13.08.2016 | Olympia / Paralympics

Langsam steigt die Spannung bei den Rennkanuten

Nachdem das Olympiateam von Chefbundestrainer Reiner Kießler nach gut überstandenem Flug vorgestern gesund in Rio angekommen ist, hat die Mannschaft nun die letzten Vorbereitungen für die am Montag beginnenden Wettkämpfe in Angriff genommen.
Ab Montag geht's mit Kanu auf der Lagoa rund.

Als eine erste Aufgabe stand am Donnerstag die Bootskontrolle auf dem Programm - mit guter Nachricht: alles ging problemlos über die Bühne. Inzwischen sind vorgestern bei windigem Wetter und gestern Vormittag bei heftigem Regen auch die ersten Trainingseinheiten absolviert worden. Wie Athletensprecher Max Hoff berichtete, scheinen die Bedingungen auf der Lagoa Rodrigo de Freitas besser zu sein als bei den vorolympischen Wettkämpfen im September des vergangenen Jahres. „Die Pflanzen sind wohl weitgehend weg. Allerdings ist das Wasser etwas schwer zu paddeln, in etwa vergleichbar mit dem in München“, meinte der Bronzemedaillengewinner von London. Auch K2-Weltmeister Marcus Groß nannte die Trainingsbedingungen ok: „Die Organisatoren machen hier alles möglich und sind sehr hilfsbereit.“ Er selbst sieht sich für die kommenden Wettkämpfe gut vorbereitet: „Die letzten Trainingstage in Duisburg waren gut, auch die Vorbelastung hat gepasst. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.“ In den verbleibenden Tagen müsse nun „noch etwas Spannung ’reinkommen, aber genau darauf ist das Training in den letzten zwei Tagen ausgerichtet.“ Sein Zweierpartner Max Rendschmidt sprach ebenfalls von „recht guten Trainingsbedingungen“, wenngleich es durch die vielen Boote auf dem Wasser „ganz schön wellig“ gewesen sei. Bislang mussten die Kanuten auf der Lagoa noch den Ruderern den Vortritt lassen, die am heutigen Samstag ihre letzten Rennen absolvieren. Als Trainingsrevier für die Kanuten steht daher nur ein schmaler Korridor parallel zur oberen Hälfte der Ruder-Wettkampfstrecke zur Verfügung.

Guter Hoffnung in Sachen Olympiaform zeigte sich auch Olympia-Neuling Stefan Kiraj. Er freute sich über das Quartier im Olympischen Dorf in der 19. Etage „mit Dachterrasse und tollem Ausblick“, nur beim Gedanken an einen eventuellen Stromausfall wie es vor der Ankunft der DKV-Kanuten passierte sei ihm etwas mulmig. Ansonsten aber sei das Leben im Dorf „sehr interessant“, er habe schon mit den Handballern gefrühstückt und Kontakt zu den Bahnradfahrern und Leichtathleten gehabt.

In einem Kritikpunkt allerdings waren sich Athleten und Trainer einig: Die chaotische Verkehrssituation lasse die zeitaufwändige Fahrt vom Olympischen Dorf zu Wettkampfstrecke und zurück zu einer wahren Nervenprobe werden, insbesondere wenn dann auch noch die Shuttle-Busse nicht zu den angegebenen Zeiten verkehren.

Text: H.-P. Wagner

Zurück zur Liste