Unter den über 50 Sportverbänden des Landessportbundes
Brandenburg ist der LKV mit seinen ca. 3.000 Mitgliedern
etwa erst an fünfzehnter Stelle einzuordnen. An den
im Wettkampfsport erzielten Medaillengewinnen bei Olympischen
Spielen und internationalen Meisterschaften gemessen,
kann allerdings keine andere Brandenburger Sportart auf
nur annähernd ähnliche Erfolge verweisen. Jedoch auch bei
erfolgreichen Teilnahmen an Wettkämpfen auf nationaler Ebene
und bei der Anzahl ausgerichteter kanusportlicher
Veranstaltungen jeglicher Art, ist der LKV Brandenburg
stets im Spitzenfeld angesiedelt.
Es ist somit nicht überraschend, dass die erst seit etwa
zwei Monaten im Amt befindliche Ministerin für BJS in ihrem
Grußwort bekannte, sich bereits zuvor mit der Geschichte des
Brandenburger Kanusports vertraut gemacht zu haben. Die aus
Hamburg stammende Britta Ernst war auch schon als
Bildungsministerin in Schleswig-Holstein tätig. Sie betonte,
dass die medaillenträchtigen Erfolge des 40
Kanuvereine/-abteilungen umfassenden LKV Brandenburg über die
Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Neben der Würdigung der von
Brandenburger Kanusportlern erbrachten Leistungen bedankte sie
sich für die Arbeit des Regattateams Brandenburg Beetzsee e. V.
bei Sicherstellung zahlreicher Veranstaltungen und lobte
ausdrücklich die Potsdamer Sportschule hinsichtlich ihres
Engagements und der guten Zusammenarbeit mit den
Sportverbänden.
Nicht unwesentlich war auch der Hinweis von Britta Ernst, dass
in ihrem Ministerium zehn Stellen geschaffen wurden, in denen
sich verdienstvolle Sportler/ -innen während und nach dem
aktiven Sport beruflich etablieren können. „Es ist schon eine
tolle Geschichte, dass die erfolgreiche Potsdamer
Kanusportlerin Conny Waßmuth eine dieser Stellen besetzt“, so
berichtete sichtlich erfreut die Ministerin. Sie spricht sich
eine enge Zusammenarbeit mit dem LKV Brandenburg aus.
DKV-Präsident Thomas Konietzko unterstrich in seinem Grußwort,
dass der Deutsche Kanu-Verband nur so stark sein kann, wie die
Landesverbände und Vereine in der Fläche. „Nicht weil ich
Brandenburger bin, sondern deshalb, weil ich damit die
Anerkennung der Arbeit des LKV unterstreichen möchte, bin ich
zum dritten Mal hintereinander bei einem Verbandstag des LKV
Brandenburg zugegen“, wandte er sich an die Delegierten in der
Mensa der Potsdamer Sportschule.
Die Mehrzahl der Mitglieder des DKV übt zwar den
Kanu-Wandersport aus, der mit seinen traditionellen
Kanu-Wanderfahrten Zuspruch über die Grenzen Deutschlands
hinaus findet. Seine internationale Anerkennung und Bedeutung
verdankt der DKV jedoch vor allem den hervorragenden Leistungen
im Kanu-Rennsport resümierte Konietzko. Und im
Zusammenhang mit dem hervorragenden Anteil der dem
Kanu-Club (KC) Potsdam angehörenden Brandenburger
Rennkanuten bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 bezeichnete
er Brandenburg als die „Herzkammer des deutschen
Kanu-Rennsports“.
Nicht nur die Spitzenathleten, sondern auch die erfolgreiche
Nachwuchsarbeit des LKV Brandenburg fanden die Anerkennung des
DKV-Präsidenten. Im besonderen Maße verwies auf den Anteil von
Lehrerin-Trainerin Petra Welke (Landesstützpunkt des KC
Potsdam) bei der Heranführung junger weiblicher
Canadierfahrerinnen an das Niveau der Leistungsklasse.
