Als Gastreferent stellte Albert Emmerich, Präsident des Landes-Kanu-Verbandes Niedersachsen und gleichzeitig DKV-Referent für das elektronische Fahrtenbuch (eFB), den Projektstand und die kommenden Schritte des eFB vor: „Im Jahr 2009 ist hier in Verden die Idee zum elektronischen Fahrtenbuch geboren worden“, meinte Emmerich. „Seitdem ist viel passiert. Rund 3.800 Kanuten haben sich registriert, mehr als 133.000 Fahrten wurden eingetragen.“ Im November soll eine grundlegend überarbeitete Version des eFB zum Einsatz kommen. Damit soll unter anderem die Bedienung für die Benutzer verbessert und die Antwortzeiten des Systems verkürzt werden. Danach sind Module zur Eingabe der Befahrungsreglungen durch die LKV und ein neues Feedback-Modul geplant."
Albert Emmerich stellt seine Ideen vor
Zudem stellte Emmerich seine Visionen für die Fortführung der 2014 vom eFB-Team für die DKV-GmbH eingerichtete Gewässerdatenbank vor, in die die Daten der DKV-Gewässerführer für Deutschland importiert wurden. „Neben vielen anderen Funktionen sind darin über 50.000 Positionen an deutschen Gewässern erfasst und davon sind bereits über 15.000 mit GPS-Koordinaten unterlegt. Wir können heute aus dieser Datenbank praktisch auf Knopfdruck eine neue Auflage eines Gewässerführers erstellen.“
Im Anschluss wurde im Präsidium diskutiert, welche möglichen digitalen Strategien bezüglich der Gewässerdatenbank umsetzbar sind. Künftig sollen den Nutzern des eFB die Daten der Gewässerdatenbank im größeren Maß zur Verfügung stehen, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern und neue Funktionen zu realisieren. Außerdem wurden verschiedene Modelle zur Finanzierung und zur Verfügbarkeit der Daten diskutiert.
„Das eFB-Team und natürlich auch die Flussführer-Redakteure haben eine hervorragende Arbeit für alle Teilnehmer am Wanderfahrerwettbewerb geleistet“, meinte DKV-Präsident Thomas Konietzko nach der Vorstellung Emmerichs. „Wir, das heißt das eFB-Team und die DKV-GmbH einschließlich der beteiligten Landes-Kanu-Verbände, müssen nun Wege finden, wie wir den besten Nutzen für unsere Mitglieder hinbekommen können und gleichzeitig am Markt in unserer Vorreiterrolle bleiben.“
Diskussion im Präsidium
Neben diesem zentralen Thema wurden im Präsidium weitere aktuelle Themen behandelt. DKV-Vizepräsident Werner Homann informierte über die Besorgnis erregende Situation der Gewässersperrung an der Nidda und das weitere gemeinsame Vorgehen des DKV-Präsidiums zusammen mit dem Hessischen Kanu-Verband hiergegen. Die Vizepräsidenten Freizeitsport Isa Winter-Brand berichtete über die Planung des Vortragsabends von Freya Hoffmeister im Rahmen des Verbandsausschusses in Jena am 20. November. Zusammen mit Vizepräsident Leistungssport Jens Perlwitz stellte sie zudem erste Ideen einer Kanu-Akademie vor, die als eine mögliche Option für eine Qualitätssteigerung in den Bereichen Ausbildung, Events, Lehrgänge und Schulungen diskutiert wurde. Des Weiteren berichtete sie über die erfolgreiche Testreihe im Kanupark Markkleeberg, zur Installierung einer Welle für die Freestyler. Verhandlungen mit dem Betreiber des Kanuparks sind der nächste Schritt.
Der Jugend-Vize Tim Neupert gab einen Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen im Jahr 2016 und stellte den durch die Kanu-Jugend konzipierten Homepagewettbewerb, der im Rahmen des Projektes „Mitgliederwerbung“ durchgeführt wird, vor. Dieter Reinmuth, Geschäftsführer der DKV-GmbH, referierte zum Relaunch der Zeitschrift KANU-SPORT, der für den 1. Januar 2016 wirksam wird. „Wir haben vor, unser Magazin noch attraktiver zu machen und langfristig als eigenständige Zeitschrift zu erhalten. Um dies zu verwirklichen, wird es einen weiteren Qualitätssprung geben.“
Austausch mit Vertretern aus Vereinen
Am Freitagabend fand ein Treffen des Präsidiums zusammen mit Vertretern aus Kanu-Vereinen des Landes-Kanu-Verbandes Niedersachsen und des LKV Bremen im Bootshaus des Wassersportvereins Verden statt. Dabei wurde mit Kanuten aus über 30 Vereinen über aktuelle Themen diskutiert. Die bundesweite Nachwuchs- und Talentförderung im Leistungssport gehörte zu den ersten breit diskutierten Themen. Danach stellte sich das Präsidium dem leidvollen Thema der Befahrungsreglungen deutscher Gewässer und machte deutlich, in welchen Bereichen es für die Durchgängigkeit der Gewässer im Sinne der Mitglieder kämpft. Norbert Köhler, DKV-Ressortleiter Service im Freizeitsport, nutzte die Gelegenheit, vor so vielen Vereinsvertretern das Projekt "Mitgliederwerbung 3xi" vorzustellen und dafür zu werben, als Verein aktiv zu werden, neue Mitglieder im Verein aufzunehmen. Eine Chance wird insbesondere in den Bereichen Integration und bei den Trendsportarten wie zum Beispiel Stand-Up-Paddling gesehen. Isa Winter-Brand stellte in diesem Rahmen das Projekt „frau-im-DKV“ vor und ermutigte die weiblichen Paddlerinnen, sich auch in der Verbandsarbeit zu engagieren. Im Zusammenhang mit dem Relaunch des Kanu-Sports entstand eine Diskussion zum Verhältnis zwischen Einzelmitgliedern und Vereinen. Die Bedeutung weiterer Qualifikation der Vereinsmitarbeiter, insbesondere im Bereich der Fachübungsleiter, gehörte ebenso zu einem Themenschwerpunkt des Abends.
Kai Altenfelder (Mitte) erhält die DKV-Ehrennadel in
Bronze
Nach dem Treffen mit den Vereinsvertretern zog Präsident Konietzko ein sehr positives Fazit aus dieser Runde: „Das Treffen der Vereine zusammen mit dem Präsidium, das wir einmal im Jahr durchführen, ist für mich ein ganz besonders wichtiger Termin. Wir erfahren so direkt, wo den Vereinen der Schuh drückt und können vermitteln, was wir für unsere Vereine leisten.“