22.11.2016 | Kanu-Freizeit

Die wichtigsten Ergebnisse der Tagungen des DKV-Freizeitsports in Hamburg

Am 29. und 30. Oktober fanden in Hamburg die Ressorttagung Service, die Ressorttagung Umwelt und Gewässer sowie die Konferenz Freizeitsport statt.51 Teilnehmer aus 16 LKV, des DKV und Gäste des Deutschen Ruderverbandes nutzten das Treffen, um sich über aktuelle Entwicklungen im Kanu-Freizeitsport zu informieren und weitere Maßnahmen für die Zukunft abzustimmen. Nachfolgend werden die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt.

Ressorttagung Service:

1. Neue Vorgaben für die Auszeichnung als DKV-Kanu-Station

Einstimmig wurden die Kriterien für die Vergabe der Auszeichnung „DKV-Kanu-Station“ verabschiedet. Erste Entwürfe waren bereits bei der Konferenz Freizeitsport 2015 diskutiert worden. Die dort unterbreiteten Anregungen wurden in die Kriterien weitestgehend übernommen. Neu ist z.B., dass auch andere Wassersportvereine diese Auszeichnung erhalten können. Einige strenge Vorgaben wurden relativiert (so muss das Schild „DKV-Kanu-Station“ nicht mehr zwingend vom Wasser aus gut zu sehen sein; es reicht vielmehr, dass das Schild grundsätzlich gut zu sehen ist). Nochmals wurde bekräftigt, dass zur Einräumung der Ermäßigung für DKV-Mitglieder ein DKV-Ausweis oder Deutscher Sportausweis oder Vereinsausweis mit aufgeklebter aktueller Beitragsmarke vorzulegen ist. Neu ist auch, dass DKV-Kanu-Stationen in unregelmäßigen Abständen überprüft werden können und in Einzelfällen die Auszeichnung auch aberkannt werden kann.

Damit der Beschluss wirksam wird, muss ihn der DKV-Verbandsausschuss auf seiner Frühjahrstagung 2017 noch bestätigen.

 

2. Viele Veränderungen beim EPP ab 2017

Beim Europäischen Paddel-Pass wird es ab 2017 einige Veränderungen geben:

Zukünftig wird der EPP in Deutschland als „EPP-Deutschland“ bezeichnet. Damit wird dem Wunsch der EPP-Core-Group (also dem europäischen Gremium für den EPP) entsprochen, nationale Unterschiede schon in der Namensgebung kenntlich zu machen. Um den „EPP-Deutschland“ zukünftig noch besser hervorzuheben, wird er in Veröffentlichungen mit dem Zusatz versehen „Das Kanu-Sportabzeichen“.

War bisher ein stufenförmiger Erwerb des EPP-Deutschland vorgeschrieben, kann er nun direkt in den Stufen 1 bis 4 erworben werden. Den EPP 0 (Basisstufe können demnächst auch DKV-Fahrtenleiter vergeben; den EPP 4 nur DKV-Kanu-Lehrer. Zusätzlich müssen die Prüfer der Stufen 3 und 4 den EPP Deutschland Stufe 4 in der Sparte selber besitzen, in der sie prüfen.

Die Änderungen werden zum 01.01.2017 in Kraft treten.

 

3. Elektronisches Fahrtenbuch (eFB)

Eine ausführliche Übersicht zum eFB machte deutlich, dass es erhebliche Verbesserungen gibt, die sich auch auf die Geschwindigkeit positiv bemerkbar machen. Leider muss festgestellt werden, dass sich die Nutzung des eFB sehr unterschiedlich darstellt und deutlich verbessert werden kann. Ausdrücklich wurde darauf hingewiesen, dass eine Schnittstelle vorhanden ist, mit deren Hilfe Excel-Tabellen in das eFB übertragen werden können. Grundsätzlich wurde aber auch festgestellt, dass die Anzahl der abgegebenen Fahrtenbücher und Eintragungen in das eFB noch von zu wenigen Mitgliedern wahrgenommen wird. Gerade im Hinblick auf die Diskussion zum Wassertourismuskonzept bzw. Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ zeigt sich, dass der DKV nur beschränkte Informationen über Befahrungshäufigkeiten bieten kann.

