31.08.2016 | Kanu-Rennsport

Jonas Ems beendet seine Rennsport-Karriere

Bei den Deutschen Meisterschaften vergangene Woche in Brandenburg bestritt Jonas Ems die letzten Meisterschaftsrennen seiner 20-jährigen Kanu-Laufbahn. Zum Abschied vom aktiven Leistungssport wurde er mit dem K4 des Kanu-Verbandes NRW über 200m noch einmal Deutscher Vizemeister.
Sagt dem Leistungssport ade: Jonas Ems

„Das war eine feine Sache. Aber es war auch das offizielle Ende meiner Karriere. Sicher werde ich noch mal ein Paddel in die Hand nehmen, um abzutrainieren oder bei der DJK Wassersport ein bisschen zu fahren. Aber es sind keine Trainingslager oder große Rennen mehr geplant“, machte Jonas Ems danach gegenüber dem Westfälischen Anzeiger in Hamm deutlich.

Der 30-Jährige beendet damit eine Karriere, in deren Verlauf er als einer der deutschen Top-Sprinter seit 2005 vier WM- und sechs EM-Medaillen erkämpfte. Bei der DJK Wassersport in Hamm zum Kanusport gekommen, fand er rasch auf die Erfolgsspur und reifte später bei der KG Essen unter Robert Berger und Arndt Hanisch zu einem international erfolgreichen Athleten. Seine größten Erfolge feierte er 2007, als er im spanischen Pontevedra erst Europa- und dann in Duisburg überraschend Weltmeister im K1 über 200m wurde. „Das war eine sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Der WM-Sieg 2007 war dabei natürlich eine besondere Hausnummer, zumal es ja beim Heimspiel auf der Wedau war“, erinnert sich Jonas Ems. Zweimal - 2008 in Peking und 2012 in London - nahm er zudem an den Olympischen Spielen teil, zuletzt in London belegte er im K2 über 200m mit Ronny Rauhe Platz acht. In diesem Jahr hatte er jedoch die Qualifikation für die Spiele in Rio de Janeiro verpasst und anschließend sein Trainingspensum bei der KG Essen reduziert, sein Augenmerk galt fortan den letzten Rennen mit seinen Mannschaftskollegen bei der DM in Brandenburg.

Jahrelang hatte ihm sein Arbeitgeber, die Berufsfeuerwehr in Essen, den Rücken freigehalten, um an Trainingslagern und Wettkämpfen teilzunehmen. „Dreiviertel des Jahres war ich unterwegs. Das war alles großartig, zumal ich Orte bereist habe, die ich sonst vielleicht nie gesehen hätte, und ich habe Freunde fürs Leben gefunden. Aber es wird jetzt auch mal schön sein, die Füße hochzulegen“, freut sich der Familienvater nun auf die Zeit nach seiner aktiven Paddelkarriere.

Derzeit bricht Jonas Ems gerade seine Zelte in Essen ab, um mit seiner Freundin Friederike Leue und den beiden gemeinsamen Töchtern im Alter von zweieinhalb Jahren und zwei Monaten zurück nach Hamm in seine Heimatstadt zu ziehen, wo seine Familie zu Hause ist. Seine Brötchen wird er aber weiter bei der Feuerwehr in Essen verdienen, nun aber in Vollzeit.

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