Im festen Vertrauen darauf, dass der DKV bei den Olympischen
Spielen 2020 in Tokio gut abschneiden wird, hofft er auch dort
auf den Einsatz der Potsdamer Canadier-Damen.
Im Namen des DKV dankte Thomas Konietzko den wichtigsten
Trainern, Vereinsvorsitzenden und allen ehrenamtlich
Tätigen für die geleistete Arbeit. Mit der Aufforderung „Weiter
so!“ verband er zudem die Hoffnung: „Das Herz des
Kanu-Rennsports möge weiterhin so kraftvoll schlagen, wie
zuvor.“
Im Bericht des Präsidiums des LKV Brandenburg und mit dem
Rückblick des Präsidenten Michael Schröder auf das Berichtsjahr
2017 konnte auf eine insgesamt erfolgreiche Saison 2016
verwiesen werden.
Nicht nur der Anteil an vier Gold-, drei Silber- und einer
Bronzemedaille von Athleten des KC Potsdam an der Gesamtbilanz
des DKV bei den Olympischen Spielen in Rio unterstrich das
Leistungspotenzial der Brandenburger Rennkanuten, sondern auch
zahlreiche Medaillengewinne bei internationalen Meisterschaften
und nationalen Titelkämpfen. Und das nicht nur bei der
Leistungsklasse, sondern auch im Nachwuchsbereich.
Andererseits wurde die Vielfalt des Kanusports in Brandenburg
anhand zahlreicher Veranstaltungen im Kanu-Wandersport,
Drachenbootsport, Stand-UP-Paddling und im geringeren Umfang im
Kanu-Slalom, Kanu-Polo, Kanu-Marathon und Kanu-Mehrkampf
sichtbar.
Darüber hinaus trugen weitere kanusportliche Veranstaltungen,
wie u. a. der Kanusprint und die Wasserspiele in Potsdam sowie
Events im Drachenbootsport oder auch die Potsdamer
Schlösserfahrt dazu bei, den Kanusport in der
Öffentlichkeit zu präsentieren und Interesse an dieser Sportart
zu wecken. Allein der Umstand, dass bei der Umfrage nach den
besten Brandenburger Sportlern des Jahres 2016 erstmalig in
allen drei Kategorien (weiblich, männlich und Mannschaft)
die Potsdamer Kanurennsportler auf Rang eins gesetzt
wurden, unterstreicht deren Wertschätzung seitens der befragten
Sportjournalisten.
All die Erfolge und Leistungen sowie die gestiegene
Aufmerksamkeit gegenüber dem im Land Brandenburg ausgeübten
Kanusport sind der fleißigen und zielgerichteten Arbeit
durch Trainer und Übungsleiter sowie darüber hinaus dem
ehrenamtlichen Engagement zahlreicher Helfer und Unterstützer
geschuldet. Ihnen allen galt der ausdrückliche Dank des
LKV-Präsidenten.
Nach der Aussprache zu den Berichten erfolgte die Wahl des
Präsidiums, der Kassenprüfer, der Spruch-und Schlichtungskammer
sowie die Bestätigung des Jugendwartes, der Fachwarte und
Referenten.
In das neue Präsidium wurden für die nächsten vier Jahre
gewählt bzw. ernannt als:
- Präsident Michael Schröder
- Vizepräsidentin olympischer Wettkampfsport Petra Welke
- Vizepräsident Freizeit- und Kanu-Wandersport Andreas Zimmer
- Vizepräsidentin Verbandsentwicklung und Breitensport Dajana Pefestorff
- Schatzmeister Andrej Phlipp
- Jugendwart Steffen Miegel
Für ihre Verdienste um den Kanusport im Land Brandenburg
wurden auf Beschluss des 10. Verbandstages vier Sportfreunde
zum Ehrenmitglied des LKV Brandenburg ernannt.
Von Günter Welke