 

4. Homepagewettbewerb / Öffentlichkeitsarbeit

Der im Rahmen des Projekts „Mitgliederwerbung 3xi“ durchgeführte Homepagewettbewerb der Kanu-Jugend ist erfolgreich abgeschlossen worden. Die Ergebnisse wurden auf der Ressorttagung ausführlich präsentiert. Im KANUSPORT Heft 11/2016 wurden Hinweise für eine gute Homepage veröffentlicht.

Um auch die DKV-Homepage besser zu gestalten, wurden weitere Anregungen aufgegriffen und auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Ebenfalls wurden die Social-Media-Auftritte von DKV und LKV vorgestellt und ihre Bedeutung für moderne Kommunikation hervorgehoben.

Auch die Präsentation des Kanusports auf Messen wurde behandelt. Auf Basis einer zuvor erfolgten Umfrage konnte festgestellt werden, dass hier seitens der LKV und des DKV viele Messen zur Werbung genutzt werden. Auch das vom DKV dafür verwendbare Material wie z.B. Flyer, Roll-Ups … wird positiv bewertet, wobei teilweise eine Optimierung des Versands gewünscht wird.

 

Ressorttagung Umwelt und Gewässer

1. SUP als Kanusport

Die steigende Anzahl der SUP-Sportler führt in Einzelfällen zu Diskussionen, wie diese Sportart im Hinblick auf Befahrungsregeln aus Naturschutzgründen zu bewerten ist. Die Ressorttagung hat zum Teil kontrovers über das vom Freizeitsportausschuss erstellte und vom DKV-Präsidium bestätigte „SUP-Positionspapier“ diskutiert. Die Ressorttagung hat festgehalten, dass für SUPler die für den Kanusport erarbeiteten Regelungen gelten und auch von diesen zu beachten sind. Gleichzeitig gilt aber auch, dass SUPler ihr Sportgerät so beherrschen müssen, dass sie das von ihnen ausgewählte Gewässer ohne Störung der Natur tatsächlich befahren können.

 

2. DKV-Regeln für naturverträglichen Kanusport

Einstimmig hat die Tagung die „DKV-Regeln für naturverträglichen Kanu-Sport“ verabschiedet. Es handelt sich dabei um eine Fortschreibung der bisherigen „Grundlinien für natur- und landschaftsverträglichen Kanusport“. Der vorhandene Text wurde sprachlich gestrafft und neu strukturiert und ist damit leichter lesbar.

 

3. Einheitlicher Ausweis für Teilnahme am DKV-Öko-Kurs

Mit großer Mehrheit wurde auch beschlossen, dass zukünftig der Nachweis der Teilnahme am DKV-Öko-Kurs mit einem einheitlichen Dokument geführt werden soll.

Hierzu wird eine Vorlage den LKV zur Verfügung gestellt, die diese dann an die Kursleiter versenden können.

 

4. Anpassung der Ökologiethemen in der DKV-Ausbildung

Ebenfalls mit großer Mehrheit wurde das Ressort Umwelt und Gewässer beauftragt, die Inhalte der Ökologiethemen in den verschiedenen Ausbildungsabschnitten zu überarbeiten und zusammen mit dem Ressort Ausbildung ein abgestimmtes Modell zu entwickeln. So sollen Wiederholungen vermieden und gleichzeitig die Anforderungen an die Inhalte den unterschiedlichen Lizenzstufen angepasst werden.

