26.08.2017 | Kanu-Polo

U21-Damen sind Europameister

Der Finaltag der U21-Klassen endet mit einem Titel und einer Vizeeuropameisterschaft für das deutsche Team. Herren und Damen im Halbfinale am Sonntag.
Die U21-Damen sind Europameister
Haben uns die beiden Herren Mannschaften des Deutschen Kanu-Verbandes am ersten und zweiten Tag noch mit spektakulären Toren und Siegen verwöhnt, waren es am heutigen Samstag vor allem die Damen, die scheinbar alle Trümpfe in der Hand hielten. Noch am Morgen des Finaltages musste der weibliche Nachwuchs die zwei letzten Partien der Vorrunde bestreiten. In dieser Spielklasse traten insgesamt acht Teams in einer Gruppe an, in deren Anschluss unmittelbar das Halbfinale und Finale ausgespielt wurde. Beide Gegner waren nicht wirklich auf Augenhöhe mit hellwachen Deutschen und die Ergebnisse waren entsprechend, Spanien (8:1) und Irland (7:2).
Ähnliches war von den älteren Damen zu berichten. Für sie standen die zwei Begegnungen der Zwischenrunde an. Die Schweizerinnen, die den Deutschen im ersten Gruppenspiel am Donnerstag noch ein Unentschieden abringen konnten, fanden keinen Weg durch die Abwehr unseres Teams, während sich der Punktestand auf der anderen Seite kontinuierlich zum 5:0 Endstand erhöhte. Spielerin Caroline Sinsel war im Interview im Anschluss an das Spiel sichtlich erleichtert, dass das Ziel, die Gegnerinnen aus der Abwehr heraus früher zu attackieren aufging und die Zuschauer kein Dejá-vu erleben mussten. Ebenso musste das sonst starke niederländische Team erfahren, dass die deutsche Abwehr zur Zeit felsenfest steht, sodass auch das zweite Zwischenrundenspiel am Mittag mit 4:0 ohne Gegentor gewonnen wurde. Damit geht das Team am Sonntag mit spitzen Ausgangslage in das Halbfinale gegen die Mannschaft aus Großbritannien.
Bei den Herren lief es nicht ganz so reibungslos wie in den vergangenen Tagen. Nach dem ersten Sieg in der Zwischenrunde gegen Spanien gestern, musste das Team beim Spielstand von 2:1 gegen Portugal noch einmal zittern, als der Ball knapp 40 Sekunden vor Spielende verloren ging. Den Portugiesen gelang jedoch kein Treffer mehr, sodass am Ende hart erkämpfte 3 Punkte zu Buche standen. Im letzten Spiel vor dem Halbfinale, welches durch die beiden Siege schon erreicht war, musste das Team in der ersten Halbzeit auf Torwart Robert Pest verzichten, der im Krankenhaus behandelt werden musste und erst in der Pause zurück auf dem Wasser war. Seine Abwesenheit nutzen die Gegner aus Dänemark geschickt aus und gingen schnell mit zwei Toren in Führung. Die deutschen Herren fanden jedoch ihren Rhythmus und begannen die Aufholjagd. Auch die Dänen konnten jedoch immer wieder treffen, obwohl sie immer mehr in die Defensive gerieten. Erst eine Minute vor Ende der Partie – die Dänen waren inzwischen mit einer gelben Karte in Unterzahl – konnte der Ausgleichstreffer zum 5:5 Endstand erzielt werden. Trotz allem geht die Mannschaft als Erster der Zwischenrunde ins Halbfinale. Jakob Husen verrät, dass so ein kleiner Dämpfer dem Team vielleicht ganz gut tut, um morgen noch einmal alles zu geben und um den Titel zu holen.
Während Damen und Herren noch die Zwischenrunde bestritten, befanden sich die beiden Nachwuchsteams des DKV bereits voll in der K.O. Runde. Dabei besiegten die U21-Damen das französische Team im Halbfinale klar mit 6:1 und ließen keine Zweifel aufkommen, dass sie auch das Finale unbedingt gewinnen wollten. Währenddessen war der Weg für die U21-Herren etwas mühsamer. Schon im Viertelfinale gegen Polen, die eigentlich die Wunschgegner waren, lag das Team zur Mitte der ersten Halbzeit mit 0:2 zurück. Mit einer enormen Kraftanstrengung und der Unterstützung gut 50 angereister Fans konnten die Spieler ihre Nerven beruhigen und den Rückstand aufholen. Erneut trafen die Polen zur Führung, der Ausgleich ließ jedoch nicht lange auf sich warten und erst wenige Minuten vor Abpfiff gelang den Deutschen zum ersten Mal die Führung durch einen Konter. Gleich der nächste Angriff der Gegner konnte wieder abgefangen und durch einen schnellen Abschluss die Führung ausgebaut werden. Am Ende stand es hier 6:3 in einem lange sehr offenen Spiel. Noch enger und an Spannung kaum zu überbieten wurde es im Halbfinale gegen Russland. Hier fielen insgesamt kaum Tore und am Ende war es lange Gleichstand bevor Kapitän Jan Grünewald buchstäblich in der letzten Sekunde zum 3:2 Entstand trifft und sein Team damit ins Finale bringt.
Am Abend hieß es dann zunächst für die U21-Damen Gold oder Silber. Die Gegnerinnen aus Polen waren das einzige Team, welchem man sich in der Vorrunde geschlagen geben musste. Die Partie begann auch diesmal sehr ausgeglichen und lange fiel kein Tor. Erst Mitte der ersten Halbzeit trafen die deutschen U21-Damen zum ersten Mal. Die Polinnen hatten dann eine kurze Phase der Unaufmerksamkeit und schnell konnte die Führung ausgebaut werden. Die Pause rettete den Gegner, aber da stand es schon 4:0. In der zweiten Hälfte hatten sich die Osteuropäerinnen wieder gefangen und erhöhten nun den Druck. Gleichzeitig gingen die Würfe der Deutschen nicht mehr ins Tor. Es fiel jedoch nur noch der 1:4 Anschlusstreffer und unsere U21-Damen sind Europameister!
Direkt im Anschluss kämpften die U21-Herren um das ersehnte Gold gegen Großbritannien. Die schon im letzten Jahr in Italien erfolgreichen Briten trafen das erste Mal und die Deutschen mussten nachlegen. Zunächst sah es so aus als wäre die Abwehr der Gegner kaum zu durchdringen, doch wieder war es Jan Grünewald, der sich ein Herz nahm und das eigene Team wieder in Spiel brachte. In der Pause stand es damit 1:1. Kurz nach Wiederanpfiff trafen die Engländer jedoch erneut. Wiederum konnten die Deutschen ausgleichen. Gute drei Minuten vor Ende jedoch fiel das 2:3 aus deutscher Sicht. Und obwohl noch einmal alles in den Ring geworfen wurde, was die deutsche Mannschaft zu bieten hatte, konnte sie nicht noch einmal erfolgreich abschließen. Am Ende bleibt aber der hart erarbeitete und hervorragende zweite Platz und damit der Vizeeuropameistertitel für die U21-Herren.
Am morgigen Tag gilt es nun für die zwei verbliebenen Teams ihre Leistung abzurufen und den beiden Spitzenplatzierungen der Nachwuchsmannschaften zwei weitere hinzuzufügen.
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