationen unter www.adidas-sickline.com
BIld: Manuel Arnu