„Endlich wird für den Para-Kanu-Rennsport Grundlagenforschung geleistet, und da mache ich gerne mit.“ sagte Michaela Schlett vom Halleschen KC 54,als sie mit ihrem Handbike ins Ergometrie-Zentrum des IAT (Institut für angewandte Trainingswissenschaften) rollt.
Denn dort fanden an fünf Tagen hintereinander für Para-Kanuten aus Polen und Deutschland Ergometrietests statt. Es wurde zum einen auf dem Paddelergometer mit Infrarot-Kameras das Bewegungsausmaß getestet, und zum anderen mittels EMG ein neuer Test zur Rumpfmuskulatur überprüft. Das dreiköpfige Forscherteam aus Schweden unter der Leitung von Anna Bjerkefors konnte mehr als 30 Para-Kanuten aus allen drei Startklassen, mit den unterschiedlichsten Behinderungen, testen.
Das Para-Kanu Ressort des Deutschen Kanu-Verbandes mit
Sandra Müller, Christel Schlisio und Ronny Wassmuth
unterstützten das Projekt ebenso wie Thomas Konietzko,
Präsident des DKV, und Matthias Englert vom IAT. Die dabei
gewonnenen Daten dienen der Optimierung der
Klassifizierungseinteilung und deren wissenschaftlicher
Untermauerung. Damit werden einige von der IPC geforderten
Grundlagen für die Teilnahme des Para-Kanu-Rennsports an den
Paralympics in Rio 2016 erfüllt. Einige Rollstuhl-Sportler
trafen sich am Sonntag morgen noch zum Informationsaustausch,
um dann entweder gleich an den Tests teilzunehmen, oder erst
zur Regatta beim SC DHfK Leipzig zu fahren. Henry Schröder, PCK
Wassersport Schwedt, äußerte dabei: „ Diese Tests sind wichtig
für unseren Sport und dessen Zukunft!“
Von Christel Schlisio
Auf dem Bild: Rene Schulz, Henry Schröder (beide PCK Wassersport Schwedt) mit Steffen Richter und im Hintergrund Stefan Volkmann auf dem Paddelergometer (beide Aktiv e.V. Stahnsdorf)