In den olympischen Einerdisziplinen über 1000m zogen sowohl
Max Hoff (Essen) im K1 als auch Sebastian Brendel (Potsdam) im
C1 jeweils als Sieger ihrer Zwischenläufe ins Finale ein.
„Es läuft viel besser als im letzten Jahr“, bilanzierte Max
Hoff nach dem Semifinalsieg vor dem Weißrussen Aleh Yurenia.
„Ich denke, ich habe eine gute Chance, im Finale vorn mit dabei
zu sein. Und da geht sicher auch noch was auf den letzten 300
Metern. Eine Medaille ist schon mein Ziel, ich habe
ein gutes Gefühl.“ Auch Sebastian Brendel zeigte
sich mit seinem Wettkampfauftakt zufrieden: „Der Vorlauf und
das Semifinale waren zwei gute Rennen, um in den Wettkampf
hinein zu finden. Allerdings war der Zwischenlauf schon um
einiges anspruchsvoller. Wenn nur die ersten beiden direkt
weiterkommen, ist es immer ein harter Kampf. Aber ich bin guter
Dinge fürs Finale“, so der Titelverteidiger nach seinem
Semifinalsieg vor dem Polen Tomasz Kaczor und dem Usbeken
Gerasim Kochnev.
Froh darüber, ihren Zwischenlauf im K2 über 500m gewonnen und
so das A-Finale gesichert zu haben, zeigten sich die
K2-Olympiasiegerinnen Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze
(Leipzig), nachdem sie am Vormittag im Vorlauf mit Rang drei
etwas gepokert hatten und sich plötzlich mit drei weiteren
starken Booten im Kampf um die Finalplätze wiederfanden. In
einem harten Rennen konnten sie sich jedoch gegen die Boote aus
Serbien, China und Weißrussland durchsetzen. „Wir
wollten eigentlich das vermeintlich entspanntere Semifinale,
aber dann waren es doch ganz schön viele schnelle Boote. Man
darf sich hier wirklich keinen schlechten Tag erlauben“, meinte
Franziska Weber nach ihrem Sieg erleichtert und fügte hinzu:
„Das Wichtigste ist im Finale zu sein, und dort geht es
zuallererst darum, unter die ersten sechs zu kommen, um den
Quotenplatz sicher zu haben. Aber natürlich hätten wir auch
gern eine Medaille.“ Tina Dietze ergänzte: „Unsere Devise ist,
bei uns bleiben und dann werden wir sehen, was
‘raus kommt.“
Den vierten Semifinalsieg des heutigen Tages steuerten zum
Abschluss Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) im
K2 der Herren über 1000m zur deutschen Bilanz bei. Die
Doppeleuropameister von Racice setzten sich vor
Bialko/Piatrushenka (BLR) sowie vor Nekriosius/Olijnik (LTU)
durch und wahrten damit ebenfalls ihre Quotenplatz- und
Medaillenhoffnungen.
Gern ihr Semifinale gewonnen hätten auch die Europameister im
K2 über 200m Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom Liebscher
(Dresden). Sie mussten sich knapp den Olympiasiegern aus
Russland Postrygay/Dyachenko geschlagen geben. „Wir haben den
Start etwas verissen, da sind uns die Russen schon zwei, drei
Meter enteilt. Das Mittelstück aber war dann gut, am Schluss
wurde es zwar etwas kipplig, da wir sehr viel arbeiten mussten.
Etwas ärgerlich ist, dass wir nun im Finale nicht neben den
Serben sind. Aber vielleicht ist es auch ganz gut, wir werden
sehen“, meinte Ronny Rauhe unmittelbar nach dem Rennen.
Nach Rang zwei im Vorlauf wiederholte der C2 über 500m mit Yul
Oeltze (Magdeburg) und Ronald Verch (Potsdam) diese Platzierung
auch im Semifinale und sicherte sich damit hinter dem Boot aus
Ungarn ebenfalls die Teilnahme am A-Endlauf.
Nur knapp am A-Finale vorbei paddelte Stefan Kiraj im C1 über
200m. Der Potsdamer fuhr hinter dem Chinesen Li Qiang und
Henrikas Zustautas (LTU) auf Rang drei, seine Zeit reichte
jedoch nicht ganz, um als bester Drittplatzierter das Finale
perfekt zu machen. Er hat damit zwar zunächst den Quotenplatz
verfehlt, kann sich jedoch mit einem Sieg im B-Finale eventuell
noch Chancen auf einen eventuellen zusätzlichen Quotenplatz
wahren.
Für Melanie Gebhardt (Leipzig) im K1 der Damen über 500m sowie
für die beiden Youngster im C2 der Damen über 500m Ophelia
Preller und Annika Loske (beide Potsdam) erwies sich die Hürde
Semifinale noch als zu hoch. Gebhardt fuhr auf Rang vier und
Preller/Loske kamen auf Rang fünf, beide Boote starten damit am
Samstag ebenfalls im B-Finale.
DKV-Präsident Thomas Konietzko bewertete das heutige
Abschneiden mit den Worten:“Wir sind im Soll. Stark haben sich
die Zweier der Damen und der Herren präsentiert, in den
Einerdisziplinen wissen wir, dass wir gute Athleten haben.
Schade, dass es im C1 über 200m so knapp nicht gereicht hat.
Insgesamt aber ist es eine positive Bilanz zum Auftakt.“
Eine Medaille durften die DKV-Athleten am heutigen Tag schon
feiern: In den Finals der Parakanuten holte Ivo Kilian (Halle)
im V1 über 200m (VL2) Bronze.