Rauhe und Liebscher ließen nicht den geringsten Zweifel an
ihrer herausragenden Form und paddelten souverän der
Goldmedaille in ihrem Zweier-Kajak entgegen.
„Die ersten 150 Meter waren wirklich sensationell“, so
Liebscher. „Wir sind richtig gut ins Rennen gekommen. So war
auch der Plan. Hinten raus haben wir noch Potential.“ Ronald
Rauhe zeigte sich im Interview vom neuen Schwung des beiden
besonders beeindruckt: „Tom bringt unheimlich viel Energie ins
Boot. Für sein Alter ist er schon total weit. Zusammen sind wir
ein richtig, dynamisches Duo."
Silber stand am Ende der 200m auf der Habenseite des
Zweier-Canadiers mit Robert Nuck und Stefan Holtz, die nur das
russische Boot Korovashkov / Shtyl ziehen lassen mussten.
„Heute waren die Bedingungen fair für alle“, meinte Nuck nach
dem Rennen. „Wir hatten ein gutes Rennen. Die 200m liegen uns
mehr also die 500m-Distanz. Vielleicht haben wir später mit der
Bahn acht bei 500m ein kleinen Vorteil.“
Auf einen guten vierten Platz kam Stefan Kiraj im
Einer-Canadier. Lange schien das Rennen schon ganz verloren für
den 20-jährigen Potsdamer, aber nach einem couragierten
Endspurt und dem Vorteil der Außenbahn kam Kiraj noch nah an
die Medaillenränge heran. „Im Ziel dachte ich, dass ich
eigentlich Achter wäre. Und jetzt höre ich dass ich Vierter
bin. Von daher ist das ganz o.K. Mein eigentliches Ziel war
Platz 6.“
Für Franziska Weber und Tina Dietze bleibt die
Europameisterschaft nicht das beste Pflaster. Die Olympiasieger
im Zweier-Kajak über 500m kamen auf der kurzen 200m-Distanz nur
auf einen fünften Platz und ärgerten sich entsprechend im
anschließenden Gespräch: „Zum laut los lachen ist mir leider
wirklich nicht zumute. Nach dem Rennen gestern und dem 5. Platz
heute scheint es einfach nicht unsere Regatta zu sein."
Zwei siebte Plätze im Einer-Kajak durch Sabine Volz und
Einer-Canadier durch Cathrin Dürr kamen zum Gesamtergebnis der
Nationalmannschaft dazu. „Ich bin eigentlich zufrieden“, sagte
Sabine Volz. „Aber das ist hier absolut nicht mein Wind.
Es war ganz schön eng und auf der Tribünenseite ist man heute
ziemlich bevorteilt.“
Cathrin Dürr meinte: „Das war wirklich nicht mein bestes
Rennen. Nach 100m war ich sowas von fest und deswegen war die
zweite Hälfte ganz schön wacklig.“
Am Nachmittag folgen die Rennen über 500m und der
Herren-Vierer über 1.000m. Am frühen Abend bilden die drei
Rennen über 5.000m den Abschluss der Europameisterschaften.