Da in solchen Fällen nicht auszuschließen ist, dass sich die
Insassen unter Umständen in Lebensgefahr befinden, lösen
Rettungsdienste zur Vorsicht einen Großeinsatz aus: Feuerwehr
mit Wasserrettungsexperten, Notärzte, ja sogar
Rettungshubschrauber werden eingesetzt, um im Falle eines
Falles schnelle Hilfe leisten zu können. Zum Glück stellt sich
aber meistens heraus, dass ein Kanu nur unzureichend am Ufer
befestigt worden ist oder aber nach einer Kenterung abgetrieben
wurde, während sich die Insassen längst in Sicherheit gebracht
haben.
Damit die Rettungsdienste nicht unnötig losfahren müssen, gibt
der Deutsche Kanu-Verband drei Tipps, wie man sich richtig
verhalten sollte:
1. Ein Kanu immer
kennzeichnen
Kanus sollten immer gut gekennzeichnet sein. Um auch die
Kennzeichnungsvorschriften auf Bundeswasserstraßen zu erfüllen,
sollte ein Kanu einen von außen beidseitig gut lesbaren Namen
haben (ca. 10 cm große lateinische Buchstaben) und im
Bootsinneren an einer leicht auffindbaren Stelle Namen,
Anschrift und Telefonnummer des Eigentümers enthalten. Mit
Hilfe der Telefonnummer kann unter Umständen schnell mit dem
Eigentümer Kontakt aufgenommen werden und so geklärt werden, ob
ein Notfall vorliegt oder nicht.
2. Immer ein Handy „am Mann“
Treibt ein Boot ab (egal ob nach einer Kenterung oder weil es nicht sicher am Ufer befestigt wurde) sollte man sofort die Notrufnummer 112 wählen. Geben Sie an, dass Ihr Boot abgetrieben wurde, beschreiben Sie es genau (Bootstyp, Bootsname, Farbe, besondere Kennzeichnen) und informieren Sie die Rettungszentrale, dass kein Notfall für Personen vorliegt. Deshalb ist es wichtig, immer ein Handy mit sich zu führen – idealerweise immer „am Mann“, z.B. in einer Tasche der Schwimmweste. Im Kanu-Fachhandel berät man Sie gerne über wasserdichte Handyhüllen. Adressen der DKV-Kanufachberater finden Sie hier.
3. Das Boot richtig befestigen
Während man vor einer Kenterung nicht immer geschützt ist, kann man durch die richtige Befestigung der Boote am Ufer das ungewollte Abtreiben verhindern. Ziehen Sie Ihr Boot dazu möglichst weit aus dem Wasser und legen Sie es so hin, dass es von Wellen nicht erreicht werden kann. Berücksichtigen Sie dabei, dass vorbeifahrende Motorboote erhebliche Sogwirkungen bzw. Wellenschläge verursachen können. Zur sicheren Befestigung reichen eine Schleife oder ein Doppelknoten nicht aus. Besser ist es, „Profiknoten“ zu nutzen – z.B. den Webeleinenknoten. Wie der geht, finden Sie hier.
Dort werden auch viele andere Knoten angeleitet.
Wenn Sie diese einfachen Tipps immer berücksichtigen, werden Sie nicht Anlass für einen unnötigen Rettungseinsatz geben.