13.04.2015 | Parakanu

Die Quali wird so spannend wie noch nie

Im Vorfeld zu den 1. Qualifikationsrennen des Deutschen Kanuverbands im Parakanu-Rennsport stellen sich viele Athleten die Frage: „Wie werde ich jetzt klassifiziert? Wer sind meine Gegner jetzt?“
Patrik Fogarasi - Hallescher KC 59

Denn durch die Änderung der internationalen Klassifizierungsregeln der ICF, die neben einer Namensänderung der Startklassen vor allem neue Klassifizierungstests vorsehen, müssen alle deutschen Parakanuten, die ab 2015 an Wettkämpfen teilnehmen wollen, neu klassifiziert werden. Denn die bisherigen Klassifizierungen sind nicht mehr gültig. Die Klassifizierungen starten am Freitag, den 17.April in Duisburg. Die deutschen internationalen Klassifizierer Christel Schlisio und Ronny Waßmuth haben sich  Verstärkung geholt: Beata Urbanska, internationale medizinische Klassifiziererin, reist dazu extra aus Polen an. Dazu kommen noch die nationalen Klassifizierer.

Vorrangig werden alle Kajakfahrer, die dann am Sonntag bei den Qualifikationsrennen zur Nationalmannschaft an den Start gehen, neu klassifiziert. Denn nur die Kajakrennen sind nächstes Jahr paralympisch, und zur Weltmeisterschaft in Mailand werden bereits die ersten Startplätze für Rio 2016 ausgefahren.

Alle Parakanuten erhalten die Möglichkeit vor den anstehenden nationalen Meisterschaften sich neu klassifizieren zu lassen. Dazu werden in Duisburg die Termine bekannt gegeben.

Die neuen Startklassen im Kajak heißen Kl 1, Kl 2, Kl 3, wobei Kl 3 die Startklasse der Parakanuten mit den geringsten Einschränkungen ist. Die neuen Tests, vor allem im medizinischen Bereich, wurden nach den wissenschaftlichen Untersuchungen im letzten Jahr festgelegt. Es wird genau auf  Kanusport-spezifische Bewegungsabläufe geachtet, und diese dann bewertet. Damit wird auch die Latte höher gehängt, wer überhaupt als Parakanute starten darf.

Leider wurden auch neue Ausschlusskriterien festgelegt. So können Menschen, die ausschließlich Behinderungen der Hände und Arme haben, in Zukunft nicht mehr im Kajak starten. Genauso wurden Menschen mit Koordinationsstörungen wie Ataxie und Athethose als im Kajak nicht mehr klassifizierbar erklärt. All diese Paddler dürfen ab jetzt ausschließlich im V1 klassifiziert werden und als Parakanuten starten.
All diese neuen Vorgaben führen natürlich zu einigen Verunsicherungen unter den Parakanuten. Die Aufregung und Anspannung wird daher dieses Jahr noch höher sein als in den letzten Jahren. Denn womöglich kommen in die eigene Startklasse Sportler dazu, die vorher anders klassifiziert waren. Gemeldet haben alle Kaderathleten. Insgesamt werden 27 Parakanuten in 11 Kategorien an den Start gehen. Auch einige neue Gesichter, die erstmals starten werden, sind dabei.

Auch für die Trainer, Betreuer und den Cheftrainer, Mathias Neubert, werden die neuen Einteilungen spannend. Denn es gilt am Ende eine Empfehlung zur Nationalmannschaft auszusprechen. Diese wird anschließend gleich zum Trainingslager in Duisburg bleiben, um sich auf die Europameisterschaften vom 30.April im tschechischen Racice vorzubereiten.

Von Christel SchlisioPatrik Fogarasi ( Hallescher KC 59)

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