13.02.2018 | Kanu-Slalom

Training wie im Hochsommer

Zu einem besseren Zeitpunkt hätte das deutsche Kanuslalom-Team nicht in den Flieger steigen können.
Selina Jones

Genau als der Winter sich endlich auch an unseren Haupttrainingsstätten in Augsburg und Leipzig einstellte, stiegen 13 Athletinnen und Athleten in den Flieger mit Ziel Sydney – Down Under! 

22 Flugstunden mit Singapur Airlines und wie immer die spannende Frage, ob der Check-In auch gut funktioniert und unsere Bootspakete nebst Paddeln und Videotechnik sicher und unbeschadet das Ziel erreichen werden. Es hat geklappt! Seit Dienstagabend Ortszeit ist das Team in Penrith, 45 Autominuten von Sydney entfernt. Bereits am Mittwoch stand für alle um 7.30 Uhr die erste Trainingseinheit auf der künstlichen Olympiastrecke des Jahres 2000 auf dem Programm. Dank des „Jetlags“ ist das frühe Aufstehen ja in den ersten Tagen kein Problem und wer springt nicht hochmotiviert bei über 25 Grad und Sonnenschein am frühen Morgen in sein Boot.

„Jetzt bin ich gerade mal 25 und die Älteste unter den Mädels hier!“ scherzt Ricarda Funk als Dritte der letzten Weltmeisterschaft im Kajak der Damen am Rande des Trainings und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Anders als sonst setzt sich das Team beim diesjährigen Warmwasserlehrgang hauptsächlich aus Sportlern unseres U23-Teams zusammen. Lediglich drei Starter der letztjährigen Weltmeisterschaft und der Dritte der Olympischen Spiele von London, Hannes Aigner,  sind mit nach Sydney gereist. Alle anderen Teilnehmer sind noch unter 23 Jahre alt. „Natürlich sind die Sportler happy, hier zu sein. Es ist das beste Trainingsrevier, was man zu dieser Jahreszeit für unseren Sport finden kann. Die Rahmenbedingungen sind einfach perfekt.“ sagt der Bundestrainer der Kajakmänner, Thomas Apel.

Auch andere Nationen kennen die Vorzüge der Wildwasseranlage hier in Penrith ganz genau. Frankreich, die Tschechen, die Slowakei, Japan, die USA, Großbritannien, Spanien und Italien – alle Top-Nationen des Slalomsports treffen sich mit ihren Athleten im Februar zum Training in Down Under! „Genau zur Hälfte unseres Lehrgangs findet ein Weltranglistenrennen statt, welches sehr gut besetzt sein wird. Daran werden wir natürlich auch teilnehmen. Selbst wenn es nicht den ganz großen Stellenwert hat, da es noch viel zu früh im Jahr ist, so ist es doch eine erste Standortbestimmung für die kommende  Saison.“ sagt Chefbundestrainer Michael Trummer und ergänzt, „Es geht natürlich in erster Linie um das Training im schweren Wildwasser unter besten klimatischen Bedingungen. Spezifische Techniken ausprobieren, das richtige Wildwassergefühl bekommen, aber auch im Kraftraum und bei Ausdauereinheiten auf dem See schwitzen, dies alles steht in den folgenden Tagen auf dem Trainingsplan unserer Athleten.“ 

Bis zum ersten März wird das Team fast täglich im Wildwasser trainieren. Natürlich wird es freie Tage zur Regeneration geben und dann ist auch Sydney als Ausflugsort schnell mit dem Zug erreichbar. Als „alter Hase“, mit seinem siebten Trainingslehrgang in Folge hier in Australien, kann dann auch Hannes Aigner als Stadtführer agieren und seinen jüngeren Kajakkollegen die Stadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten zeigen.    
Vom Presseteam Slalom

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