01.09.2017 | Kanu-Rennsport

DM München: WM-Medaillengewinner setzten sich am ersten Finaltag durch

In den ersten Finalrennen der 96. Deutschen Rennsport-Meisterschaften in München holten sich die Weltmeister Tom Liebscher (Dresden) und Conrad Robin Scheibner (Berlin) die Titel im K1 bzw. im C1 der Herren über 500m. Neue Deutsche Meisterin im K1 der Damen wurde die WM-Silbermedaillengewinnerin im K4 Sabrina Hering (Hannover). Im C2 der Damen über 500m siegten die WM-Finalistinnen Annika Loske und Ophelia Preller (beide Potsdam).
500m-Titel erfolgreich verteidigt: Tom Liebscher

Tom Liebscher gewann den 500m-Titel zum vierten Mal in Folge, im Ziel hatte der Dresdner rund eineinhalb Sekunden Vorsprung vor dem WM-Bronzemedaillengewinner im K4 Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade) und Saeid Fazloula (Karlsruhe). „Das war heute extrem schwierig, die anderen sind ziemlich losgeballert. So konnte ich nicht wie geplant agieren, sondern musste reagieren. Ich habe jedoch auf meine Erfahruing gehofft, zum Schluss meine Trümpfe ausspielen zu können. Man hat gesehen, wie sehr die Kontrahenten in einem solchen Meisterschaftsrennen motiviert sind, einen zu schlagen“, meinte der K1-Weltmeister zu seinem erneuten DM-Titelgewinn.

Mit 1,8 Sekunden Vorsprung fiel auch der Sieg von Sabrina Hering im K1 der Damen vor Jasmin Fritz (Magdeburg) und Sarah Brüßler (Karlsruhe) deutlich aus. „Ich hätte nicht gedacht, dass es noch so gut läuft“, meinte die WM-Vierte im K1 über 500m und bekannte, „nur nach vorn geschaut“ zu haben aus Angst, „dass da noch wer kommt“.

Im C1 setzte sich Conrad Robin Scheibner vor Michael Müller (Magdeburg) und Marc Keller (Leipzig) durch. „Es war nicht ganz einfach, nach der WM die Konzentration aufrechtzuerhalten, gerade wenn man Weltmeister geworden ist. Aber mein Anspruch ist es, mein Bestes zu geben. Ich bin froh, dass es so gut geklappt hat“, bilanzierte der Berliner sein Siegrennen.

Herren-K4 aus NRW holt den 8. Titel in Folge

Im prestigeträchtigen K4-Finale über 1000m um den Otto Vorberg Gedächtnispreis bescherten die WM-Medaillengewinner Max Rendschmidt, Max Hoff, Kai Spenner (alle Essen) und Lukas Reuschenbach dem Kanu-Verband NRW den 8. Sieg in Folge, Silber ging an das zweite NRW-Boot mit Tobias-Pascal Schultz, Fabian Kux, Niklas Kux und Frederick Iltz (alle Essen), Bronze holte die RG Baden-Württemberg mit Max Lemke (Mannheim), Felix Landes (Neckarsulm), Felix Frank und Saeid Fazloula (beide Karlsruhe). Im K4 der Damen über 500m siegte die RG Sachsen mit den WM-Medaillengewinnerinnen Steffi Kriegerstein (Dresden), Tina Dietze, Melanie Gebhardt sowie Marie Thielemann (alle Leipzig) vor der RG Baden-Württemberg mit Xenia Jost, Sarah Brüßler, Isabel Friedt und Carola Schmidt (alle Karlsruhe) und dem KV NRW mit Anna Kowald, Caroline Arft, Katharina Köther (alle Essen) und Jule Hake (Lünen). Zum Abschluss der heutigen Finals gewann der KC Potsdam mit den WM-Startern Stefan Kiraj, Ophelia Preller, Annika Loske sowie mit Fabian Dittrich im C4 mixed über 1000m vor dem LDKC Bochum mit Michel Drees, Jan Finkenberg, Richard Zimmermann und Nico Pickert sowie der RG Sachsen mit C2-Weltmeister Peter Kretschmer, Marc Keller, Michelle Voigt und Sebastian Hennig.

