09.10.2014 | Kanu-Drachenboot

“Dragon boat meets Canoeracing“

Den Gedanken gab es schon länger. Warum, so dachten einige, soll man nicht eine gemeinsame Regatta für Kanurennsportler und Drachenbootpaddler veranstalten? Auch Dr. Günter Renschin liebäugelte schon länger mit diesem Plan. Dass dieser nun verwirklicht werden konnte, lag an zweierlei: zum einen wurde der 2. Vorsitzende des Wassersport Vereins Schierstein darum gebeten, in diesem Jahr den traditionellen ESWE-Cup für Drachenbootpaddler auszurichten. Darüber hinaus war man im Lager der Kanu-Rennsportler schon länger auf der Suche nach einem Veranstalter für die hessischen Schülermeisterschaften. Und schon war die Allianz der beiden Sportarten geschmiedet. „Eine solche gemeinsame Regatta gab es bisher wohl noch nicht“, kann sich Renschin jedenfalls nicht an eine vergleichbare Veranstaltung erinnern.
Foto: Eva-Maria Schmidt

Keine Frage, der 27. September, an dem diese Regatta nun stattfand, war ideal. Der 12. ESWE-Cup hatte zu diesem Herbsttermin schon Tradition, bot den zahlreichen Drachenboot-Teams letztmals die Gelegenheit, sich sportlich zu messen. Und der Nachwuchs der Kanu-Rennsportler, der vielfach erst in dieser Saison mit dieser Sportart begonnen hatte, konnte erste Erfahrungen auf einer Regatta sammeln. So etwas bezeichnet man auf Neudeutsch wohl als Win-Win-Situation. „Wir konnten uns gleich einigen“, stand für Dr. Günter Renschin schnell fest, dieses Experiment zu wagen.

Und das Ergebnis gab allen Recht. 21 Drachenboot-Teams und über 80 hessische Nachwuchs-Kanuten aus acht Vereinen gaben sich schließlich im Schiersteiner Hafen ein Stelldichein. Die Organisationsteams beider Veranstaltungen fanden schnell zueinander, so dass alles reibungslos über die Bühne ging. „Alles hat wie am Schnürchen geklappt“, freute sich Renschin. Selbst die Tatsache, dass die Kanuten aus Kassel wegen eines Staus auf der Autobahn mit ziemlicher Verspätung in Schierstein ankamen, stellte kein allzu großes Problem dar.

Zum sportlichen Aspekt: Bei den Kanu-Rennsportlern dominierten erwartungsgemäß die Paddler aus Lampertheim und Kassel. Alle Schüler mussten dabei – wie vom Deutschen Kanuverband vorgeschrieben – einen Kanumehrkampf absolvieren. Dieser bestand aus dem 500-Meter-Rennen im Einerkajak, einer Laufstrecke entlang des Schiersteiner Hafens über 1.200 Meter und einem Geschicklichkeits-/Athletikkomplex, der in der Sporthalle der Schiersteiner Erich-Kästner-Schule absolviert werden musste. Das Credo des Kanu-Verbandes ist klar: in diesem Alter soll noch die allgemeine sportliche Ausbildung im Mittelpunkt stehen.

Die Drachenbootpaddler starteten derweil bei den Sport-Teams und den Fun-Teams in 18 Rennen im Standardboot mit 20 Paddlern über die 200 und 2.000 Meter-Distanz und im Kurzboot mit 10 Paddlern über 200-und 1.000 Meter. Eine stimmungsvolle Siegerehrung rundete einen ungewöhnlichen Event ab. „Dragonboat meets Canoeracing“, diese neue Formel dürfte sicherlich Nachahmer finden.

Sämtliche Ergebnisse auf der WVS Homepage www.wvschierstein.de

Von Manfred Schelbert

Zurück zur Liste