11.04.2013 | Kanu-Rennsport

Rennsport-Asse vor erstem Formtest auf dem Weg zur Heim-WM

Am kommenden Wochenende wird es für die Rennsport-Elite des DKV bei der Ranglistenregatta in Duisburg zum ersten Mal ernst im Kampf um die WM-Tickets dieses Jahr. Am Ende des mehrere Prüfungen umfassenden Qualifikations-Marathons kehren die Besten dann bei der Heim-WM vom 27. August bis 1. September auf die Wedau-Bahn zurück – für den „Kampf um Gold“, wie das WM-Motto verspricht.

Beim ersten Leistungstest nach Olympia mit Prüfungen über die Kurzstrecke sowie einer Ausdauerprüfung sind die Rennsport-Asse des DKV nahezu komplett am Start – von den London-Siegern Sebastian Brendel, Peter Kretschmer, Kurt Kuschela, Franziska Weber (alle Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) bis hin zu den international erfolgreichen U23-Athleten und Junioren der vergangenen Saison. Sie alle hoffen, auch in diesem Jahr wieder erfolgreich zu paddeln, und so ist die Anspannung gerade vor dem ersten Wettkampf der neuen Saison bei den meisten relativ groß. Einige der Spitzenathleten haben nach den Olympischen Spielen ihre berufliche Ausbildung vorangetrieben und konnten dadurch weniger Umfänge trainieren. Zudem hat der kalte und lange Winter in einigen Regionen Deutschlands das Bootstraining beeinträchtigt, so dass hinter der Form der Athleten durchaus einige Fragezeichen stehen könnten. „Ich bin mal gespannt, was beim Auftakt der nationalen Qualifikation am Wochenende 'rauskommt“, hält sich auch Chefbundestrainer Reiner Kießler mit einer Prognose bedeckt. „Ich rechne damit, dass bei manchen Athleten vielleicht noch einige Defizite zu erkennen sind, hoffe dann aber auf eine Leistungssteigerung bei der 2. Ranglistenregatta Anfang Mai. Jetzt für das Auftakt-Wochenende wünsche ich mir vor allem, dass die Großwetterlage mitspielt und dass nicht unser Hauptfeind, der Wind, das Ergebnisklassement durcheinander wirbelt“, unterstrich der Chefcoach.

Relativ gelassen blickt C1-Ass Sebastian Brendel seinem Saisonstart entgegen. Auch er konnte nach dem erfolgreichen Berufsabschluss mit der Ernennung zum Polizeimeister im Februar erst spät mit der gezielten Vorbereitung beginnen: „Mein Fokus liegt auf der zweiten Quali Anfang Mai. Da werde ich fit sein“, sagte der 25-Jährige, der als sein Saisonziel bei der Heim-WM in Duisburg die deutschen Farben im C1 über 1000m und als Zugabe auch gern über 5000m vertreten möchte.

Ähnlich geht auch London-Bronzemedaillengewinner Max Hoff (Essen) im Kajak der Herren die neue Saison an: „Ich merke, das ich jetzt langsam aus dem Wintertrott 'rauskomme. Am Wochenende freue ich mich vor allem auf das 2000m-Rennen am Sonntag. Das ist ja meine Stärke, da bin ich mal gespannt, was die anderen drauf haben. Mein Hauptaugenmerk richte ich aber auf die 2. Rangliste und die danach folgenden Weltcups, da will ich diesmal besser fahren als im letzten Jahr.“ Spannung verspricht das erste Flachwasser-Duell zwischen Max Hoff und dem Kölner Wildwasser-Weltmeister Tobias Bong. Der 25-jährige Rennsport-Quereinsteiger hatte sich mit Jahresbeginn ebenfalls der starken Essener Trainingsgruppe angeschlossen. Max Hoff zollt ihm durchaus Respekt: „Tobi macht sich ganz gut. Über 2000m wird er sicher vorn mit dabei sein. Aber man sollte von ihm beim Einstieg auch nicht allzu viel erwarten.“

Nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung bei der Bundespolizei strebt auch Athen-Olympiasieger Tomasz Wylenzek (Essen) bei der diesjährigen WM-Qualifikation neue Ziele auf der Sprintdistanz an: „Ich brauchte einfach mal einen anderen Fokus und die Sprintstrecke habe ich schon immer gemocht. Ich bin super motiviert“, äußerte er sich im Vorfeld.

Bei der 1. Ranglistenregatta tragen neben der Leistungsklasse auch die Junioren ihre erste Qualifikation im Boot für die diesjährigen Weltmeisterschaften in Welland/Kanada (1.-4. August) aus. Die Wettkämpfe beginnen am Samstag um 8 Uhr mit den 200m-Vorläufen, ab 11 Uhr finden dazu dann die Endläufe statt. Ab 18 Uhr stehen Endläufe über 250m auf dem Programm. Am Sonntag folgen ab 9 Uhr die 250m-Finals der Kurzstreckenranglisten und im Anschluss daran sind die Athleten bis ca. 11 Uhr bei den Ausdauerprüfungen gefordert.

Text: Hans-Peter Wagner

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