31.08.2015 | Parakanu

Ivo Kilian erfolgreichster Parakanute in München

Die deutschen Parakanu-Rennsport Meisterschaften in München-Oberschleißheim brachte tolle Ergebnisse. und viele strahlende Gesichter bei den Siegerehrungen.

Erfolgreichster Starter mit zwei Meistertiteln wurde Ivo Kilian vom Halleschen KC 54. Nachdem er danach 6 (!) Stunden bei der Dopingkontrolle verbrachte, meinte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht: „ Vielleicht bekomme ich jetzt noch einen dritten Meistertitel.“ Kilian startete in seiner Paradedisziplin V1, dem Canadier der Parakanuten, in der er auch den dritten Platz bei den Weltmeisterschaften in Mailand vor 10 Tagen gewonnen hatte, und im paralympischen Kajakrennen. Beide Rennen in den Startklassen Kl 2 und Vl 2 waren die am stärksten besetzten Rennen bei diesen Meisterschaften. Insgesamt zeigte er sich sehr zufrieden: „ Im Kajak doch so deutlich vor Stefan Deuschl von den River Pirates Augsburg und meinem Mannschaftskollegen Patrik Fogarasi zu gewinnen, zeigt mir, dass sich die Anstrengungen in dieser Saison gelohnt haben. Ich habe den Schwerpunkt auf den Kajak gelegt, da dieser paralympisch ist, und ich noch einen Startplatz in Rio erreichen möchte.“

Der Hallesche KC 54 war der erfolgreichste Verein bei diesen Deutschen Meisterschaften. Neben den Medaillen von Kilian und Fogarasi in der Startklassen L 2 gab es noch eine Silbermedaille von Maik Polte in einem sehr engen Rennen der Vl 3. Hier gewann der Weltmeister von 2012, Gerhard Bowitzki  vom PCK Wassersport Schwedt. Eine weitere Silbermedaille fügte Ramona Hoppe in der Startklasse Kl 1 der Damen der Sammlung des Halleschen KC hinzu. Dabei musste sie sich deutlich dem diesjährigen Shootingstar der Parakanuten geschlagen geben. Edina Müller vom Hamburger KC ging in diesem Rennen gleich vom Start weg in Führung und zeigte ihre ganze Klasse. Diese Leistungsstärke hatte ihr bereits bei den Europameisterschaften in Racice und bei den Weltmeisterschaften in Mailand  zur Silbermedaille verholfen.

Nach den Hallensern zweitstärkster Verein mit zwei Goldmedaillen und einem dritten Platz war Aktiv e.V. Stahnsdorf. Die Nationalmannschaftsfahrer Stefan Volkmann, in der Startklasse Kl 1, und Daniela Sjöberg-Holtkamp in der Startklasse L3 gewannen ihre Rennen souverän. Steffen Richter holte sich im rein brandenburgischen Duell der Startklasse Kl 1 hinter Henry Schröder vom PCK Wassersport Schwedt den dritten Platz.

Eine weitere Goldmedaille ging an Peter Kleinhans von den River Pirates Augsburg im Vl 1.
27 körperbehinderte Rennkanuten aus 14 Vereinen hatten zu den Rennen im Kajak-Einer und im V 1 gemeldet. Die Sprintrennen über 200m werden in drei Startklassen ausgetragen, wobei die Startklasse Vl 1 und Kl 1 den Rollstuhlfahrern ohne jegliche Beinfunktion vorbehalten ist.
Die neue Startklassen-Einteilung, die in diesem Jahr vom Internationalen Paralympischen Komitee eingeführt worden war, führte zu einigen Verschiebungen auch im nationalen Bereich. Erfreut zeigte sich Ronny Waßmuth, Ressortleiter Parakanu, über die steigende Zahl an Vereinen, die Parakanu-Rennsport betreiben, und lobte auch die Ausrichter, den Schleißheimer Paddelclub, und die gute Streckenabsicherung. „Hier hat sich viel getan! Es waren gute Titelkämpfe, und ich erhoffe mir im nächsten Jahr noch mehr Teilnehmer, gerade bei den Frauen.“

Christel Schlisio

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