Als 1989 ein nicht ganz unbekannter
Wuppertaler Ulrich Eicke seine Canadierfahrerkollegen in NRW
ansprach und sie zu einem Wettkampf nach Dubuque in Iowa/USA
einlud, hatten die wenigsten eine Ahnung, was Drachenbootsport
bedeutet.
Aber innerhalb kürzester Zeit fand diese Sportart bei den
Wuppertaler Teilnehmern, Hans-Martin Röse, Klaus von der Twer,
Wolfram Faust, Ralf Wienand, Guido Wrede, so großen Anklang,
dass schon auf der Reise in die USA bei Wolfram Faust und Guido
Wrede die Idee entstand, diesen Sport auch am Beyenburger
Stausee zu installieren.
So wurde sehr schnell die Idee konkretisiert und dank der
Weitsicht des damaligen Vorstandes unter Karl-Heinz Grimm
konnte schon nach knapp 1,5 Jahren die Gründung
Drachenboot-Abteilung im VfK Wuppertal von den Mitgliedern
beschlossen werden.
Die aus der Abteilung hervorgegangenen Mannschaften, welche
seither immer unter dem Namen DRAG ATTACK an den Start gegangen
sind, dürften somit die ältesten immer noch aktiven
Drachenbootmannschaften in der westlichen Welt sein.
Und darüber hinaus gehören sie zu den erfolgreichsten
Vereinsmannschaften im Drachenboot-Rennsport weltweit.
Der Kontakt in die USA ist seither nicht abgebrochen und so
nimmt in unregelmäßig wiederkehrenden Abständen ein Team der
DRAG ATTACK an dem dort jährlich auf dem Mississippi
stattfindenden internationalen Drachenbootrennen teil. Und im
25. Jahr der Teilnahme gelang 2015 sogar ein Sieg.
Damit diese Erfolgsgeschichte nicht nach einem
Vierteljahrhundert endet, sind die Abteilungsleitung und der
Gesamtvorstand des VfK Wuppertal immer bemüht, auch technisch
auf dem aktuellen Stand des Sports zu bleiben.
Daher wurden auch im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten im
November zwei neue Drachenboote getauft, ein „International
Racing Standard Dragon Boat“ und ein „High Performance Small
Racing Dragon Boat“.
Letztere Boots Art, in der nur 10 Paddler Platz finden, ist
zwischenzeitlich zu einem festen Bestandteil nationaler und
internationaler Wettkämpfe geworden und stellt besondere
Anforderungen an die Mannschaft. Aus diesem Grund wurde es
erforderlich, auch im Training auf das neuste Bootsmaterial
zugreifen zu können und somit die Anschaffung
unabdingbar.
In Anlehnung an den ursprünglichen Entstehungsort der
Abteilung wurden die beiden Boote auf die Namen „Spirit of
Dubuque“ und „Mississippi“ getauft.
Die Beschaffung der Boote stellt die Drachenboot-Abteilung
immer wieder vor große finanzielle Herausforderungen. Neben den
Finanzmitteln, welche durch Veranstaltungen wie das Bergische
Drachenbootfest generiert werden, ist die Abteilung auf Spenden
und Zuschüsse angewiesen.
All dies ist nur möglich durch lokale Unterstützer, welche
über diese gesamte Zeit des Bestehens der Drachenbootabteilung
immer helfend zur Seite gestanden haben.
Leider ist es in den ganzen Jahren trotz aller Erfolge nicht
gelungen, einen weiteren langfristigen Sponsor zu finden. So
ist es für alle Athleten des Teams immer eine Herausforderung,
die Kosten für ihren Sport zu tragen. Gerade in den Jahren mit
mehreren internationalen Wettkämpfen kommen durch Reisekosten
zu den Trainingslagern und den Wettbewerben, Unterbringung und
Einkleidung Aufwände von mehr als 5.000 Euro auf jeden
Teilnehmer zu.
Diese Kosten sind sicherlich auch ein Grund, warum es nicht
gelingt, eine Nachwuchsmannschaft längerfristig zu
etablieren.
Trotz dieser nicht immer einfachen Aufgaben hat sich die
Abteilung für das Jahr 2017 wieder ein strammes Programm
vorgenommen.
Ende April 2017 wird das Senioren-Mixed-Team bei der Deutschen
Langstreckenmeisterschaft an den Start gehen und will seinen
Meistertitel aus diesem Jahr auf der Fulda in Kassel
verteidigen.
Die verschiedensten Master-Teams werden sich zu diesem
Zeitpunkt im Trainingslager in Frankreich auf die im Sommer
2017 in Szeged/Ungarn stattfindenden Europameisterschaft
vorbereiten. In der ersten Septemberwoche geht es dann zum
zweiten internationalen Höhepunkt nach Venedig/Italien wo in
der Lagune der schwimmenden Stadt die Clubweltmeisterschaften
im Drachenboot Rennsport ausgetragen werden.
Im Anschluss daran bilden dann Mitte September die Deutschen
Drachenboot Meisterschaft über die Kurz- und Mittelstrecke den
Abschluss der Saison.
Autor: Guido Wrede