Das zweieinhalbtägige Filmfest präsentiert über 40 Filme aus aller Welt und bietet in Diskussionsrunden Gelegenheit zum Austausch mit Filmemachern, Wissenschaftlern und Umweltaktivisten. Die fünf Programmblöcke thematisieren die Schönheit von Flusslandschaften, ihren ökologischen Reichtum sowie ihre soziale und kulturelle Bedeutung, aber auch ihre Bedrohung. Gezeigt werden wilde Ströme, entlegene Gegenden und Menschen, die uns diese Schönheit näher bringen, indem sie uns in berauschenden Bildern auf ihre Abenteuer mitnehmen: Unterwegs auf Flößen, Rafts und Kanus, beim Fliegenfischen oder beim Schwimmen und Baden in Seen und Flüssen.
Wir beleuchten die ökologischen Auswirkungen von Staudämmen, folgen Flüssen und ihrer Verschmutzung mit Plastik von der Quelle bis ins Meer und begleiten Lachse und Meeresneunaugen von der Mündung die Flüsse hinauf bis zu ihren Laichgründen. Wir berichten vom Balkan, wo die letzten wilden Flüsse Europas von einem beispiellosen Wasserkraftboom bedroht werden, der auch vor geschützten Gebieten und Nationalparks nicht haltmacht. Zu weltweiten Wasserkraft- und Staudammkonflikten zeigen wir Dokumentationen aus Amazonien und Kenia.
Das FLUSSFILMFEST feiert die Faszination und Schönheit frei fließender Flüsse, macht auf die akute Bedrohung und weltweit dramatisch voranschreitende Zerstörung von Flusslandschaften und Gewässern über und unter der Wasseroberfläche aufmerksam und zeigt Möglichkeiten auf, sich für ihren Schutz zu engagieren.
Das FLUSSFILMFEST BERLN
2018 ist eine Kooperation mit dem Wild & Scenic Film Festival des
kalifornischen Umweltverbands South Yuba River Citizens
League.
Nach einem Auftakt in Nevada City geht das Festival auf Tour:
Partner bringen Filme des Festivals an rund 150 Orten auf die
Leinwand. In dieser Form ist Wild & Scenic das größte
Umweltfilmfestival in Nordamerika. Der Name spielt auf die
Wild and Scenic Rivers in den USA an, ein
Netzwerk von frei fließenden Flüssen, die aufgrund ihres
Wildflusscharakters, ihres Arteninventars, ihres
landschaftlichen Reizes oder ihrer Bedeutung für die Erholung
unter strengem Schutz stehen.
Veranstalter und Partner
Veranstalter des Flussfilmfestes Berlin ist die GRÜNE LIGA e.V., ein 1990 gegründeter Umweltverband mit Wurzeln in der ostdeutschen Umweltbewegung. Unter ihrem Dach engagiert sich die Bundeskontaktstelle Wasser für lebendige Flüsse und Gewässerschutz in Deutschland und Europa sowie in der internationalen Wasserpolitik.
Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei - IGB ist seit drei Jahren wissenschaftlicher Partner des Flussfilmfests. Unter der Woche macht das IGB nichts Geringeres als für die Zukunft unserer Gewässer zu forschen. Am Festivalwochenende wird Mikroplastik unter die Lupe genommen und der Sprung ins kalte Wasser gewagt: IGB Writer in Residence Jessica J. Lee liest aus ihrem Debüt "Mein Jahr im Wasser". Gemeinsam mit NaturschützerInnen nimmt sich das IGB die europäischen Flüsse vor: Wie können bestehende Nutzungskonflikte überwunden und die vereinbarten ökologischen Ziele erreicht werden? Und wo besteht welcher Handlungsbedarf für die Umwelt- und Wasserpolitik der EU?
Der Outdoor-Ausstatter Patagonia unterstützt das Flussfilmfest im Rahmen der Initiative "One Percent for the Planet". Der Schutz frei fließender Flüsse und der aquatischen Biodiversität ist ein Focus von Patagonias Umweltengagement. Patagonia unterstützt unter anderem die Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas. Ziel der Kampagne ist es, die Balkanflüsse als einzigartiges europäisches Naturerbe zu bewahren und die ökologisch wertvollsten Ströme und Flussabschnitte vor der Zerstörung durch Staudammprojekte zu retten.
Die sozial-ökologische Plattform GETIDOS forscht zu nachhaltigen Problemlösungen mit einem Schwerpunkt auf Social Entrepreneurship und soziale Innovationen. Sie rief u.a. zur "Big Jump Challenge" auf, dem Jugendwettbewerb zum Europäischen Flussbadetag. GETIDOS steht für "Getting Things Done Sustainably".
GegenStrömung ist eine Initiative, die für menschenrechtskonformes sowie sozial- und umweltverträgliches Handeln deutscher Akteure bei ihren Auslandsaktivitäten eintritt. Dies bezieht sich sowohl auf die Bundesregierung als auch auf Banken und Unternehmen. Sie beleuchtet kontroverse Staudammprojekte und die Rolle deutscher Firmen und Investoren, etwa beim Belo-Monte-Megastaudamm in Amazonien.