15.10.2014 | DKV / Verbände

100-jähriges Jubiläum des Landes-Kanu-Verbandes Berlin

Am 10. Oktober feierte ein Vorzeige-„Kind“ der Berliner Sportfamilie putzmunter seinen „100.“ - mit einem Festakt im Roten Rathaus wurde der Anlass sowohl von der Stätte her als auch inhaltlich in drei Stunden würdig begangen.

Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Sport machte ihre Aufwartung für den Landeskanuverband (LKV) der Hauptstadt. Der hieß zwar vor einem Jahrhundert noch nicht so, sondern firmierte als „Märkischer Kreis“. Aber der war, darauf wurde stolz verwiesen, Wiege des deutschen Kanusports insgesamt, der als Deutscher Kanu-Verband (DKV) wenig später im März 1914 in Hamburg gegründet wurde.

Dass die Hanseaten sich gerne als nationalen Paddel-Ursprung sehen und DKV-Präsident Thomas Konietzko dies beim Jubiläumskongress übernahm, wurde nun im Roten Rathaus schmunzelnd korrigiert. „Berlin ist mindestens genauso Wiege des deutschen Kanusports wie Hamburg“, rief der Verbandschef ins Publikum, das eifrig applaudierte. Obwohl ein kleiner Landesverband mit 60 Vereinen und 4000 Mitgliedern, sei Berlin", so Konietzko" , „ein starker Teil der deutschen Kanufamilie“. Mit 160 internationalen Medaillen in den Sparten der Sportart (Rennsport, Marathon, Kanuslalom, Wildwasser, Polo, Stand Up Paddling, Drachenboot), aber auch hervorragender Gastgeber diverser Veranstaltungen.

LKV-Präsident Dr. Wolfgang Grothaus schlug in seinen Begrüßungs- und Abschlussworten einen Bogen in die Geschichte („Kanu war schon da ...“) und mit Bezug auf Berlins Olympia-Ambitionen auch in die Zukunft („Kanu ist schon da ...“). Er sah seine Sportart fest verankert auf drei Säulen, die da heißen: Faszination, Bindung (über die Vereine), Stärke. Trümpfe, die den Kanusport stark machen, auch, wenn er nur selten im Mittelpunkt der Medien steht. Bei Olympia, das ist bekannt, sind die Paddler, die 2016 in Rio ihr Paralympics-Debüt erleben werden, formulierte Sport-Staatssekretär Bernd Krömer „ein echter Bringer“.

Er übergab Wolfgang Grothaus einen 400-€-Scheck als kleines Geburtstagspräsent. Olympia 2024 oder 2028 in Berlin stelle er sich „modern und doch bescheiden“ vor. Auch LSB-Präsident Klaus Böger nutzte die Gelegenheit, seine Begeisterung für eine Berliner Bewerbung zum Ausdruck zu bringen. Als er 2012 als Zuschauer bei den Spielen in London war, sei ihm ganz automatisch der Gedanke gekommen: „Das müssten wir auch in Berlin erleben!“ Dafür gelte es zunächst einmal mit den Berlinern ins Gespräch zu kommen, sagte er und verwies auf die neu installierte Internet-Plattform www.olympia-diskutieren.de.

„Olympia, das wäre eine große Chance für unsere Stadt. Für die Menschen im Sport und – unabhängig davon, wo letztendlich die Regattastrecke wäre – auch für den Kanusport!“ Eben deshalb sei die intensive Beteiligung aller an der Debatte so wichtig. Wolfgang Grothaus sicherte die zu und zeigte auf den Satz auf der Leinwand: „Kanu i s t schon da …!“

Text: Klaus Weise
Bild: Helga Ewert  / pixelio.de

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