In der Kategorie der Vereine bis 500 Mitglieder gewann der
Kanu-Club-Fulda den ersten Preis und konnte die Auszeichnung
sowie ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro aus den Händen des
hessischen Innenministers Peter Beuth und des Staatssekretärs
Dr. Wolfgang Dippel in Empfang nehmen.
Prämiert wurde die erstmalige Durchführung eines inklusiven
Rahmenrennens anlässlich der traditionellen
Wildwasserabfahrtsrennen auf der Fulda. Bereits seit 2005 gibt
es im Kanu-Club-Fulda eine Gruppe von Sportlern mit Handicap,
die regelmäßig mit Übungsleitern des KCF trainieren und auch an
Special-Olympics-Rennen teilnehmen. Die Sportler kommen vom
Richthof, antonius – Netzwerk Mensch und der Lebensgemeinschaft
Sassen und bilden zusammen mit allen anderen Mitgliedern einen
unverzichtbaren Bestandteil der erfolgreichen
Vereinsarbeit.
Jede Woche trainieren bis zu 20 Sportler mit Handicap
gemeinsam mit allen anderen Sportlerinnen und Sportlern. Dass
Inklusion immer auch die Suche nach neuen Möglichkeiten deren
Umsetzung beinhaltet verdeutlichte Übungsleiter Johannes Halbig
(Richthof) mit den Worten: „Inklusion hat keine Richtung.“ Mit
ihm waren der Vorsitzende, Dr. Norbert Gescher, sein
Stellvertreter Jörg Zentgraf, der Beisitzer für Sportler mit
Handicap Torsten Staubach und der Teilnehmer der
Special-Olympics in Los Angeles Andre Walter angereist. Alle
Vertreter des Kanu-Club-Fulda konnten dabei auch feststellen,
dass Vieles, was im alltäglichen Vereinsleben an und auf der
Fulda bereits selbstverständlich ist, in anderen Bereichen noch
intensiver Förderung und Entwicklung bedarf.
Genau diese Aufgabe betonten auch die Laudatoren des Abends,
durch den FFH-Moderatorin Julia Nestle führte. Innenminister
Beuth erklärte, durch die gezielte Förderung von Inklusion im
Sport wolle die Landesregierung Menschen mit Behinderung in
ihren Rechten stärken. Auch Staatssekretär Dr. Dippel hob
hervor, dass Sport das Anliegen und die Werte der
Behindertenkonvention besonders gut transportieren könne.
Stigmatisierung und Diskriminierung würden dadurch bereits im
Keim erstickt. Die große Beteiligung der Vereine an diesem
Wettbewerb zeige, dass viele Vereine dies bereits vorbildlich
umsetzen, erläuterte Ralf-Rainer Klatt, Vizepräsident des
Landessportbunds.
„Wir sind sehr stolz, diese Auszeichnung nunmehr bereits zum
dritten Mal in der Vereinsgeschichte gewonnen zu haben“, freute
sich Jörg Zentgraf. Und der Vorsitzende Dr. Norbert Gescher
ergänzt: „Dass der Sieger des Heinz-Lindner-Preises wieder aus
Fulda kommt, belegt einmal mehr, dass Fulda die inklusivste
Stadt Deutschlands ist. Damit sie das bleibt, ist aber auch ein
gesellschaftliches Engagement aller erforderlich. Wir sind
froh, dass unser lebendiges, jedem offenes Vereinsleben Erfolge
nicht nur auf dem Wasser erzielt.“ Die nächsten Auszeichnungen
möchte der KCF gleichwohl wieder auf dem Wasser holen, denn ab
Donnerstag, den 25.05.2017 finden in Unken, Österreich, die
deutschen Meisterschaften in der Wildwasserabfahrt statt und
der KCF geht dort mit 20 Starterinnen und Startern ins Rennen.
(pm) +++
Bild Julia Nestle
Auf dem Bild: Jörg Halbig, Torsten Staubach, Dr. Norbert
Gescher, Jörg Zentgraf, Andre Walter, Staatssekretär Dr.
Wolfgang Dippel