Tom Liebscher gewann den 500m-Titel zum vierten Mal in Folge, im Ziel hatte der Dresdner rund eineinhalb Sekunden Vorsprung vor dem WM-Bronzemedaillengewinner im K4 Lukas Reuschenbach (Oberhausen-Sterkrade) und Saeid Fazloula (Karlsruhe). „Das war heute extrem schwierig, die anderen sind ziemlich losgeballert. So konnte ich nicht wie geplant agieren, sondern musste reagieren. Ich habe jedoch auf meine Erfahruing gehofft, zum Schluss meine Trümpfe ausspielen zu können. Man hat gesehen, wie sehr die Kontrahenten in einem solchen Meisterschaftsrennen motiviert sind, einen zu schlagen“, meinte der K1-Weltmeister zu seinem erneuten DM-Titelgewinn.
Mit 1,8 Sekunden Vorsprung fiel auch der Sieg von Sabrina Hering im K1 der Damen vor Jasmin Fritz (Magdeburg) und Sarah Brüßler (Karlsruhe) deutlich aus. „Ich hätte nicht gedacht, dass es noch so gut läuft“, meinte die WM-Vierte im K1 über 500m und bekannte, „nur nach vorn geschaut“ zu haben aus Angst, „dass da noch wer kommt“.
Im C1 setzte sich Conrad Robin Scheibner vor Michael Müller (Magdeburg) und Marc Keller (Leipzig) durch. „Es war nicht ganz einfach, nach der WM die Konzentration aufrechtzuerhalten, gerade wenn man Weltmeister geworden ist. Aber mein Anspruch ist es, mein Bestes zu geben. Ich bin froh, dass es so gut geklappt hat“, bilanzierte der Berliner sein Siegrennen.
Herren-K4 aus NRW holt den 8. Titel in Folge
Im prestigeträchtigen K4-Finale über 1000m um den Otto Vorberg Gedächtnispreis bescherten die WM-Medaillengewinner Max Rendschmidt, Max Hoff, Kai Spenner (alle Essen) und Lukas Reuschenbach dem Kanu-Verband NRW den 8. Sieg in Folge, Silber ging an das zweite NRW-Boot mit Tobias-Pascal Schultz, Fabian Kux, Niklas Kux und Frederick Iltz (alle Essen), Bronze holte die RG Baden-Württemberg mit Max Lemke (Mannheim), Felix Landes (Neckarsulm), Felix Frank und Saeid Fazloula (beide Karlsruhe). Im K4 der Damen über 500m siegte die RG Sachsen mit den WM-Medaillengewinnerinnen Steffi Kriegerstein (Dresden), Tina Dietze, Melanie Gebhardt sowie Marie Thielemann (alle Leipzig) vor der RG Baden-Württemberg mit Xenia Jost, Sarah Brüßler, Isabel Friedt und Carola Schmidt (alle Karlsruhe) und dem KV NRW mit Anna Kowald, Caroline Arft, Katharina Köther (alle Essen) und Jule Hake (Lünen). Zum Abschluss der heutigen Finals gewann der KC Potsdam mit den WM-Startern Stefan Kiraj, Ophelia Preller, Annika Loske sowie mit Fabian Dittrich im C4 mixed über 1000m vor dem LDKC Bochum mit Michel Drees, Jan Finkenberg, Richard Zimmermann und Nico Pickert sowie der RG Sachsen mit C2-Weltmeister Peter Kretschmer, Marc Keller, Michelle Voigt und Sebastian Hennig.
Junioren-Weltmeister auch national vorn
Bei den Junioren sicherte sich K1-Weltmeister Jakob Schopf (Berlin) den Einer-Titel über 500m vor K4-Weltmeister Martin Hiller (Potsdam) und Max Mikosch (Emsdetten). Er gewann zusammen mit Mauritz Hennies zudem auch den Titel im K2 über 1000m vor dem Potsdamer Duo Hiller/Schmitt und Oesterle/Globke (Neubrandenburg). Im C1 der Junioren über 500m siegte Moritz Adam (Berlin) vor Aaron Wiedermann (Schwerte) und Paul Scholz (Berlin) und holte sich auch im C2 über 1000m zusammen mit Paul Scholz den Titel vor Heine/Mode (Berlin-Charlottenburg) und Wiedermann/Eller (KV NRW).
