„Das ist irgendwie einfach geil. Ich dachte am Start nur:
Fahr, fahr, fahr!“ Mit einer unaufgeregten und kraftvollen
Fahrweise hat sich Caroline Trompeter den ersten WM-Titel im
Slalom Extreme gesichert. Nach dem Start von der vier Meter
hohen Rampe konnte sie sich im Finale aus den Positionskämpfen
heraushalten und das Quartett von vorne anführen. Auch wenn
ihre ärgste Konkurrentin Ana Satila (Brasilien) versuchte, sie
noch entscheidend zu rammen und abzudrängen, konnte Trompeter
ihre Position bis ins Ziel souverän behaupten. Trompeter siegte
vor Satila und Amalie Hilgertova (Tschechien).
Teamkameradin Selina Jones hatte sich ebenfalls über das
Einzelzeitfahren für die Ausscheidungsläufe qualifiziert. Im
Achtelfinale startete sie jedoch zu aggressiv von der Rampe,
sodass sie sich mit ihrem Boot überschlug. Trotz Eskimorolle
und einer beherzten Aufholjagd, fuhr sie als dritte über die
Ziellinie. Dennoch zeigte sich Jones begeistert von den ersten
Weltmeisterschaften im Slalom Extreme. Vor großer
Zuschauerkulisse und toller Stimmung konnte sie den Wettkampf
genießen und hatte „richtig viel Spaß“.
Mit zwei Siegen im Slalom Extreme der Herren aus der
diesjährigen Weltcup-Saison, war Hannes Aigner zu den
Weltmeisterschaften angereist. Vom Beginn des Wettkampfes
konnte er seine Wildwasser- und Wettkampferfahrung vor großem
Publikum ausspielen. Im Viertelfinale konnte er zudem sein
taktisches Geschick unter Beweis stellen und die Fahrfehler
seiner Konkurrenten ausnutzen. Auf Rang vier liegend überholte
er am letzten Aufwärtstor gleich zwei Rivalen und sicherte sich
somit Platz zwei und den Einzug ins Halbfinale. Dort erkannten
die Kampfrichter jedoch eine Regelwidrigkeit – Aigner hatte ein
Tor mit den Händen zur Seite geschlagen – woraufhin er
disqualifiziert wurde. In der Gesamtwertung belegte er den 5.
Platz.
Teamkollege Stefan Hengst haderte viel mehr mit dem
Wettkampfmodus, als mit seiner sportlichen Leistung. Platz 18
im Einzelzeitfahren reichte nicht für den Einzug in die
Ausscheidungsrennen. Da dort nur ein Athlet je Nation
startberechtigt war, erhielten Teilnehmer anderer Nationen den
Vorzug, auch wenn sie nach dem Einzelzeitfahren deutlich hinter
Hengst platziert waren. Somit erreichte Hengst in der
offiziellen Gesamtwertung Rang 36. Es siegte Hradilec Vavrinek
(Tschechien) vor Boris Neveu (Frankreich) und Mike Dawson
(Neuseeland).
Vor dem Hintergrund der starken sportlichen Leistungen des
gesamten Teams zeigte sich Mannschaftsführerin Manuela Gawehn
begeistert. „Caro war nach jedem Lauf am Strahlen.“ Dennoch
führte der Wettkampfmodus auch bei Gawehn zu einer geteilten
Bilanz: „Die Entscheidungen waren für die Zuschauer nicht immer
eindeutig.“ Es wird sich zeigen, wie die Entwicklung des
BoaterX weitergeht.
Ergebnisse:
Slalom-Extreme Damen K1
1. Caroline Trompeter (GER)
2. Ana Satila (BRA)
3. Amalie Hilgertova (CZE)
…
18. Selina Jones (GER)
Slalom-Extreme Herren K1
1. Hradilec Vavrinek (CZE)
2. Boris Neveu (FRA)
3. Mike Dawson (NZL)
…
5. Hannes Aigner (GER)
36. Stefan Hengst (GER)