Junioren-Weltmeister auch national vorn

Bei den Junioren sicherte sich K1-Weltmeister Jakob Schopf (Berlin) den Einer-Titel über 500m vor K4-Weltmeister Martin Hiller (Potsdam) und Max Mikosch (Emsdetten). Er gewann zusammen mit Mauritz Hennies zudem auch den Titel im K2 über 1000m vor dem Potsdamer Duo Hiller/Schmitt und Oesterle/Globke (Neubrandenburg). Im C1 der Junioren über 500m siegte Moritz Adam (Berlin) vor Aaron Wiedermann (Schwerte) und Paul Scholz (Berlin) und holte sich auch im C2 über 1000m zusammen mit Paul Scholz den Titel vor Heine/Mode (Berlin-Charlottenburg) und Wiedermann/Eller (KV NRW).

Im K2 der Damen Junioren über 500m verteidigte der KV NRW den Titel mit Jule Hake (Lünen) und Lisa Oehl (Essen) vor der RG Baden-Württemberg auf den Rängen zwei und drei. Beide gewannen zusammen mit Johanna Schimanski (Mülheim) und Jana Unterkötter (Hamm) auch im K4 über 500m vor der RG Baden-Württemberg und dem KC Potsdam. Im C2 der Damen Junioren ging Gold an Celina Sandau und Michelle Voigt (Leipzig).

http://www.imas-sport.com/index.php/de/regatta-ergebnisse

 

Münchener Regattastrecke sieht Renovierung entgegen
Bei einem Empfang der Landeshauptstadt München vor Beginn der heutigen Finals unterstrich der Präsident des Bayerischen Kanu-Verbandes Oliver Bungers im Beisein der in Vertretung des Münchener Oberbürgermeisters anwesenden Stadträtin Verena Dietl, des Mitglieds der CDU-Fraktion im Bayerischen Landtag Robert Brannekämper, des Münchener Sportamtsleiters Günter Schwarz und dessen Stellvertreters Jürgen Sonneck sowie weiterer Repräsentanten des Bayerischen Sports, des Deutschen Kanu-Verbandes und seiner Landesverbände, dass der Bayerische Kanu-Verband zusammen mit dem Bayerischen Ruderverband und dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern seit fünf Jahren um den Erhalt des Regattaplatzes Oberschleißheim kämpfe. Dank zweier Runder Tische stelle sich die Situation inzwischen positiver dar. Es sei vorgesehen, einiges an Geld in die Anlage zu investieren, um einige Gebäude instandzusetzen sowie die Start- und Zieleinrichtungen zu erhalten, um auch künftig wenigstens Deutsche Meisterschaften durchführen zu können. „Unsere Wunschvorstellung wäre, vielleicht zur 100. DM alles fertig zu haben und die Anlage wiedereröffnen zu können“, so Bungers.
Stadträtin Verena Dietl knüpfte an die jüngsten Erfolge der Rennkanuten mit allein sechs Goldmedaillen bei der WM in Racice an und zeigt sich stolz, mit den guten Bedingungen der Regattastrecke mit dazu beigetragen zu haben, solche Leistungen zu ermöglichen. „Wir brauchen die Anlage“,unterstrich Verena Dietl. Sie wolle den Wunsch, die 100. Deutschen Meisterschaften auf einer renovierten Anlage austragen zu können, gern mitnehmen und versprach, die Verbände und Vereine in den Prozeß mit einzubinden. Mit einem Dank an Oliver Bungers für die vom Bayerischen Kanu-Verband geleistete Arbeit überreichte sie dem Präsidenten den Ehrenteller der Landeshauptstadt München und wünschte erfolgreiche Deutsche Meisterschaften.
DKV-Präsident Thomas Konietzko dankte dem Bayerischen Kanu-Verband, dass München kurzfristig als Ausrichter für die diesjährigen Titelkämpfe eingesprungen sei, und hob die Bedeutung der Oberschleißheimer Regattastrecke für die Vorberetung der Rennkanuten auf die Wettkampfhöhepunkte hervor. „Immer wenn sich unsere Teams in München vorbereiten, dann klappt's“, unterstrich der Präsident und gab seiner Freude über das klare Bekenntnis der Politik zur Erhaltung der Strecke Ausdruck. An Stadträtin Verena Dietl sowie die anwesenden Politiker gewandt betonte Thomas Konietzko: „Bitte fangen Sie so schnell wie möglich mit der Renovierung an, damit diese wunderschöne Strecke bald wieder genutzt werden kann.“

Text und Foto: H.-P. Wagner

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