30.11.2009 | Kanu-Rennsport

Die nächsten Ziele für Sebastian Brendel

Mit der Neuprofilierung des olympischen Programms für den Kanu-Rennsport richtet der 21-jährige Sebastian Brendel vom Kanu-Club Potsdam sein ganzes Augenmerk darauf, ab der kommenden Saison auf der 1000m-Strecke im Einer-Canadier das Niveau im nationalen Rahmen zu bestimmen. Denn sein großes sportliches Ziel ist der Start bei den Olympischen Spielen in London 2012 und dort werden die 500m-Rennen im C1 nicht mehr gefahren.

Bis dahin ist zwar noch ein weiter Weg, aber Trainer Ralph Welke ist von der Verwirklichung des Vorhabens seines Athleten überzeugt. „Sowohl im Trainingsalltag und nicht zuletzt mit seinen Medaillengewinnen bei den Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften 2009 hat Sebastian bewiesen, dass er  wie kaum ein anderer Sportler den Willen und die Fähigkeiten zur Realisierung seiner persönlichen Aufgabenstellung besitzt“, unterstreicht der Trainer.
Neben so manchem Tropfen Trainingsschweiß, den Sebastian Brendel in den nächsten zweieinhalb Jahren auf diesem Weg noch vergießen wird, hat er jedoch auch seine berufliche Ausbildung im wahrsten Sinne des Wortes zu „meistern“. Nunmehr bereits im zweiten Jahr der Zugehörigkeit zur Fördergruppe der Bundespolizei, möchte er nämlich im Frühjahr 2011 den Dienstgrad eines Polizeimeisters erlangen.
Den zweiten je etwa drei Monate im Jahr umfassenden Ausbildungszyklus schließt eine Zwischenprüfung im Dezember 2009 ab. Von Montag bis Freitag täglich acht Stunden Unterricht und Seminare, danach ab 15.00 Uhr Kanu-Training auf den Anlagen der Kanuabteilung des ESV Lok RAW Cottbus unter Anleitung des Bundestrainers Stefan Ulm. So läuft das Ausbildungsprogramm für Sebastian Brendel in der Polizeischule in Cottbus ab. Mit Erik Leue (Magdeburg), Stefan Wylenzek und Robert Nuck (Karlsruihe) befinden sich übrigens  drei weitere erfolgreiche Rennkanuten in seiner Gruppe.  „Eigentlich bin ich froh, wenn ich während dieser Zeit am Wochenende in Potsdam weilen kann, um mich zu entspannen und erholt auf die nächste Woche vorzubereiten“, gesteht Sebastian Brendel freimütig ein. Dennoch schaut er auch an diesen Wochenenden oftmals bei seinem Heimattrainer und im Bootshaus im Luftschiffhafen vorbei, macht auch nebenbei noch etwas Krafttraining.
Ein anderer Grund, sich während der Polizeiausbildung besonders auf das Wochenende in Potsdam zu freuen, ist das Wiedersehen mit seiner ebenfalls in der Landeshauptstadt wohnenden Freundin Romy Leue.
Die aus Magdeburg stammende Kanurennsportlerin beabsichtigt, ab nächster Saison ebenfalls am Bundesstützpunkt Potsdam zu trainieren und nach Ablauf ihrer Zugehörigkeit zur Bundeswehrfördergruppe ein Lehramtstudium an der Potsdamer Universität aufzunehmen.
Zur Ausbildung des angehenden Polizeimeisters Brendel gehört auch ein jährliches Praktikum, das zeitlich mit der Vorbereitung auf die Kanusaison und Teilnahme an den Wettkämpfen abgestimmt ist. „Nach dem letzten Ausbildungstag dieses Jahres am 23.Dezember in Cottbus  fahre ich nach Schwedt zu meinen Eltern, um dort gemeinsam Weihnachten zu feiern“, freut sich bereits Wochen zuvor der über 1,90 m große Recke. Und er fügt hinzu: „Vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit, mit Sportfreunden meines ehemaligen Heimatvereins in Schwedt einige Worte zu wechseln“.  Danach jedoch beginnt für ihn ab Anfang Januar mit dem Trainingslager des KC Potsdam in Stuart/ Florida die erste Etappe der unmittelbaren Vorbereitung auf das neue Wettkampfjahr. Mit der Teilnahme an den nachfolgenden Trainingslagern des Deutschen Kanu-Verbandes sollen die Grundlagen für das große Nahziel, der Start und Medaillenkampf im C1 über 1000m bei den Weltmeisterschaften 2010 in Poznan, gelegt werden.

Von: Günter Welke

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