Ein Glück, dass das Testival über das ganze Wochenende ging! Die Stimmung zeigte bei allen das gleiche Hoch wie die Wetterlage, und rund 3.000 Gesichter strahlten mit der Sonne um die Wette.
Die Intentionen der Organisatoren sind dabei voll aufgegangen, die Erwartungen sogar noch übertroffen worden. Es war ein Familienspaß, bei dem Familiensport im Vordergrund stand. Auch wenn eine junge Mama gar nicht hinschauen konnte, als sich ihr Sprößling den hohen Kletterturm hinaufhangelte. Sie hielt sich lieber die Augen zu, obwohl er (wie alle anderen auch) natürlich durch Betreuer der DAV Kampenwand perfekt gesichert war.
Im großen Kanu bzw. Canadier ließ sich der wahre Familien-Sport-Spaß-Naturgenuss leichter und ohne Ängste verwirklichen. Eine ganze Reihe an Firmen hatte das Equipment dafür mitgebracht. Münchner Kanusport-Vereine und -abteilungen stellten die Fachübungsleiter Kanusport, die beim Ein- und Aussteigen halfen, Instruktionen zur Paddeltechnik gaben und auch auf dem Wasser mit Rat und Tat zur Seite standen. Der neue Trendsport Stand Up Paddling erlebte hier einen wahren Boom.
Mit flammenden Worten
„Es ist so ein schöner Anblick, dass hier endlich einmal
richtig was los ist“, meinte ein begeisterter Münchner Stadtrat
angesichts der vielen bunten Boote auf der großen Wasserfläche.
Er hatte mit seinen Kollegen der Münchner
Stadtratsfußballmannschaft und weiteren Teams das Testival mit
einem Drachenbootrennen eröffnet. Ein spannendes
Kopf-an-Kopf-Rennen, dass der MTV München knapp vor der
Kajakgruppe des DAV Oberland, verstärkt durch Journalisten der
Augsburger Allgemeinen inklusive Weltmeisterin Margit
Messelhäuser, gewann.
Die Münchner Stadträte mit Sportamtsleiter Thomas Urban im
Boot werden bis zum nächsten Mal noch ein bisschen üben, haben
sie versprochen. Stadträtin Julia Schönfeld-Knor hatte in
Vertretung von Oberbürgermeister Thomas Reiter gemeinsam mit
Oliver Bungers (Präsident des Bayerischen Kanu-Verbandes),
Christian Kuchlbauer (Bürgermeister der Gemeinde
Oberschleißheim) und MdL Diana Stachowitz die Veranstaltung
eröffnet. Alle forderten mit flammenden Worten den Erhalt
dieser historischen Anlage mit der Regattastrecke, die zwar in
die Jahre, aber noch lange nicht aus der Mode gekommen ist!
BLSV-Vizepräsident Harald Stempfer unterstrich durch seine
Präsenz ihre Bedeutung für den Sport.
Wie vielseitig hier Sport ausgeübt werden kann, zeigte auch
das bestens frequentierten Schnuppertauchen, zu dem die Anlage
bei diesem Event beste Möglichkeiten bot. „Wir sind nächstes
Jahr wieder dabei!“ war der dringlichste Wunsch der Tauchschule
SSI.
Rollen, was das Zeug hält
Mit das größte Highlight war der Handrollen-Wettbewerb, zu dem der Bayerische Kanu-Verband ausgeschrieben hatte. Die Bewerber legten sich kräftig ins Zeug. Schließlich ging es um ein funkelnagelneues Jackson Kajak, Paddel, Schwimmweste etc., die dabei gewonnen werden konnten. Lukas Forster vom DAV Freising, Kanu-Abteilung, zeigte echten Siegeswillen und rollte, was das Zeug hielt. Mit 23 Handrollen (Eskimorollen ohne Paddel) durfte er stolz das von der amerikanischen Kanu-Ikone Eric Jackson persönlich gestiftete Boot mit nach Hause nehmen. Er hatte das familieninterne Duell gegen seinen Vater Willi gewonnen, der knapp mit 22 Rollen unterlag.
Bei den Damen zeigte Franziska Leininger vom Münchner Wassersportverein die beste Kondition und räumte mit 17 Handrollen den ersten Preis dieser Kategorie, eine wertvolle Paddeljacke von Langer, ab. Den zum Wettbewerb angemeldeten Polospielern aus Horb am Neckar kam beim Internationalen Kanupolo-Turnier ihr Spiel um den 3. Platz in die Quere, das zeitgleich stattfand. Doch sie konnten ihre Mannschaft nicht im Stich lassen und verzichteten lieber auf die tollen Preise beim Handrollen …Turniersieger wurden die Herren aus Prag vor Nagymaros (Ungarn) und dem ASV Horb I.
Der Film-Vortrag am Samstagabend über das „Kanu-Abenteuer
Grand Canyon“ fand zahlreiche begeisterte Zuschauer. Im
Ruderboot versuchten sich auch einige Kanuten am
„Rückwärtsfahrer-Sport“. Begeisterung zeigten gleichermaßen die
Akteure auf der Slackline, bei Spielen um den Kanusport, beim
Ausfüllen eines kleinen Quiz, und beim Schießen mit dem
Lasergewehr, das die Bayerische Behinderten-Sportjugend anbot.
Spaß und Sport waren auch beim Reiten auf dem Inliner Pony oder
beim Test der Tretroller, die einem Fahrrad Konkurrenz machen
können, garantiert.
Zahlreiche Fotos unter www.kanu-outdoor-testival.de