23.09.2015 | Kanu (Allg.)

adidas Sickline - Extremkajaker im Ötztal

Bereits zum achten Mal in Folge treffen sich vom 1. bis 3. Oktober rund 150 der weltbesten Wildwasserkajaker aus 27 Nationen im Tiroler Ötztal, um auf der legendären Wellerbrückenstrecke den adidas Sickline Extreme, also den besten Extremkajaksprinter zu küren.

„Sick Line“ nennen Extrempaddler die perfekte, flüssigste und schnellste Linie stromabwärts. Diese gilt es bei dem Rennen auf der Ötz auf einer von der Natur mit Höchstschwierigkeiten gespickten Wildwasserstrecke unter Rennbedingungen zu finden.
Der als „Wellerbrücke Rapids“ bezeichnete Abschnitt der Ötztaler Ache ist eine solche Extremstrecke. Der Gletscherfluss hat den Ruf, die ‚Eiger-Nordwand’ des Kajaksports zu sein: massives Wildwasser der Stufe 5, das heißt sowohl technisch schwierig, als auch gefährlich. Die Stromschnellen tragen so klangvolle Namen wie „TNT Katarakt“, „Champions Killer“ oder „Champions Killer Minus 1“. Selbst kleinste Fahrfehler haben hier Konsequenzen. Aus diesem Grund wird das Startfeld in zwei Qualifikationsläufen auf einem leichteren Teilabschnitt ausgesiebt. Nur die 48 Besten dürfen am eigentlichen Rennen teilnehmen.

„Einige Wildwasserkajaker, die bei diesem Rennen starten, befahren auf ihren Expeditionen zum Teil noch extremere Flussabschnitte und viel höhere Wasserfälle. Doch das machen sie vielleicht einmal und da kommt es nicht auf die Zeit an“, erklärt Axel Burkhardt, Director Global Sports Marketing adidas Outdoor. „Die adidas Sickline testet nicht nur die Fähigkeiten, eine der weltweit schwierigsten Wildwasserpassagen heil runter zu kommen, sondern dabei auch möglichst schnell zu sein. Auf 280 Metern wird den Athleten technisch und konditionell alles abverlangt, das heißt, sie müssen ihr volles Potential auf den Punkt genau abrufen können, Runde für Runde. Sie dürfen sich keinen Fehler leisten und sie müssen extrem fit sein, denn die Schlüsselstellen kommen erst zum Schluss.“

Mit einem beeindruckenden Finallauf sicherte sich im vergangenen Jahr der 26-jährige Joe Morley aus Leeds in Großbritannien zum zweiten Mal in Folge den Siegergürtel. 2013 überraschte der Brite die Kajakszene, als er den scheinbar unschlagbaren dreifachen adidas Sickline Champion Sam Sutton aus Neuseeland bezwang. Letztes Jahr reiste Morley als Titelverteidiger und Topfavorit an und hielt dem Druck stand. Er legte einen beeindruckenden Finallauf auf der 7°C kalten Ötztaler Ache hin und fuhr die Tagesbestzeit: 56,48 Sekunden. Damit war er eine Sekunde schneller als die Neuseeländer Mike Dawson (0:57,42) und Jamie Sutton (0:57,50) auf Rang 2 und 3. In diesem Jahr peilt Morley den Hattrick an. „Theoretisch kann man auf diesem Kurs immer noch irgendwo Zeit rausholen. Ich kann immer noch fitter oder noch stärker im Flachwasser sein. Ich weiß es ist ein ehrgeiziges Ziel, Sams Rekord von drei adidas Sickline Siegen schlagen zu wollen, aber ich werde wiederkommen und es versuchen, solange ich kann.“

Joe Morleys Doppelsieg hat in der britischen Kajakszene eine Welle der Begeisterung ausgelöst. Dieses Jahr stellt Großbritannien mit 28 Athleten die größte Mannschaft bei der adidas Sickline, vor den Paddelnationen Deutschland (21) und Frankreich (16).
 
Nur die besten kommen weiter

Die Top 48 treten in einem ‚Head-to-Head’ Format gegeneinander an, das heißt, der schnellste der Qualifikation ‚duelliert’ sich mit Platz 48, der zweitschnellste mit Platz 47, und so weiter. Die Reihenfolge der einzelnen Heats erfolgt im klassischen Turnierraster. Der jeweils schnellere Kajaker eines Laufs kommt in die nächste Runde zusammen mit zwei ‚Lucky Losern’, den zwei Zeitschnellsten der ausgeschieden Athleten. Auch die Top 26 treten wieder im K.O.-System gegeneinander an. Die 13 Athleten, die sich in dieser Runde durchsetzen, kämpfen mit zwei weiteren ‚Lucky Losern’ um Edelmetall.

Die Teilnehmer sind sich einig, dass die adidas Sickline einzigartig ist, denn hier treffen die besten Athleten der unterschiedlichsten Kajakdisziplinen in einem Rennen aufeinander: Extrempaddler, Freestyle- und Slalomweltmeister sowie Expeditionskajaker. Durch das Knockout System ist es schwierig, überhaupt ins Finale zu kommen. Jeder der 15 Finalisten, der das schafft, hat die Fähigkeit eine Medaille zu holen.
 
adidas Sickline Queen

Derzeit haben sich elf Frauen für die adidas Sickline 2015 angemeldet. Die fünf schnellsten Damen der Qualifikation tragen ihren Wettkampf um den Titel der adidas Sickline Queen ebenfalls auf der oberen Wellerbrückenstrecke aus. Die derzeit beste Extrempaddlerin der Welt, Nouria Newman aus Frankreich, tritt auch in diesem Jahr an. Die 23-jährige dominierte im vergangen Jahr das Damenfeld und gewann vor der Neuseeländerin Toni George und der Niederländerin Martina Wegman.
 
Safety first

Aus Sicherheitsgründen ist die Wellerbrückenstrecke von den Behörden das ganze Jahr über gesperrt und wird nur für den Zeitraum der adidas Sickline geöffnet. Um die bestmögliche Absicherung der Athleten zu gewährleisten, arbeiten Wasserrettung, Bergrettung und das österreichische Rote Kreuz Hand in Hand mit dem veranstaltungseigenen „Swiftwater Rescue Team“. „Die Strecke ist buchstäblich überschwemmt mit hochqualifizierten Sicherheitsposten, die innovative Rettungsmittel wie eine redundante Seilbahn einsetzen und die Wellerbrücke zumindest ein Wochenende lang in die sicherste Wildwasserstrecke der Welt verwandeln“, sagt Event Direktor Mike Hamel. „Die Athleten gehen bei diesem Rennen an ihre physischen und psychischen Grenzen. Wir möchten, dass sie sich ganz auf ihr Rennen konzentrieren können und sich keine Gedanken darüber machen müssen was passiert, wenn sie im 6 Grad kalten Wasser schwimmen.“

Livestream auf KanuTube.de

Auch 2015 wird das Finale der adidas Sickline in mehreren Ländern live im Fernsehen übertragen. Darüber hinaus kann man das Rennen auch live im Internet verfolgen. Kajaklegende Ben Brown (NZL) kommentiert den Livestream auf www.kanutube,de.

Mehr Informationen unter www.adidas-sickline.com

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