Im K2 der Damen Junioren über 500m verteidigte der KV NRW den Titel mit Jule Hake (Lünen) und Lisa Oehl (Essen) vor der RG Baden-Württemberg auf den Rängen zwei und drei. Beide gewannen zusammen mit Johanna Schimanski (Mülheim) und Jana Unterkötter (Hamm) auch im K4 über 500m vor der RG Baden-Württemberg und dem KC Potsdam. Im C2 der Damen Junioren ging Gold an Celina Sandau und Michelle Voigt (Leipzig).
http://www.imas-sport.com/index.php/de/regatta-ergebnisse
Münchener Regattastrecke
sieht Renovierung entgegen
Bei einem Empfang der Landeshauptstadt München vor Beginn der
heutigen Finals unterstrich der Präsident des Bayerischen
Kanu-Verbandes Oliver Bungers im Beisein der in Vertretung des
Münchener Oberbürgermeisters anwesenden Stadträtin Verena
Dietl, des Mitglieds der CDU-Fraktion im Bayerischen Landtag
Robert Brannekämper, des Münchener Sportamtsleiters Günter
Schwarz und dessen Stellvertreters Jürgen Sonneck sowie
weiterer Repräsentanten des Bayerischen Sports, des Deutschen
Kanu-Verbandes und seiner Landesverbände, dass der Bayerische
Kanu-Verband zusammen mit dem Bayerischen Ruderverband und dem
Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern seit fünf
Jahren um den Erhalt des Regattaplatzes Oberschleißheim kämpfe.
Dank zweier Runder Tische stelle sich die Situation inzwischen
positiver dar. Es sei vorgesehen, einiges an Geld in die Anlage
zu investieren, um einige Gebäude instandzusetzen sowie die
Start- und Zieleinrichtungen zu erhalten, um auch künftig
wenigstens Deutsche Meisterschaften durchführen zu können.
„Unsere Wunschvorstellung wäre, vielleicht zur 100. DM alles
fertig zu haben und die Anlage wiedereröffnen zu können“, so
Bungers.
Stadträtin Verena Dietl knüpfte an die jüngsten Erfolge der
Rennkanuten mit allein sechs Goldmedaillen bei der WM in Racice
an und zeigt sich stolz, mit den guten Bedingungen der
Regattastrecke mit dazu beigetragen zu haben, solche Leistungen
zu ermöglichen. „Wir brauchen die Anlage“,unterstrich Verena
Dietl. Sie wolle den Wunsch, die 100. Deutschen Meisterschaften
auf einer renovierten Anlage austragen zu können, gern
mitnehmen und versprach, die Verbände und Vereine in den Prozeß
mit einzubinden. Mit einem Dank an Oliver Bungers für die vom
Bayerischen Kanu-Verband geleistete Arbeit überreichte sie dem
Präsidenten den Ehrenteller der Landeshauptstadt München und
wünschte erfolgreiche Deutsche Meisterschaften.
DKV-Präsident Thomas Konietzko dankte dem Bayerischen
Kanu-Verband, dass München kurzfristig als Ausrichter für die
diesjährigen Titelkämpfe eingesprungen sei, und hob die
Bedeutung der Oberschleißheimer Regattastrecke für die
Vorberetung der Rennkanuten auf die Wettkampfhöhepunkte hervor.
„Immer wenn sich unsere Teams in München vorbereiten, dann
klappt's“, unterstrich der Präsident und gab seiner Freude über
das klare Bekenntnis der Politik zur Erhaltung der Strecke
Ausdruck. An Stadträtin Verena Dietl sowie die anwesenden
Politiker gewandt betonte Thomas Konietzko: „Bitte fangen Sie
so schnell wie möglich mit der Renovierung an, damit diese
wunderschöne Strecke bald wieder genutzt werden kann.“
Text und Foto: H.-P. Wagner