Erstmalig fand diese deutsche Meisterschaft der „Altstars“ auf französischem Boden statt: am Saarwehr in Grosbliederstroff. Und wer dachte, diese Strecke mal so eben mit links mitzunehmen, der hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht, quasi ohne den Saarbrücker Kanu-Club und den französischen Partnerverein Val de Sarre. Aufgrund des Niedrigwassers hatten die sich nämlich überlegt, das Schott oberhalb der Strecke zu ziehen, damit an den ersten Toren eine ordentliche Welle stand. „Vielleicht hat der eine oder andere Kanute das ein wenig unterschätzt“, sagte Gisela Grothaus, Silbermedaillengewinnerin in München 1972, die heute für den KV Schwerte an den Start geht.
Auch Altstar Harald Gimpel vom KC Bad Dürrenberg, 1972
Bronzemedaillengewinner, zeigte noch einmal sein Können und
wurde im Kajak Einer in seiner Altersklasse Erster. Im Canadier
Zweier waren die Europameister von 1996, die Matti-Brüder, am
Start und sicherten sich bei den German Masters Platz eins vor
dem Boot um Bundestrainer Michael Trummer. Am Ende einer
kräftezehrenden Saison mit dem sportlichen Höhepunkt Olympia in
Rio genoss er sichtlich diese Veranstaltung. Es sei eben immer
wieder schön, den einen oder anderen alten Weggefährten
wiederzusehen. Jörg Blees und Dirk Fuhrmann, beide vom
Saarbrücker Kanu-Club, wurden in ihrer Altersklasse im Kajak
Einer jeweils Zweite, Birgit Fassbender aus Merzig belegte den
vierten Platz, Wolfgang Ernst aus Saarlouis Fünfter. Bei den
Damen im Kajak schaffte die Renngemeinschaft VfK Saar den
dritten Platz, die Herren belegten Platz vier.
Grenzenloser Sport
Trotz kühler Herbsttemperaturen hatten immerhin rund 100
Slalomspezialisten aus ganz Deutschland für diesen Wettbewerb
gemeldet und sie brauchten ihr teilweise weites Anreisen nicht
bereuen. Der Saarbrücker Kanu-Club als Organisator der
DKV-Veranstaltung hatte sich gemeinsam mit den Franzosen von
Val de Sarre alle Mühe gegeben, dieses Topevent erfolgreich
über die Bühne zu bringen. Ein gut organisierter Wettkampf, ein
schönes Rahmenprogramm mit Livemusik am Abend bei deutschen und
französischen Spezialitäten kamen bei den Teilnehmern gut an.
„Es ist schön zu hören, wenn nach vielen Wochen
arbeitsintensiver Vorbereitungen die Slalomfahrer aus ganz
anderen Gegenden Deutschlands erfreulich feststellen, wie gut
grenzüberschreitende Zusammenarbeit funktioniert“, freute sich
Veranstaltungsleiter Jörg Blees. Die langjährige Zusammenarbeit
genau an der Schnittstelle zwischen Deutschland und Frankreich
ist längst Alltag, ob nun bei der Durchführung von deutschen
oder französischen regionalen Regatten oder wie jetzt bei einer
Deutschen Meisterschaft. Es sei eine gelebte Freundschaft, die
keine Grenzen kenne, betonte der Bürgermeister von
Grosbliederstroff, Joël Niederlaender, bei der
Siegerehrung.
Weitere Informationen: http://saar-kanuslalom.clubeo.com
Von Armin Neidhart