11.09.2017 | Kanu (Allg.)

Der Kanu-Club-Speyer trauert um Jakob Schäfer.

In seinem 100. Lebensjahr ist am Sonntag, den 03.09.2017 in Speyer, die Institution des KCS verstorben. Jakob Schäfer wurde im März 1918 in seiner Heimatstadt Speyer geboren und hatte mit seiner vor 11 Jahren verstorbenen Ehefrau Elisabeth „Liesel“ Schäfer 2 Kinder, 3 Enkelkinder und 6 Urenkel. Fast 64 Jahre waren beiden glücklich verheiratet mit sich und dem Kanu-Club-Speyer. Die Zahl derer, den sie das Paddeln und die Liebe zum Kanu-Sport beigebracht haben, ist kaum messbar. Über 25 Jahren organisierten sie unzählige Kinder- und Jugendzeltlager mit z.T. fast 100 Teilnehmern.

Der gelernte Schreiner war zunächst bei der Fa. Köffler in Speyer, dann in der Büromöbelproduktion der Fa. Theile tätig, bevor er bei den Flugzeugwerken arbeitet und dort 1977 in Rente ging.

Von 1972 bis 1993 war er als 1. Vorsitzender des Kanu-Club Speyer e.V., der 1925 gegründet wurde,  tätig und wurde 1993 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Er war und ist der am längsten amtierende Vorsitzende in der Geschichte des KCS mit 21 Jahren. Später war er noch jahrelang Vorsitzender des Ältestenrats des KCS. Mit seiner Amtsübernahme begann der wesentliche Erweiterung der wassersportlichen Möglichkeiten auch durch die Gründung einer Seglerabteilung mit Domizil im Otterstadter Altrhein. Viele Optimierung am Vereinshaus und dem Gelände wurden von ihm initiiert. Dem Engagement von Jakob Schäfer und seiner Ehefrau Liesel, die jahrzehntelang als Beitragskassier tätig war, sind die großen sportlichen Erfolge im Wandersportbereich in den 80er und 90er Jahre zu verdanken, in denen der KCS mit z.T. über 100.000 gepaddelten Kilometern einsam an der Spitze im Pfälzischen Kanu-Verband stand. Hierfür wurde beiden gemeinsam im Okt. 1993 die Sport-Ehren-Medaille der Stadt Speyer verliehen.

Unvergessen bleibt auch seine selbstlose Aktion und Spendenaufruf anlässlich seines 80. Geburtstags im Jahr 1998 für einen neuen Vereinsbus unter Verzicht auf private Geschenke. Der Bus konnte komplett durch Spenden finanziert beschafft werden und war fast 20 Jahre in Gebrauch.

Bis ins hohe Alter blieb er dem Kanusport verbunden und paddelte aktive noch selbst mit fast 90 Jahren im Kajak. Auch an Festivitäten, Empfängen, Ehrungen nahm der sehr rüstige Senior bis zuletzt noch teil und war nicht nur für alle Kanuten ein wandelndes Lexikon im Kanu-Sport, der selbst in Deutschland und dem europäischen Ausland auf zig-hundert Seen, Flüssen, Bächen und sonst. Gewässern über 80 Jahre lang und hierbei über rd. 25.000 Km gepaddelt ist.

Die Liste seiner Auszeichnung und Ehrungen ist sehr lang:

•    Träger der Vereinsehrennadeln des KC-Speyer in Bronze, Silber und Gold
•    Träger der Verbandsehrennadeln des Pfälzischen Kanu-Verbandes (PKV) in Bronze, Silber und Gold und des Ehrentellers mit den Landeswappen aller 19 Kanuverbände.
•    Träger der Ehrennadeln des Sportbundes Pfalz in Bronze und Silber
•    Als höchste Auszeichnung  des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) erhielt er einen Zinnteller mit Gravur.
Bis vor 1 Jahr bewohnte er noch sein Haus im Neuland und versorgte sich mit Unterstützung seiner Familie fast selbst. Nicht nur die Mitglieder des KC Speyer, sondern auch die ganze landes- und bundesweite Kanu-Familie wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

von Hartmut Jossé
Pressewart des KC-Speyer e.V.

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