06.07.2016 | Kanu-Drachenboot

Wetterlaunen beim Weserdrachencup

Zweimal bester Sonnenschein, einmal Wasserschlacht. Das waren die Rahmenbedingungen unter denen am letzten Juniwochenende der 18. Weserdrachencup stattgefunden hat. Groß geschrieben wurde am Freitag das Wort Integration.
Foto: Detlef Müller

Nicht nur wettermäßig war der Freitag ein Highlight. Zum Schulcup waren 58 Teams angetreten - Rekordteilnahme beim Weserdrachencup. Im Vorfeld hatten sich über 60 Teams bei der KSG Minden in jeweils zwei Trainingseinheiten auf die Wettkämpfe vorbereitet. So machten weit über 2.000 Schüler der Jahrgänge 5 bis Oberstufe die Weserpromenade zur „Schule open air“. Dabei auch Teams von internationalen Förderklassen verschiedener Schulen. In den internationalen Klassen werden Kinder aus Flüchtlingsfamilien unterrichtet.

Manche waren einfach nur gekommen, um ihre Klassenkameraden anzufeuern. Andere Schüler haben tatkräftig bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung mitgeholfen. Das Fazit zum Schulcup des Vereinsvorstands und Sportlehrers Achim Riemekasten ist durchweg positiv: „Eine gelungene Integration durch Teilnahme von Kindern verschiedener Nationalitäten mit und ohne Behinderung. Das Bild an teilnehmenden Schülerinnen und Schülern könnte bunter kaum sein.“

Am nächsten Tag kam es knüppeldicke. Die Wetterfrösche hatten einen Regentag ohne Gnade vorausgesagt. Und so kam es. Es regnete während der Mixed- und den Mediencup-Rennen. Den Mediencup entschied das Team von KaMiPo für sich.

Besonders schlimm traf es die Langstreckenrennen. Den Regenradar ständig im Blick wurde überlegt, die 2.000m Distanz auf den nächsten und letzten WDC-Tag zu verschieben. Aber die Mehrheit der Teamcaptains entschied, die lange Distanz wie geplant zu fahren.

Am schlimmsten erwischte es den zweiten der beiden Durchgänge. Triefend nass stiegen die Paddler aus den Drachenbooten. Das Weserufer war inzwischen zu einer Wasser- und Schlammlandschaft geworden. Sieger auf der Langstrecke waren die Blue Eagles vor der Dragon Race Community und den Underwater Dragons. Letztere hatten in der Wertung der offenen westdeutschen Betriebssportmeisterschaften die Nase vorn.

Einen Joke der besonderen Art gönnten sich zwei Drachenbootlerinnen. Sie zogen sich zwei fest Müllsäcke über und nutzten die zum Ufer abschüssige Rasenfläche auf dem Bauch liegend als Rutschbahn.

Belohnt wurden die Erwachsenen am Sonntag. Bei idealen Paddeltemperaturen um die 20° C verliefen die letzten Vorläufe und Finalrennen reibungslos. Auf der Kurzstrecke siegten die Blue Eagles vor den Underwater Dragons, den Battery Devils und Schwenker Dragon Hunter. Die blauen Adler aus Minden nahmen auch den Wanderpokal mit nach Hause. Im Bereich des Betriebssportes waren die E-Center Dragons die erfolgreichste Drachenbootbesatzung.

Der sportliche Erfolg kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der diesjährige Weserdrachencup finanziell gesehen für die Kanusportgemeinschaft Kurt-Tucholsky-Gesamtschule Minden e.V. kein kleines Desaster war. Bei dem Unwetter am Samstag sind die Besucher weggeblieben. Die traditionelle abendliche Drachenbootparty am Bootshaus ist ebenfalls buchstäblich ins Wasser gefallen.

Einen wetterbedingten Ausfall traf auch die junge Slackliner-Truppe. Die Akrobaten wollte am Samstag eine Line über die Weser spannen. Daran war bei den widrigen Bedingungen nicht zu denken.

Unschuldig war das Wetter an der Absage eines israelischen Teams. Die Drachenbootler vom See Genezareth bekamen ihre geplante WDC-Teilnahme im fernen Deutschland organisatorisch nicht mehr hin. Sie wollen dafür im nächsten Jahr beim Weserdrachencup antreten. Möglicherweise kommt es aber schon vorher zu einem Zusammentreffen. Die KSG-Paddler erhielten eine Einladung zum internationalen Austausch an den biblischen See im Nahen Osten.

Sämtliche Informationen und Ergebnisse zur Veranstaltung unter www.ksg-minden.de.

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