Das war sicherlich der Höhepunkt der Paddeltour, die zehn
Wanderfahrer des Wassersportvereins Rheine (WSV) nach
Spiekeroog unternommen haben. Unter der Leitung von Rainer
Abeling bereiteten sich die Kanuten sorgfältig auf diese Tour
vor. „Wir haben für den Fall einer Kenterung auf offenem Wasser
geübt, wieder ins Kanu einzusteigen“, beschrieb Karl Achterkamp
eine der besonderen Maßnahmen. „Passende Kleidung und
Rettungshilfen wie Abschleppleinen und Ersatzpaddel gehören
natürlich auch zu solch einer Ausrüstung für die Fahrt auf dem
Meer,“ betonte er, fuhren doch neben sieben Kanuten mit
„Watterfahrung“ auch drei Neulinge mit.
Dann ging es von Neuharlingersiel mit Beginn der Ebbe, also
dem höchsten Wasserstand um 17 Uhr, mit den Booten los –
eingesetzt wurden die an der Rampe der Autofähre. Ziel der zehn
Wanderfahrer war der naturbelassene Campingplatz auf
Spiekeroog, am Fahrwasser genau gegenüber der Nachbarinsel
Langeoog. „Dort herrschten, im Gegensatz zu den 30 Grad am
Festland, angenehme 22 Grad, so dass der Zeltaufbau
einigermaßen schnell von der Hand ging“, wusste Achterkamp zu
berichten.
So stand der Umrundung am nächsten Tag nichts im Wege. „Das
Problem bei einer Inselumrundung ist neben den Wetter- und
Windverhältnissen besonders der Wechsel der Gezeiten“, zählte
er die Besonderheiten auf. Das Anfahren gegen das an- oder
ablaufende Wasser sei mit dem Kanu nicht zu schaffen, so
Achterkamp weiter. So erfolgte der endgültige Start am
Campingplatz also mit dem letzten ablaufenden Wasser, das den
Kanuten in die offene See verhalf. Sie nutzten dort die
beginnende Flut, um in Richtung Osten bis zum Fahrwasser
zwischen Spiekeroog und Wangerooge zu gelangen. Dort begann die
geruhsame Einfahrt in das Wattenmeer zwischen Spiekeroog und
dem Festland. „Hier konnten wir uns eine Weile treiben lassen“,
erzählten sie nach ihrer Rückkehr. Dort machten sie auf den
Sandbänken einige Seehunde aus. „Zu unserer großen Überraschung
tauchten sie aber dann in der Nähe unserer Boote auf“, teilten
sie, begeistert über diese Naturerfahrung, mit. „Dadurch, dass
wir uns ganz ruhig verhalten haben, sahen wir die Tiere
schließlich zwischen unseren Booten auf- und abtauchen. Sie
beschnüffelten sogar unsere Steueranlagen, küssten quasi unsere
Boote.“
Noch tief beeindruckt von dieser tierischen Begegnung sollte
der erneute Tidenwechsel zur Ebbe die Wanderfahrer wieder zur
Rückfahrt zum Campingplatz verhelfen. Bei aufkommendem Wind und
ein paar Wellen wurde die Fahrt dann etwas „spritziger“. Nach
insgesamt 33 Kilometern und acht Stunden war das Ziel
erreicht.
Auch die Rückfahrt am nächsten Tag ans Festland erfolgte
selbstverständlich per Paddelboot – schon fast Routine, aber
wegen des regen Schiffsverkehrs mussten die WSVer immer
aufmerksam sein.