Wild und mit viel Wasser strömt zurzeit der Lech durch den
Eiskanal, der traditionsreichen Kanu-Slalom-Strecke in Augsburg
(Bayern). Das liegt nicht nur an der Schneeschmelze in den
Bergen, sondern auch daran, dass in den Wintermonaten
Betonrinne und Hindernisse der Olympiastrecke von 1972 von
Algen und Belag befreit worden ist. Die Kanu Schwaben
Augsburg-Chefs Horst Woppowa und Karl Heinz Englet freuen sich,
denn der Mai stellt in Augsburg den Kanumonat des Jahres dar.
Innerhalb von drei Wochen richten die Schwaben-Kanuten gleich
mehrere hochkarätige internationale und nationale
Großveranstaltungen aus.
London im Blick – Rio im Hinterkopf
Los geht´s am Samstag und Sonntag, 2. und 3. Mai, mit
Kanu-Slalom. Die besten Slalomkanuten Deutschlands fahren um
die wenigen Plätze in der Nationalmannschaft, die bei der
Weltmeisterschaft in London, der Europameisterschaft in
Markkleeberg und in der Weltcup-Serie starten wird. In der
Altersgruppe U23 (19-23 Jahre) geht es um die Startplätze bei
der U23-Europameisterschaft in Krakau, Polen. Bei der WM in
London werden übrigens bereits die nationalen Startplätze für
die Olympischen Spiele von Rio 2016 ausgefahren.
Die Oscars des Kanusports
Auf ungewohntem Parkett geht’s weiter: In Augsburgs bester
Stube, dem Goldenen Saal, werden von der World Paddle Academy
die weltbesten Kanu- und Paddelsportler geehrt. Die World
Paddle Awards werden erstmalig vergeben, der Festakt der
Weltpremiere findet am Samstag, 9 Mai, um 19 Uhr statt (nur
geladene Gäste). Internationale Sportgrößen und Ehrengäste
geben sich zuhauf die Ehre in Augsburg. Darunter sind
DOSB-Präsident Alfons Hörmann, DKV-Präsident Thomas Konietzko,
die achtfache Olympiasiegerin Birgit Fischer und der zehnfache
Weltmeister Richard Fox. Gleich ob Sprint, Slalom, Marathon,
Ausleger, Stand up Paddling, Freestyle, Abenteuer,
Paracanoeing, Polo, Ocean Racing und Wildwasser - eine
noch nie dagewesene Bandbreite des weltweiten Kanusports
wird in Augsburg zu bewundern sein.
Mann gegen Mann im Boatercross
International wird´s auf dem Eiskanal vom 9. bis 10. Mai – mit
dem ersten Boatercross des Europäischen Kanu-Verbandes (ECA).
Nachdem die Boatercross-Veranstaltungen auf dem Eiskanal in den
letzten Jahren auf große Begeisterung gestoßen sind, wird der
Event nun sogar über zwei Tage durchgeführt. Neu: Auch die
Damen erhalten eine eigene Wertung samt stattlichem Preisgeld.
Boatercross ist vergleichbar mit den Snowboard-Rennen des
Wintersports. Vier Kajakfahrer/innen starten zeitgleich über
eine Startrampe, die ersten beiden jeden Rennens kommen eine
Runde weiter, bis es im Finale zum „Showdown“ der letzten vier
Starter kommt.
Die schnellsten Wildwasserfahrer
Ebenfalls vom 9. bis 10. Mai findet am Eiskanal der erste
Wildwasser Sprint des Europäischen Kanu-Verbandes (ECA) statt.
Zugleich geht es hier um Weltranglistenpunkte, sodass mit einem
hochkarätigen internationalen Starterfeld zu rechnen ist. Die
Abfahrt ist die klassische Disziplin des Wildwassersports. Ging
es früher über mehrere Kilometer den Fluss hinab, werden heute
die Strecken immer kürzer. Bei den Sprints gilt es, über einige
hundert Meter so schnell wie möglich die Fluten, Wirbel
und
Strömungen des unberechenbaren Eiskanals zu überwinden.
Zugleich findet hier auch die DKV-Qualifikation für die
Nationalmannschaft zur Sprint-Weltmeisterschaft Ende Juni in
Wien statt.
Dickschiffe am Eiskanal
Damit nicht genug: Am Samstag und Sonntag, 16. und 17. Mai,
geht’s wieder international sportlich weiter. Beim Eurocup
Rafting sind die besten Guides und Teams des Kontinents im
Kampf gegeneinander und mit den Fluten des Eiskanals zu
erleben. Kein leichtes Unterfangen, da zahlreiche
Qualifikationen und Aufgaben zu absolvieren sind.
Weitere Infos unter:
www.worldpaddleawards.com
www.kanu-schwaben-augsburg.de
Von Christian Doser