06.11.2012 | DKV / Verbände

Natursport und -tourismus in Zeiten von Klimawandel und Klimaschutz

Fachtagung des Kuratoriums Sport und Natur tagte am 26. Oktober 2012 in Berlin.

Zentral wichtige Aktivitätsfelder des Natursports sind die Meere und Hochgebirge. Sie sind vom Klimawandel besonders betroffen. Damit stellt die Erderwärmung auch für den Tourismus an der Nord- und Ostsee sowie für den Wintersport eine ernste Herausforderung dar. Die am Freitag, den 26. Oktober 2012 vom Kuratoriums Sport und Natur in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin veranstaltete Fachtagung zeigte die Möglichkeiten auf, den Natursport sowohl klimafreundlich als auch naturverträglich auszuüben.

Ministerialdirigent Dr. Claus-Peter Clostermeyer begrüßte als „Hausherr“ die rund 60 Teilnehmer.

Dr. Ralf Scheibe, Universität Greifswald, ging auf den Klimawandel als Herausforderung für den Tourismus an der Ostsee ein. Neben einer detaillierten Erläuterung der Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosystem und Tourismusdestination Ostsee wurden mögliche Entwicklungsszenarien beleuchtet. Handlungsempfehlungen für den Umgang mit den Risiken und Chancen und ein Apell, die Veränderunen wahr- und ernst zu nehmen, rundeten einen hochinformativen Vortrag ab.

Prof. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule in Köln erläuterte umfassend die „Anpassungen des Wintertourismus in Deutschland“ an die durch den Klimawandel bedingten Veränderungen. Prof. Roth plädierte für die Konzentration des Skitourismus auf die schneesicheren Standorte einer Region, um die Lebensgrundlage der Bevölkerung nachhaltig zu sichern und die natürlichen Ressourcen zu schonen.

In Folge diskutierten Harald Gmeiner, Tourismusmanager der Gemeinde Bayrischzell, Prof. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule in Köln und der Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins, Ludwig Wucherpfennig, zum Thema „Künstliche Beschneiung – Naturfrevel oder verantwortbare Notwendigkeit“.

Auch wurde der „Klimawandel als Gefahr und Chance für den Natursport“ in einer lebhaften Unterhaltung von Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, 1.Vizepräsident Deutscher Naturschutzring, Prof. Dr. Franz Brümmer, Vorsitzender des Kuratoriums Sport und Natur und Peter Janssen, Bürgermeister der Stadt Tegernsee und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums Sport und Natur thematisiert.

Klimabezogene Probleme des Natursports wurden auch hier erläutert und erfolgreiche Maßnahmen auf einem Weg hin zu einer klimafreundlichem Sportausübung aufgezeigt. Der Natursport in Deutschland sieht sich in seiner Rolle als Verursacher und Betroffener des Klimawandels in der Verantwortung – die Fachtagung zeigte, dass klimafreundlicher Sport eine umweltpolitische Notwendigkeit ist, wie Klaus Riegert, Sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erläuterte. Das Kuratorium Sport und Natur hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden und Förderern nicht nur die Entwicklung hin zu klimafreundlichem Natursport angestossen, sondern fördert auch den steten Austausch auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Wirkungen des Klimawandels. Besonderer Augenmerk soll nun auf der zielgruppengerechten Vermittlung der Klimaschutzbelange auch für den Nachwuchs im Natursport gerichtet werden.

Weitere Informationen unter: www.kuratorium-sport-natur.de

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