Es ist der "Oscar" des Kanusports, der hier an die jungen Sportler verliehen wird, wie BKV-Präsident Oliver Bungers betont. Der Lohn ist in diesem Fall allerdings keine Trophäe, sondern ein willkommener Einkaufsgutschein und ein Jahres-Abonnement der Verbandszeitschrift kanu-kurier.
Moderiert von Tim Neupert, Vizepräsident Jugend im BKV, durfte aus jeder Kanusport-Disziplin ein/e herausragende/er Sportler oder Sportlerin die Urkunde empfangen – aus der Hand eines prominenten Gastes. So gratulierte die stellvertretende Vorsitzende des Sportbeirats im Bayerischen Landtag, MdL Diana Stachowitz, der elfjährigen Lucia Weber vom KC Schwandorf. Die Abgeordnete bewunderte die Leistung der jungen Sportlerin: 801 Kilometer war diese in der letzten Saison gepaddelt!
Über ihre Schwierigkeiten mit einem Handicap – und wie sie
damit umgehen -, plauderte „Pate“ Wolfgang Sacher,
Paralympicssieger im Radsport 2008 in Peking, mit dem Maxi
Jäger vom KSC Gemünden, dem Jugendsportler im Bereich
Paracanoeing. Dieser ist ehrgeizig genug, um selbst von den
Paralympics zu träumen. Ob im Kanu- oder Skisport – oder in
beiden Sportarten – das blieb offen.
„Weltmeister gratuliert Deutschem Meister“, hieß es bei der
nächsten Paarung. Bei Toni Prijon ist das schon ein paar Jahre
her, bei Nico Paufler (TV Passau/MTV München), dem
Jugendsportler im Bereich Wildwasserrennsport, noch ganz
aktuell. Beide verstanden sich auch im Gespräch auf der
Showbühne hervorragend.
BKV-Präsident Oliver Bungers interviewte und gratulierte
Philipp Michel vom DRC Neuburg, der als bayerisches
Kadermitglied im Kanu-Freestyle einen eindrucksvollen 3. Platz
in der Deutschen Meisterschafts-Wertung der Altersklasse der
16- bis 18-Jährigen gewonnen hatte. Der engagierte junge Mann
half fast die ganze Woche an der Kanu-Teststrecke tatkräftig
mit.
Weitere Jugendsportler des Jahres konnten aus
nachvollziehbaren Gründen nicht an dieser Ehrung in München
teilnehmen: für den Bereich Kanuslalom Leo Bolg (Kanu Schwaben
Augsburg), für den Kanurennsport Lukas Möller (SSKC
Aschaffenburg) und im Kanupolo Jule Schwarz (PSC Coburg).
Die Ehrung der Jugendsportler des Jahres ist ein Highlight des
Messe-Auftritts des Bayerischen Kanu-Verbandes. V. l.
BKV-Präsident Oliver Bungers, Philipp Michels, Nico Paufler,
Toni Prijon, Maxi Jäger, Wolfgang Sacher, Lucia Weber, MdL
Diana Stachowitz und Tim Neupert (BKV-Vizepräsident
Jugend).
Nichts ist unmöglich
An den fünf Messetagen informierten sich mit über 118.000
Personen fünftausend mehr als im Vorjahr auf Bayerns größter
Reise- und Freizeitmesse.
In ihrem zweiten Jahr auf der f.re.e hat sich die
Kanu-Teststrecke zum wahren Publikumsmagneten entwickelt. Das
Interesse an einer Fahrt auf dem 70 Meter langen Flusslauf war
an allen fünf Messetagen ungebrochen, wie Oliver Bungers,
Präsident des Bayerischen Kanu-Verbands, erläutert: „Insgesamt
haben wir während der f.re.e über 3.000 Testfahrten betreut.
Noch nie haben sich so viele Besucher bei uns nach Kanukursen
und -vereinen erkundigt.“
Vom Bayerischen Kanu-Verband waren täglich zehn bis fünfzehn
Übungsleiter und Betreuer im Einsatz, die von der Öffnung der
Messe am Morgen bis zum Schlussgong um 18 Uhr ohne
Unterbrechung aus einer nicht enden wollenden Schlange
paddelwillige Kinder und Erwachsene in die Paddeltechnik
einwiesen und auf dem Wasser betreuten.
„Nichts ist unmöglich“ – unter diesem Motto strahlte u. a.
ein gehörloser Kleinwüchsiger, der hier paddeln durfte.
Schließlich wird im Bayerischen Kanu-Verband auch der
Behindertensport großgeschrieben. Aber auch Geschwister konnten
gemeinsam aufs Wasser – wenn auch nicht auf der gleichen Ebene.
Während die größere Schwester stolz im Kajak paddelte, ließ
sich die kleinere lieber auf den sicheren Schultern des
Übungsleiters tragen, der das Kanu mit dem Paddel in die
richtige Richtung lenkte.
Der Kanusport ist mit dieser Präsentation ein Besuchermagnet
und zog fast täglich auch die Aufmerksamkeit von Fernsehteams
auf sich, die darüber berichteten.
Text und Fotos: Uschi Zimmermann