Das Drachenboot Festival des Hannoverschen Kanu-Club (HKC)
ist eine der größten Drachenbootveranstaltungen Deutschlands,
sogar Europas. „Um so eine Veranstaltung auf die Beine zu
stellen, braucht man vor allem eines: ein gutes Team und in
diesem Jahr auch ein gewisses Improvisationstalent. Ich bin
froh, dass wir beides haben.“ Karl-Heinz Seemann, Vorsitzender
des HKC, lobte die vielen Helfer seines Vereins nicht ohne
Stolz. Vor allem das Improvisationstalent war am vergangenen
Pfingstwochenende gefragt. Starkwind machte am Samstag das
Ausrichten der Boote an den Startpontons teilweise unmöglich,
manche Rennen mussten mehrmals neu eingeschwommen werden. Am
späten Nachmittag entschied Mitorganisator Dirk Moldenhauer
dann die Rennen für den Rest des Tages abzubrechen. „Die Boote
der DLRG waren teilweise vollgelaufen, ebenso unsere
Begleitboote für die Wasserschiedsrichter und das
Versorgungsboot. Wir konnten keinen regulären Rennverlauf mehr
gewährleisten und die Sicherheit der Teilnehmer hat absoluten
Vorrang. Von Land sah das alles vielleicht nicht so dramatisch
aus, aber die Wellen hatten schon Schaumkronen, ganz zu
schweigen von der Situation am Start. Den Startern war einfach
nicht mehr zuzumuten weiterhin auf dem Ponton zu stehen. Den
Pavillon hatte es bereits zerlegt, es gab keinerlei Schutz vor
dem Wetter mehr. Die beiden hatten mit Abstand das schlechteste
Los gezogen.“
Die Teams der Fun-Fun und der Fun-Sport Kategorie paddelten
über die Distanz von 250 Metern, die Sport-Basic und
Sport-Premium Mannschaften über 250 und 500 Meter. Nachdem die
250 Meter Sportfinals am Samstag nicht zu Ende ausgefahren
werden konnten, wurden diese am Sonntagmorgen noch vor den 500
Metern nachgeholt. Der Wettergott meinte es an diesem Tag gut
mit Sportlern und Organisatoren, so dass alle Rennen
durchgezogen werden konnten. Allerdings mussten auch an diesem
Tag diverse Rennen mit Verzögerung gestartet werden, da immer
wieder starke Böen über den Maschsee zogen.
Am Ende siegten in der Fun-Fun Klasse die Hydro Dragons 2 vor
den Pferdeturmdrachen und den Shuffledragon. Im Fun-Sport
verwiesen die Feuerteufel die Hannöversch Dragons und die
Paddelquäler auf die Plätze zwei und drei.
Bei den Sport-Premium Teams gab es eine faustdicke
Überraschung. Über 500 Meter siegte das Team Changde aus der
gleichnamigen befreundeten chinesischen Stadt vor dem
vereinseigenen Hannover Allsports Team. Am Morgen konnten die
Allsports dagegen die 250 Meter Distanz für sich
entscheiden.
Traditionell bildete am Pfingstmontag die Langstrecke über
2.000 Meter (Fun-Sport) und 4.000 Meter (Sport-Basic und
Sport-Premium) den Abschluss. Nach zwei harten Renntagen und
zwei langen und intensiven Partynächten mit Live-Bands und DJ,
schrumpft das Startfeld hier immer sehr zusammen. Im
Sport-Basic konnte sich Limmerixx vor den WVS Rheingaunern und
Taki & Thunder durchsetzen.
Im Anschluss an die Siegerehrung am Sonntagabend in der Swiss Life-Hall verabschiedete der Vorstand des HKC Frank Nomrowski, Mitbegründer des Drachenbootfestivals, in den organisatorischen Ruhestand. Eine johlende Menge dankte ihm seinen Einsatz und seine Bemühungen um diese Veranstaltung.
Die im Rahmen des Drachenbootfestivals geplante Breitensport Bestenermittlung des DKV musste mangels Teilnehmern leider kurzfristig abgesagt werden.
Sämtliche Ergebnisse der Veranstaltung gibt es unter hannover-dragonboatraces.de/download/Drachenbootfestival_Hannover_2016_Ergebnisse.pdf
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich hier hannover-dragonboatraces.de/
Text: Ulrike Schreck