Kaum zu glauben, während um das Main-Städtchen in Unterfranken Unwetter niedergingen, schien über der Regatta die Sonne, ein Riesenglück für die Veranstalter und Sportler. Paddler aus Vereinen, Firmen und Verbänden zeigten in den Rennen, was an Gemeinsamkeit, sozialer Kompetenz und Power in ihnen steckt. In den Klassen Fun Frauen, Fun Mix, Fun Open, Sport, Schulklassen 8-9 und Schulklassen 10-13 wurden spannende Rennen gezeigt. Alle Platzierungen in allen Klassen wurden ausgefahren, so dass zwei ganze Tage im Zeichen des Drachenbootsports standen.
Die Aschaffenburger Floßhafenregatta ist die mittlerweile größte Drachenbootregatta im süddeutschen Raum. Über 100 Teams mit über 2.000 Sportlern auf vier Bahnen in über 80 Rennen.
Die Teams zeigten neben sportlichem Ehrgeiz auch Fantasie und künstlerisches Können. Nicht nur im schlichten Sportdress wird das Boot bestiegen, sondern auch in schillernder Kostümierung. Alles war zu sehen: Zarte Elfen mit Flügelchen und Tüllkleidern bildetet das Team einer ortsansässigen Zahnarztpraxis mit dem Team-Namen Die Zahnfeen. Lauter Frösche wurden von einer Prinzessin mit goldener Kugel an der Trommel angetrieben; die Verbindung zur Fußball-WM zeigte sich bei diesem Team: die goldene Kugel war ein gold angesprühter Fußball.
Eine große Aschaffenburger Entwicklungsfirma für Gabelstapler schickte ein Damenteam an den Start. Die GerLINDE-Damen trugen rote Perücken und schulterten Seitenteilimitationen von Gabelstaplern; das Ende bildete ein nachgebautes Staplerheck. Die Damen zogen lindwurmartig als riesengroßes Hebefahrzeug durch die Zuschauermenge an den Start und neben Platz acht in der Gesamtwertung entschieden die Damen den Kostümwettbewerb für sich und gewannen ein Drachenei in Form einer riesigen Wassermelone.
Bei den Schulteams zeigte sich der Kostümwettbewerb von einer ganz anderen Seite: Hier galt es den Mut des Lehrers zu bewundern. Sein Team waren lauter Zwerge, die er als Schneewittchen anführte. Lange schwarze Haare und ein rauschendes Damengewand waren seine Bekleidung für diesen Tag.
Auch die Schlossdrachen vom SSKC Aschaffenburg gingen auf dieser Regatta ins Rennen. Ein Team aus Paddlerinnen und zwei Paddlern, die an Krebs erkrankt sind und sich zum Teil auch noch in Therapie befinden. Der vierte Platz war hier ein Sieg über die Krankheit.
Im Vorfeld der Regatta hat die Raiffeisenbank Aschaffenburg der Kanuabteilung des SSKC Aschaffenburg ein Drachenboot gesponsert. Nun umfasst die Drachenbootarmada des Vereins vier 20er Drachenboote und ein 10er Drachenboot der Schlossdrachen.
Weitere Ergebnisse und tolle Bilder auf www.drachenboot-frankencup.de und www.drachenboot-schulcup.de
Text: Susanne Patzelt
