02.10.2015 | DKV / Verbände

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Schon recht früh fanden Frauen am neuen Kanusport gefallen. Sei es als Gefährtinnen der Abenteurer die mit Paddelboot und Zelt neue Gefilde entdeckten, oder junge Frauen die über die Turnerbewegung der sportlichen Faszination des Kanus erlagen.
Archivbild BSV Halle

Kaum zu finden waren Frauen jedoch in den Vorstandsebenen der Verbände und Vereine. Das traditionelle Rollenverständnis, das dem Mann die Vertretung in der Gesellschaft zuwies, verhinderte weitgehend ein öffentliches Auftreten der Frauen bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Frauen hatten ihre Aufgaben in der Kindererziehung und der Haushaltsführung, die einen Großteil ihrer Kraft und Energie beanspruchte und von der Gesellschaft auch gefordert wurde.

Erst mit dem Wandel der Gesellschaft und der Rollenzuweisungen, nach denen auch Frauen zunehmend ein erweitertes Betätigungsfeld außerhalb der vier Wände fanden, ist ein größerer Einfluss der Frauen in den Vereinen möglich gewesen. Trotzdem blieb das weibliche Geschlecht in der Führungsebene der Verbände und Vereine unterrepräsentiert und das bis heute.
Eigentlich erstaunlich, da ein erheblicher Anteil (ca. 30 %) weiblicher Mitarbeiterinnen eine ehrenamtliche Tätigkeit auf der Ausführungsebene (z.B. Übungsleiterin, Schriftführung, Kassenführung, Festkomitee) ausfüllt, sind sie in den Vorständen immer noch spärlich vertreten.

Die Verbände und Vereine sind gut beraten, sich an das Potential des weiblichen Geschlechts, insbesondere für Leitungsaufgaben zu erinnern. Studien haben gezeigt, dass Vereine mit einem hohen weiblichen Anteil in der Führung geringere Probleme haben bei der Gewinnung und Bindung neuer Mitglieder. Auch finanzielle Probleme sind geringer ausgeprägt (siehe Sportentwicklungsbericht, Mädchen und Frauen im Sportverein  2007-2009 des DOSB).

Die Vorstandsebenen im Deutschen Kanu-Verband und den Landeskanu-Verbänden machen in der Regel, hinsichtlich des Frauenanteils, keine Ausnahme. Dies zu ändern ist ein erklärtes Ziel des Deutschen Kanu-Verbandes. Daher wird für dieses Aufgabengebiet eine Gleichstellungsbeauftragte für Frauen im Dachverband gesucht.

Die ehrenamtliche Tätigkeit soll das Engagement von Mädchen und Frauen im Management verstärken und damit auch die speziellen Belange von Frauen stärker in den Blick rücken.  Dies würde gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Verbände und Vereine im Kanusport stärken. Dazu gehört sowohl das Aufzeigen notwendiger struktureller Veränderungen und einer Veränderung des Umganges miteinander in den Verbänden/Vereinen; der Aufbau eines Frauen-Netzwerkes; der Aufbau und die Unterstützung von Nachwuchskräften in einer ehrenamtlichen Karriere im organisierten Sport. Aber auch die nachhaltige Chancengleichheit im Kanusport ist zu entwickeln. Die allgemeine Interessenvertretung der Mädchen und Frauen ist die vornehmliche Aufgabe einer Beauftragten für Gleichstellung. Mehr Details dazu sind in der (unverbindlichen) Aufgabenbeschreibung niedergelegt (siehe …)

Unterstützung erfährt die neue ehrenamtliche Mitarbeiterin durch die Frauenvertretung des DOSB und weiterer Institutionen, durch die Präsidiumsmitglieder und die Geschäftsstelle.

Die Gleichstellungsbeauftragte im DKV wird auf Grund einer Bewerbung berufen durch den Präsidenten. Es ist kein Wahlamt und somit zeitlich auch nicht festgelegt. Das persönliche Engagement ist frei ein teilbar. Persönliche Präsenzen sind vorgesehen bei der Fachtagungen des Dachverbandes  des DOSB (1-2 x jährlich) und im Deutschen Kanu-Verband nach Bedarf. Die Bildung eines Mitarbeiterinnen-Teams ist ausdrücklich gewünscht. Die Kosten, die im Rahmen der Tätigkeit anfallen, werden wie üblich nach dem etablierten Regelwerk erstattet.

Erfahrungen mit diesem Themenkomplex wären wünschenswert, sind aber nicht Voraussetzung für dieses Ehrenamt.
Diese Aufgabe bietet eigene Gestaltungsmöglichkeiten, verbindet den Erwerb von persönlichen Qualifizierungen mit einer Erweiterung der Kompetenzen wie z.B. das Sammeln von Leitungserfahrungen, sowie das Knüpfen von neuen Kontakten mit der Option zur Entwicklung von wertvollen Freundschaften. Die öffentliche Anerkennung der Arbeit im Ehrenamt ist im Deutschen Kanu-Verband eine Selbstverständlichkeit.

Weitere Informationen

Sind Dir/Ihnen die Frauenfragen ein Anliegen? Fühlst/Fühlen Du/Sie dich/sich angesprochen, hast/haben Du/Sie Lust und Laune sich dieser Aufgabe zu widmen?  Dann freuen wir uns auf eine hochmotivierte Kollegin und heißen Sie gerne willkommen in einem kollegialen, freundschaftlichen Führungsgremium. Für weitere Erläuterungen und eine erste Kontaktaufnahme stehe ich gerne zur Verfügung.

Elisabeth (ISA) Winter-Brand
Vizepräsidentin Freizeitsport



 

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