 

5. Wassertourismuskonzept / Bundesprogramm Blaues Band Deutschland

Ausführlich wurde über die Entwicklung zu diesen beiden Themen berichtet. Da weder das lange angekündigte Wassertourismuskonzept der Bundesregierung vorliegt und auch für das Bundesprogramm Blaues Band Deutschland noch abschließende Beschlüsse im Bundeskabinett getroffen werden müssen, wird allen LKV und Kanu-Vereinen empfohlen, auf regionale Diskussionen zu diesen Themen zu achten und dazu den LKV oder DKV zu informieren. Gerade die derzeit an einigen Gewässern stattfindenden „Flusskonferenzen“ sollten auch von Kanuten besucht werden, damit dort ihre Interessen vorgetragen werden.

 

Konferenz Freizeitsport

1. Borsten-Fisch-Kanu-Pass

In einem ausführlichen Vortrag stellte Dr. Reinhard Hassinger von der Uni Kassel den von ihm entwickelten Borsten-Fisch-Kanu Pass (FKP) sowie die Weiterentwicklung als Rinnen-Pass vor. Deutlich wurde, dass der FKP eine preisgünstige und nachweislich erfolgreiche Variante für Fischaufstiegshilfen darstellt. Die Beobachtung der nicht nur in Deutschland, sondern auch einigen europäischen Ländern in Betrieb befindlichen FKP hat dies eindeutig belegt.

DKV und Dr. Hassinger wollen den FKP noch intensiver bewerben. Hierzu sollen gemeinsame Gespräche mit dem Deutschen Angelfischer-Verband geführt werden; zudem wurde angeregt, den FKP im Rahmen der „Gelben Schriftenreihe“ einem breiteren Publikum vorzustellen. Dr. Hassinger bietet zudem ausdrücklich an, bei Bedarf mit Rat und Tat helfen zu wollen.

 

2. Informationen, Berichte und aktuelle Themen

Zur Einstimmung in die Tagung wurde das Werbevideo zur Vereinsmitgliedschaft im DKV, erstellt von Olaf Obsommer gemeinsam betrachtet. Die Vizepräsidentin verwies auf den Bezug zum Freizeitsport. Das Gremium regte einen Video-Wettbewerb zu einzelnen Kanu-Sport-Disziplinen an.

Einen nicht unerheblichen Umfang nahmen die Berichte aus der Arbeit des Freizeitsportausschusses sowie aus den Ressorttagungen des vorhergehenden Tages ein. Hier konnten sich alle Teilnehmer über die umfangreichen Aktivitäten auf den verschiedenen Gebieten informieren.

Das SUP-Positionspapier wurde auch von der Konferenz Freizeitsport mehrheitlich zustimmend zur Kenntnis genommen. Die geplanten Veränderungen der Wandersportordnung wurden kurz skizziert. Jeder LKV hat nunmehr die Gelegenheit, den Entwurf zu prüfen und Ergänzungsvorschläge bis zum Februar 2017 an die Arbeitsgruppe zu senden. Die Anregung, eine kurze Begründung zu den Änderungsvorschlägen zu erstellen, wurde bereits an die Arbeitsgruppe weitergeleitet. Auch die DKV-Kanu-Jugend hat zugesichert, evtl. Änderungen zu prüfen und in den Diskussionsprozess mit einzubringen.

Bei den anstehenden Terminen für 2017 wies Ressortleiterin Sicherheit und Material Christine Höfer auf das Sicherheitssymposium am 18. und 19.02.2017 in Heidelberg hin und lud zur Teilnahme herzlich ein. Das Programm und die Organisation zum XXL-Paddelfestival in Markkleeberg am 6.-7. Mai 2017 wurden vorgestellt und zum Besuch eingeladen.

 

Drei Sitzungen an einem Wochenende – dies stellte nicht nur an die Teilnehmer besondere Anforderungen. Besonders eingebunden war Karin Hafke, Wandersportwartin des gastgebenden Hamburger Kanu-Verbandes. Sie hat im Vorfeld für die Organisation der Tagungsräume und das Rahmenprogramm gesorgt und dafür den besonderen Dank der DKV-Vizepräsidentin Freizeitsport verdient!

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