„Am Ende des sehr anstrengenden Olympiazyklus‘ wollten wir
bewusst mal etwas Luft holen und auch den Trainern und
Betreuern die Chance auf etwas Zeit mit der Familie lassen“,
erklärt DKV-Cheftrainer Michael Trummer den späten gemeinsamen
Einstieg. In den vergangenen Jahren hatte sich das Team
regelmäßig schon im Winter gemeinsam in warmen Gefilden
vorbereitet. „Wir haben dem EM-Team des vergangenen Jahres mit
einem finanziellen Zuschuss die Möglichkeit eröffnet, in
Eigeninitiative Trainingsmaßnahmen in Dubai, Sydney, Neuseeland
oder hier in Pau durchzuführen. Jetzt wollen wir das gute
Wetter mit Blick auf WM nutzen und auch unserer U23 die Chance
bieten, vom gemeinsamen Training mit unseren Spitzenathleten
und der Zusammenarbeit mit den Bundestrainern zu profitieren“,
so der Chefcoach.
Bis zu 26 Boote hatten Trainer, Trainingswissenschaftler und
Physio in den vergangenen Tagen vor Ort zu betreuen. Täglich
standen bis zu zwei Einheiten im Wildwasser an, wobei
Ausdauereinheiten auch auf Nebenstrecken organisiert wurden.
Zuletzt kamen vermehrt auch Belastungseinheiten im Wildwasser
mit Wettkampf- oder Schnelligkeitsschwerpunkten hinzu, dazu
viel Techniktraining. Die Trainingsgruppen rotierten dabei fast
permanent, auch die Zuordnung der einzelnen Trainer. „So ist
viel Abwechslung garantiert und jeder kann für sich etwas
mitnehmen. Vor allem bei den jüngeren Sportlern kommt das sehr
gut an und die Stimmung ist gut“, weiß Michael Trummer zu
berichten.
Ab der kommenden Woche schließen sich für die Aktiven
Trainingswochen in Augsburg und Markkleeberg an. Das gesamte
Team und alle Kadersportler sind dann zum Saisonauftakt beim
Weltranglistenrennen in Markkleeberg (8./9. April) am Start.
Dort fällt für die Canadier-Zweier auch bereits die
Entscheidung über die Zusammensetzung des Nationalteams für die
Saison. Für die ab sofort nicht mehr olympische Kategorie
werden sich aller Voraussicht nach aber auch nur fünf Boote um
die internationalen Startplätze bewerben. Ansonsten gibt es
gegenüber der vergangenen Saison keine personellen
Veränderungen, alle Aktiven des Vorjahres nehmen auch das neue
Wettkampfjahr in Angriff. Im Trainerteam bleibt die Stelle des
in Rio de Janeiro tödlich verunglückten Damen-Bundestrainers
Stefan Henze vorerst weiter unbesetzt. Punktuell steht der
ehemalige österreichische Nationaltrainer Michael Seibert
derzeit als Honorartrainer ergänzend zur Verfügung.
Nach der Formierung der Teams, die wie gewohnt in vier
Qualifikationsrennen in Markkleeberg (29./30. April) und
Augsburg (6./7. Mai) ermittelt werden, ist die
Europameisterschaft in Ljubljana-Tacen (Slowenien/1.-4. Juni)
der erste Höhepunkt der Saison. Es schließt sich die erste
Hälfte der Weltcupserie mit drei Rennen in Prag (16.-18. Juni)
sowie den erstmals zwei deutschen Stationen in Augsburg
(23.-25. Juni) und Markkleeberg (30. Juni – 2. Juli) an. „Hier
wollen wir möglichst Podestplatzierungen erzielen, gerade, weil
auch zwei Heimstrecken dabei sind, wo wir unserem Publikum
natürlich gern etwas bieten wollen“, sagt Michael Trummer. „Die
zweite Saisonhälfte soll dann ausdrücklich der WM-Vorbereitung
dienen. Diese gestaltet sich jedoch schwierig, da die
Trainingsmöglichkeiten in Pau sehr eingeschränkt sind. Ob und
wie wir die Weltcups in Ivrea und La Seu d’Urgell im September
besetzen, muss erst noch entschieden werden.“ Klar ist indes,
dass der neu ins Reglement aufgenommene (noch) nichtolympische
Mixed-C2 vom DKV in dieser Saison nicht besetzt wird.
Für den Slalom-Nachwuchs liegen beide Saisonhöhepunkte in den
Sommermonaten. Zunächst stehen für Junioren und U23 die
Weltmeisterschaften in Bratislava (20.-23. Juli) auf dem Plan,
vom 16. bis zum 20. August hat auch der Nachwuchs ein Heimspiel
bei den Europameisterschaften in Hohenlimburg. Die nationalen
Titelkämpfe der Leistungsklasse finden am 16. und 17. September
in München statt.