Bei der Deutschen Meisterschaft, die am 6. und 7. Mai 2017
vom Wassersportverein Rheine ausgerichtet wird, geht es nicht
nur um die nationalen Meistertitel in den verschiedenen
Altersklassen im Kajak und Canadier. Die Sportler aus NRW
ermitteln hier auch ihre Landesmeister. Gleichzeitig ist die DM
Qualifikation: Für die langen Distanzen werden in Rheine die
Tickets für die Nationalmannschaft 2017 vergeben, die sich
durch die DM das erst Mal zusammenfindet. Ein besonderer
Ansporn sollte für die Athletinnen und Athleten die Aussicht
auf die Teilnahme bei der Weltmeisterschaft im September sein,
die nach der letztjährigen Heim-WM in Brandenburg nun im
südafrikanischen Pietermaritzburg stattfinden wird. Für
abwechslungsreiche Wettkämpfe auf der Ems dürfte also gesorgt
sein.
Wenn die Leistungssportler am ersten Tag der Marathon-DM schon
Medaillenplätze unter sich ausgemacht haben, bekommen nun auch
Breitensportler die Gelegenheit, selbst Wettkampf-Atmosphäre zu
schnuppern. Nach Ende des offiziellen Teils der Regatta richtet
der WSV Rheine am Samstag erstmalig ein „Open Race“ aus, das
sich speziell an Amateure und Fitness-Paddler richtet. „Die
Idee zu dem offenen Rennen kam uns, um ein breiteres Publikum
anzusprechen und die Deutsche Meisterschaft damit auch für
Besucher attraktiver zu machen“, sagt Stefan Fiekers,
stellvertretender Sportwart des WSV und Mitorganisator der DM.
So könnten die Zuschauer tagsüber erst in Ruhe die Rennen der
„Profis“ verfolgen, neue Boote testen und sich danach noch
sportlich betätigen, erklärt Fiekers. „Es gibt ja sowieso viele
Trainer, Betreuer und Eltern, die nach dem ersten Tag der DM
gerne auf dem Wasser eine Runde drehen. Denen wollten wir die
Gelegenheit geben, aktiv am Geschehen teilzunehmen.“
Das Niveau der Jedermann-Regatta ist bewusst niedrig
angesetzt. Gefahren werden zwei Runden der offiziellen
DM-Strecke zwischen der Innenstadt von Rheine und der Wendeboje
flussaufwärts der Ems. Portagen, in denen die Boote eine
gewisse Strecke über Land getragen werden müssen, sind nicht
vorgesehen. Auf dem 10,3 Kilometer langen Rundkurs sind alle
Bootsklassen zugelassen – also auch Wanderboote, Seekajaks,
Master-Rennboote, Surfskis und Fitness-Boote. „Wir freuen uns
über jeden Teilnehmer“, sagt Stefan Fiekers. Das Rennen habe
allerdings nicht den Charakter eines harten Wettkampfes,
sondern betone den Spaß am gemeinsamen Sport. „Wir werden zwar
die Zeit stoppen, aber keine Rangliste ausloben“, kündigt
Fiekers an. Es gehe darum, einfach für sich eine gute Zeit zu
fahren und dabei einen schönen Abschluss des Tages zu
begehen.
Eine Anleihe an die Rennen der Deutschen Meisterschaft im
Kanu-Marathon mache das „Open Race“ allerdings doch: „Wie bei
den Leistungssportlern wird es einen Massenstart geben“,
verspricht Fiekers, der selber auch als Sportler in Rheine
trainiert. „Den auf dem Wasser zu erleben, ist jedes Mal eine
ganz beeindruckende Erfahrung.“
Anmeldeschluss zum „Open Race“ ist der 23. April.
Weitere Informationen: www.marathon-dm.de
Text und Bild: Henning Schoon