Kaum zu finden waren Frauen jedoch in den Vorstandsebenen
der Verbände und Vereine. Das traditionelle Rollenverständnis,
das dem Mann die Vertretung in der Gesellschaft zuwies,
verhinderte weitgehend ein öffentliches Auftreten der Frauen
bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Frauen
hatten ihre Aufgaben in der Kindererziehung und der
Haushaltsführung, die einen Großteil ihrer Kraft und Energie
beanspruchte und von der Gesellschaft auch gefordert
wurde.
Erst mit dem Wandel der Gesellschaft und der
Rollenzuweisungen, nach denen auch Frauen zunehmend ein
erweitertes Betätigungsfeld außerhalb der vier Wände fanden,
ist ein größerer Einfluss der Frauen in den Vereinen möglich
gewesen. Trotzdem blieb das weibliche Geschlecht in der
Führungsebene der Verbände und Vereine unterrepräsentiert und
das bis heute.
Eigentlich erstaunlich, da ein erheblicher Anteil (ca. 30 %)
weiblicher Mitarbeiterinnen eine ehrenamtliche Tätigkeit auf
der Ausführungsebene (z.B. Übungsleiterin, Schriftführung,
Kassenführung, Festkomitee) ausfüllt, sind sie in den
Vorständen immer noch spärlich vertreten.
Die Verbände und Vereine sind gut beraten, sich an das
Potential des weiblichen Geschlechts, insbesondere für
Leitungsaufgaben zu erinnern. Studien haben gezeigt, dass
Vereine mit einem hohen weiblichen Anteil in der Führung
geringere Probleme haben bei der Gewinnung und Bindung neuer
Mitglieder. Auch finanzielle Probleme sind geringer ausgeprägt
(siehe Sportentwicklungsbericht, Mädchen und Frauen im
Sportverein 2007-2009 des DOSB).
Die Vorstandsebenen im Deutschen Kanu-Verband und den
Landeskanu-Verbänden machen in der Regel, hinsichtlich des
Frauenanteils, keine Ausnahme. Dies zu ändern ist ein erklärtes
Ziel des Deutschen Kanu-Verbandes. Daher wird für dieses
Aufgabengebiet eine Gleichstellungsbeauftragte für
Frauen im Dachverband gesucht.
Die ehrenamtliche Tätigkeit soll das Engagement von Mädchen
und Frauen im Management verstärken und damit auch die
speziellen Belange von Frauen stärker in den Blick
rücken. Dies würde gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit
der Verbände und Vereine im Kanusport stärken. Dazu gehört
sowohl das Aufzeigen notwendiger struktureller Veränderungen
und einer Veränderung des Umganges miteinander in den
Verbänden/Vereinen; der Aufbau eines Frauen-Netzwerkes; der
Aufbau und die Unterstützung von Nachwuchskräften in einer
ehrenamtlichen Karriere im organisierten Sport. Aber auch die
nachhaltige Chancengleichheit im Kanusport ist zu entwickeln.
Die allgemeine Interessenvertretung der Mädchen und Frauen ist
die vornehmliche Aufgabe einer Beauftragten für Gleichstellung.
Mehr Details dazu sind in der (unverbindlichen)
Aufgabenbeschreibung niedergelegt (siehe …)
Unterstützung erfährt die neue ehrenamtliche Mitarbeiterin
durch die Frauenvertretung des DOSB und weiterer Institutionen,
durch die Präsidiumsmitglieder und die Geschäftsstelle.
Die Gleichstellungsbeauftragte im DKV wird auf Grund einer Bewerbung berufen durch den Präsidenten. Es ist kein Wahlamt und somit zeitlich auch nicht festgelegt. Das persönliche Engagement ist frei ein teilbar. Persönliche Präsenzen sind vorgesehen bei der Fachtagungen des Dachverbandes des DOSB (1-2 x jährlich) und im Deutschen Kanu-Verband nach Bedarf. Die Bildung eines Mitarbeiterinnen-Teams ist ausdrücklich gewünscht. Die Kosten, die im Rahmen der Tätigkeit anfallen, werden wie üblich nach dem etablierten Regelwerk erstattet.
Erfahrungen mit diesem Themenkomplex wären wünschenswert,
sind aber nicht Voraussetzung für dieses Ehrenamt.
Diese Aufgabe bietet eigene Gestaltungsmöglichkeiten,
verbindet den Erwerb von persönlichen Qualifizierungen mit
einer Erweiterung der Kompetenzen wie z.B. das Sammeln von
Leitungserfahrungen, sowie das Knüpfen von neuen Kontakten mit
der Option zur Entwicklung von wertvollen Freundschaften. Die
öffentliche Anerkennung der Arbeit im Ehrenamt ist im Deutschen
Kanu-Verband eine Selbstverständlichkeit.
Weitere Informationen
Sind Dir/Ihnen die Frauenfragen ein Anliegen? Fühlst/Fühlen
Du/Sie dich/sich angesprochen, hast/haben Du/Sie Lust und Laune
sich dieser Aufgabe zu widmen? Dann freuen wir uns auf
eine hochmotivierte Kollegin und heißen Sie gerne willkommen in
einem kollegialen, freundschaftlichen Führungsgremium. Für
weitere Erläuterungen und eine erste Kontaktaufnahme stehe ich
gerne zur Verfügung.
Elisabeth (ISA) Winter-Brand
Vizepräsidentin Freizeitsport