Dies ist das Ergebnis der gemeinsamen Beratungen beider
Verbände über aktuelle Entwicklungen im Kanusport und
Kanutourismus. Damit vertiefen die beiden Verbände, die sich
anfangs eher als Gegner sahen, ihre gemeinsamen Bemühungen,
qualitativ hochwertigen Kanutourismus und Kanusport zu stärken
und dem Kanufahren in Deutschland eine gewichtigere Position zu
verschaffen.
Wichtigstes Ergebnis der Beratungen beider Verbände ist die
Vereinbarung, durch gegenseitige Mitgliedschaften die
Interessenvertretung von Kanusport und Kanutourismus in
Deutschland zu stärken. So wird der BV Kanu die
außerordentliche Mitgliedschaft im DKV beantragen, die
DKV-Wirtschafts- und Verlags-GmbH die Mitgliedschaft im BV
Kanu. „DKV und BV Kanu sind von aktuellen Entwicklungen
gleichermaßen betroffen!“ erklärte dazu DKV-Vizepräsident
Hermann Thiebes. „Wenn die Kategorisierung der
Bundeswasserstraßen so ungesetzt wird, wie es derzeit im
zuständigen Verkehrsministerium diskutiert wird, sind rund 1/3
der derzeitigen Bundeswasserstraßen von kanutouristische
Entwicklungen abgeschnitten. Zusammen mit den über 800
Befahrungsregelungen aus Naturschutzgründen in Deutschland sind
dann gleichermaßen Kanu-Vereine und Kanutouristiker bedroht.“
so Thiebes weiter.
Auch der Vorsitzende des BV Kanu, Lothar Krebs, sieht
nur in gemeinsamen Anstrengungen die Möglichkeit, Kanusport
auch zukünftig erfolgreich weiterentwickeln zu können. „
Aktuelle Gerichtsentscheidungen zur Verschärfung von
Befahrungsregelungen in Deutschland zeigen, dass
vereinsorganisierter Kanusport ebenso wie
Kanutourismus weiterhin mit pauschalen Aussagen ohne
wissenschaftliche Begründbarkeit verboten oder behindert
werden“ sprach Krebs Entscheidungen der Verwaltungsgerichte aus
Minden und Gießen an. „Selbst gelegentliche und fachkundig
geführte touristische Angebote werden ebenso
untersagt wie Kleingruppen im Rahmen der
Vereinsausbildung – dabei wird nach wie vor mit der Mutmaßung
genereller Schädlichkeit des Paddelns für das Ökosystem
gearbeitet, obwohl es sowohl zahlreiche Untersuchungen als auch
eine Vielzahl erfolgreicher Lenkungsmodelle gibt, die
diese Unterstellungen widerlegen!“
Thiebes und Krebs wollen daher auch die Zusammenarbeit mit
weiteren Betroffenen suchen. Ein möglicher Gesprächspartner
könnte dabei der Deutsche Angelfischerverband sein. Angler
seien durch die die Vielzahl der Turbinen für
Kleinstwasserkraftwerke ebenso wie durch die nach wie vor
vielfach schlechte Wasserqualität betroffen. So wie zwischen
DKV und BV Kanu sei es durchaus möglich, das nicht
konfliktfreie Verhältnis miteinander zu verbessern und auch
hier Kooperationen anzustreben, um die Ausübung von
Natursport und aktiver Erholung auch in Zukunft
sicherzustellen.
Einen weiteren wichtigen Aufgabenbereich sehen die beiden
Verbände in einer qualifizierten Ausbildung der Kanufahrer und
auch einem guten Qualitätsmanagement der Kanutouristiker.
Bereits in der Vergangenheit hat es gemeinsame
Ausbildungsveranstaltungen gegeben –dies soll zukünftig
intensiviert werden.
„Die vertiefte Kooperation beider Verbände wird der
restriktiven Haltung vieler Behörden wirkungsvoll einen
„Pro-Kanu“ Standpunkt entgegensetzen“ sind sich Thiebes
und Krebs sicher.