Die Veranstaltung stand unter einem besonderen Stern: Zwei
der drei beteiligten Partner, die Freiwillige Feuerwehr und das
DRK Vaihingen feierten Jubiläum und versprachen der
mittlerweile 11 Jahre alten Winter-Kanutour besondere
Glanzlichter aufzusetzen.
Diese Rechnung ist aufgegangen: Nach einer groß angelegten
Werbekampagne, mit Flyern, in der Presse und im Internet ließen
sich Kanuten aller Altersklasse von Nah und Fern in die
charmante Metropole des oberen Enztales locken.
Sabine Weihrich, Dietmar Rink und Wolfgang Nagel, die
Ideengeber der Heiße-Herzen-Fahrt (Kanuclub Vaihingen) waren am
Vortag skeptisch gewesen, ob verschneite Straßen und arktische
Temperaturen überhaupt eine nennenswerte Paddlerschar aus
ihren warmen Stuben locken könnten.
Der Optimismus der Floriansjünger und des Roten Kreuzes hat
aber letzen Endes gesiegt:
Die Aussicht auf ein Feuerwerk der Extraklasse und ein munteres
Winternacht-Fest mit kulinarischen Leckereien aus der Region am
Schluss sorgten dafür, dass die 116 aktiven Sportler am
Vorabend des Vierten Advents an die Enz kamen.
Immer wieder erklang auf der Strecke der Schlachtruf „Heiße!“ –
„Herzen!“ und die Stimmung stieg, je mehr die Dunkelheit Einzug
hielt. Es schien niemandem mehr etwas auszumachen, dass das
Thermometer bis auf minus 15 Grad fiel, dass immer mehr
Eisschollen neben den phantasievoll gestalteten Kanus
hertrieben und dass Zehen und Finger vor Kälte schmerzten.
Grund dafür war die festlich gestaltete Illumination „Enz in
Flammen“, für die die Feuerwehr 150 Mitglieder
aktivierte.
Am Ende der Fahrt lockten Heißgetränke und warmes Essen im
beheizten Zelt, und die kältefesten Kanuten wurden durch den
tosenden Beifall einer festlich gelaunten Besuchermenge zu den
Klängen von Jule Neigels Hymne „Heiße Herzen“ am Ziel
empfangen.
Nicht lange währte die Wärmepause, denn um 18 Uhr startete die
Feuerwehr unter der künstlerischen Leitung des Pyrotechnikers
Lothar Rapp eine sensationelle Feuershow. Gasexplosionen,
bengalische Lichter, Raketen und Kracher, ein 50 Meter hoher
„Firefall“ über und auf dem Fluss verzauberten die
Winternacht zur Märchen-Impression, und zum Schluss versetzten
herzförmig arrangierte Lichter die Enz in ein warm schimmerndes
rotes Meer. Es war die Hommage an die Vaihinger Kanujugend, die
seit vielen Jahren mit großem Fleiß und Erfolg diese Fahrt für
einen guten Zweck ausrichtet.
Ruhig und frostig –gemütlich klang der Abend aus mit dem
DRK-Winternachts-Open-Air-Kino „Die Feuerzangenbowle“.
Insgesamt 700 nicht paddelnde Festbesucher wurden von den
Organisatoren geschätzt – auch hier ein Rekord, der weit über
den Zahlen der Vorjahre lag.
Die Heiße-Herzen-Fahrt ist eine Benefizveranstaltung des
Kanuclubs CJD Schloss Kaltenstein, der Freiwilligen Feuerwehr
und des DRK, alle Vaihingen/Enz, die dieses Mal zugunsten des
Vaihinger Tafelladens und der Lebenshilfe e.V. durchgeführt
wurde.
Die freiwillige Befahrungsspende und der erzielte Überschuss
wird im Februar den begünstigten Einrichtungen feierlich
überreicht.
Die vorweihnachtliche Fahrt wurde mittlerweile zu einem der
Markenzeichen der Stadt Vaihingen/Enz und der rührigen
Vereinsjugend ihres Kanuclubs.
Von: Wolfgang Nagel
Fakten zur HHF09:
116 Paddler
70 Boote
Lufttemperatur -13 °C.
Wassertemperatur 0 °C
weiteste Anreise: Teilnehmer aus München und aus Gießen
Jüngste Teilnehmerin war 6 Jahre alt
Platzierungen:
1. „Das Vaihinger Schloss Kaltenstein“ – Mal-Atelier CJD
Schloss Kaltenstein / Gudrun Heimann
2. „Schneemann“ - Martin und Marina Rödl
3. „Der kleine Eiskristall“ - Marei Beukman, Kanuclub CJD
Schloss Kaltenstein
4. „Sagenhaft märchenhaft: Medizinmann, Pinguine und Hexe“ –
Kanuclub Bietigheim
5. „Bob der Bootshausbaumeister“ - SV 1845 Esslingen
Kanu-Abteilung
6. „Glühweinfloß“ - Friedhelm Daiss und die Bierbrauer
7. „Nikolausboot“ - Kanuclub Bietigheim
8. „Heimlicher Castortransport auf der Enz“- Grüne Jugend
Nachträglicher Achtungserfolg:
„Weihnachtseierküken“ – Faltboot-Kajak der Familie Duffner aus
Waldbronn
Weitere Informationen unter: www.heisse-herzen-fahrt.de