26.05.2016 | Kanu-Rennsport

Rauhe/Liebscher und Hering/Kriegerstein hoffen auf die letzten Rio-Tickets

Eine Woche nach dem Weltcup-Auftakt in Duisburg wollen die DKV-Rennkanuten ab morgen beim 2. Weltcup in Racice die letzten Olympia-Tickets lösen. In der tschechischen Kanu-Hochburg stehen dabei der K2 der Herren über 200m sowie die Vierer der Damen und Herren in der jeweiligen voraussichtlichen Olympiabesetzung besonders im Fokus.
Hoffnungsträger im K1 u. K4: Max Hoff © Ute Freise

Ronald Rauhe (Potsdam) und Tom Liebscher (Dresden) hätten ihr Olympia-Ticket im Sprintzweier der Herren gern schon am vergangenen Wochenende in Duisburg gelöst. Mit Platz fünf verfehlten die Europameister des Vorjahres jedoch dieses Ziel. In Racice soll es nun klappen: „Wir wissen, woran wir arbeiten müssen und sind guter Dinge, dass wir die heute verfehlte Qualifikation in Racice ausmerzen können“, sagte Ronald Rauhe nach dem Duisburger Finale. Das deutsche Duo trifft dabei aller Voraussicht nach erneut auf die WM-Dritten von 2015 und Zweiten von Duisburg Grujic/Novakovic (SRB), auf das starke französische Boot Jouve/Beaumont und auf die Olympia-Dritten von London Heath/Schofield (GBR).

Tom Liebscher startet darüber hinaus zusammen mit Max Rendschmidt, Max Hoff (beide Essen) und Marcus Groß (Berlin) im erstmals in Olympiabesetzung antretenden Herren-Vierer über 1000m. Das Quartett ist am Tag vor der Abreise nach Racice in Duisburg zum ersten Training ins Boot gestiegen. Herren-Bundestrainer Arndt Hanisch bewertete den ersten Test als „sehr ordentlich“. In Racice trifft das deutsche Boot voraussichtlich auf Weltmeister Slowakei, Vizeweltmeister Ungarn, die WM-Dritten aus Tschechien und die Duisburg-Sieger aus Australien, „alles Gegner, an denen man sich orientieren kann, wo man steht. Wir werden in Racice ein paar Dinge ausprobieren und dann schauen, woran wir noch arbeiten müssen“, betont Arndt Hanisch. Max Hoff, nach seinem Bronzerang am vergangenen Wochenende im K1 über 1000m bereits für Rio qualifiziert, unterstrich nach der ersten Vierer-Trainingseinheit: „Im Grundprinzip funktioniert das Boot mit uns. Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern, die Feinabstimmung sozusagen, aber ich denke, wir sind ein schlagkräftiges Quartett, das vorn mitfahren kann. In Racice wird es gegen die Konkurrenz für uns darauf ankommen herauszufinden, wo es noch hapert, um das dann in den nächsten Wochen abzustellen. Wir werden am Sonntag sicher noch nicht das Rennen fahren, das wir in Rio fahren wollen, aber wir wollen schon mit vorn dabei sein.“

Für den Damen-Vierer steht in Racice bereits der zweite Wettkampf an. In Duisburg fuhr das neuformierte Quartett mit Franziska Weber (Potsdam), Sabrina Hering (Hannover), Steffi Kriegerstein (Dresden) und Tina Dietze (Leipzig) über 200m hinter Weißrussland, der Ukraine und Neuseeland auf Rang vier. Damen-Bundestrainer Kay Vesely macht kein Hehl aus der Zielstellung, unter die ersten drei Boote zu kommen: „Wir haben den Abstand zur Spitze bereits verkürzen können. Wichtig ist, dass wir von Anfang an dabei sind. Ich hoffe, dass wir in der jetzigen Besetzung die Anschubleistung im Boot noch verstärken können. Ein gutes Abschneiden in Racice wäre für die weitere Vorbereitung wünschenswert, wir könnten dann beruhigt weiterarbeiten.“ Mit guten Leistungen nicht zuletzt beim Duisburger Weltcup hat sich Sabrina Hering als eine der beiden Neuen ins Damen-Flaggschiff gepaddelt: „Es ist noch etwas ungewohnt für mich, obgleich ich ja schon mit dem U23-Vierer erfolgreich war. Aber jetzt ist der Druck doch etwas größer alles richtig zu machen, immerhin sitzen zwei Olympiasiegerinnen mit im Boot, da will man sich ja keinen Fehler erlauben. Von daher ist die Anspannung schon groß. Groß ist aber auch die Freude, nun im Vierer zu sitzen. Das war mein Ziel, das ich seit dem letzten Jahr verfolgt habe. Jetzt, wo es langsam auf Rio zugeht, will ich mit Spaß an der Sache mein Bestmöglichstes geben“, so die 24-Jährige.

Im  K1 der Damen kämpfen in Racice Conny Waßmuth (Potsdam) und Verena Hantl (Karlsruhe) auch noch um das Ticket für die 5. Kajak-Dame, die der DKV mit nach Rio nehmen darf.

Text: H.-P. Wagner

  Startlisten und Ergebnisse: http://www.canoeracice.com/en/race/start-lis

Ansprechpartner vor Ort: Martina Amrein, mobil: 0163-9188955, Martinaamrein@mac.com  

Das DKV-Team beim Weltcup in Racice :

Kajak Damen:

K1 500m

Conny Waßmuth (Potsdam), Verena Hantl (Karlsruhe)

K2 500m

Franziska Weber (Potsdam)/Tina Dietze (Leipzig), Sabrina Hering (Hannover)/Steffi Kriegerstein (Dresden)

K4 200 + 500m

Franziska Weber (Potsdam)/Sabrina Hering (Hannover)/Steffi Kriegerstein (Dresden)/Tina Dietze (Leipzig)  

Kajak Herren:

K1 200m

Ronald Rauhe (Potsdam)

K2 200m

Ronald Rauhe (Potsdam)/Tom Liebscher (Dresden)

K1 500m

Martin Hollstein (Neubrandenburg), Paul Mittelstedt (Neubrandenburg)

K1 1000m

Max Hoff (Essen), Kai Spenner (Essen)

K2 1000m

Max Rendschmidt (Essen)/Marcus Groß (Berlin), Martin Hollstein (Neubrandenburg)/Paul Mittelstedt (Neubrandenburg)

K4 1000m

Max Rendschmidt (Essen)/ Tom Liebscher (Dresden)/Max Hoff (Essen)/Marcus Groß (Berlin)

K1 5000m

Max Hoff (Essen), Kai Spenner (Essen)

Canadier Herren:

C1 200m

Stefan Kiraj (Potsdam), Stefan Holtz (Leipzig)

C1 500m

Erik Rebstock (Neubrandenburg)

C1 1000m

Sebastian Brendel (Potsdam), Ronald Verch (Potsdam)

C2 1000m

Sebastian Brendel (Potsdam)/ Jan Vandrey (Potsdam)

C1 5000m

Sebastian Brendel (Potsdam ), Ronald Verch (Potsdam)

 

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