Der Preis ging an diesem Jahr an Christina Massini und an
Aaron Reith vom Kanu-Club-Fulda. Neben einer Ehrenurkunde gab
es für die beiden auch eine Unterstützung für die Anschaffung
der sehr teuren Sportgeräte.
Der Dajek-Knittel-Preis wurde am 23.09.1995 anlässlich eines
„ungewöhnlichen Empfanges“ von Andreas Dajek und Ulrich Knittel
– von Insidern „Fulda-Kanu-Express“ genannt – auf dem
Universitätsplatz in Fulda durch Oberbürgermeister a. D. Dr.
Wolfgang Hamberger ins Leben gerufen. Der Empfang wurde auf
Grund der hervorragenden Leistungen der Fuldaer Spitzenkanuten
bei der WM in Bala von der Stadt Fulda initiiert. Seit 1995
wird der Preis jährlich an die erfolgreichsten Fuldaer
Nachwuchspaddler vergeben.
Oberbürgermeister Gerhard Möller hob in seiner Laudatio die
besonderen Leistungen der beiden Preisträger hervor. Christina
Massini hat in diesem Jahr die Hessen-, die Süd- und die
DM-Titel sowohl im Sprint, als auch über die klassische Distanz
gewonnen. Außerdem blieb sie in allen Wettkämpfen der laufenden
Saison in ihrer Klasse, weibliche Schüler B im Kajak-Einer,
ungeschlagen. Aaron Reith hat sich in Bosnien Herzegowina
unter den Augen von Fürst Albert von Monaco den
Junioren-Europameistertitel im Wildwassersprint geholt und ist
nationaler Meister im Wildwassersprint geworden. Insbesondere
das seit Jahren sehr hohe Leistungsniveau der Fuldaer Kanuten
beindruckte den Fuldaer Oberbürgermeister. Daher sollten sich
nicht nur die Preisträger, sondern der ganze Verein mit diesem
Preis ausgezeichnet fühlen.
Der Vizepräsident Jugend im Hessischen Kanu Verband war mit
seiner Tochter Irina, der HKV-Jugenddelegierten, aus Frankfurt
angereist, um die Grüße und Wünsche des Präsidiums zu
überbringen. Der KC Fulda ist ein „Vorzeigeverein“ und die
jungen Nachwuchssportler setzen mit ihren außerordentlichen
Leistungen, aber auch mit ihrem Engagement als Trainer, immer
wieder Zeichen, die sehr positiv auffallen. Laun bestellte mit
Moritz Fladung, Joshua Piaskowski und Jil-Sophie Eckert
auch die weiteren EM-Teilnehmer aus Fulda in den Kreis der
Geehrten und Übergab die Bescheide für die
HKV-Individualförderung der auch international sehr
erfolgreichen Paddler.
Lothar Plappert, Stadtverordneter und Vorsitzender des
Sportverbandes der Stadt Fulda hob hervor, dass es die Fuldaer
Spitzen-Kanuten nie alleine gibt. Sie werden immer von einem
großen Kreis der Kanu-Fan-Gemeinde unterstützt und begleitet.
Nicht alle Vereine würden die Erfolge ihrer Sportlerinnen und
Sportler mit in einem so großen Kreis würdigen; dies sei ein
ganz besonderes Markenzeichen der Paddler.
Als Vorsitzender des Kanu-Club-Fulda freute sich Harald
Piaskowski über die Auszeichnung seiner Athleten und über das
große Lob für den KCF. Er machte deutlich, dass die Stadt Fulda
mit ihren im Sport engagierten Mitarbeitern, sehr viel für die
Vereine tue und zu recht den Titel Sportstadt Fulda tragen
dürfe. Beeindruckend war für ihn der Titelgewinn von Aaron
Reith in Banja Luka, bei dem er live dabei sein konnte.
Allerdings konnten die angereisten Fuldaer Fans den
entscheidenden Lauf nur teilweise einsehen. Für den Fürsten von
Monaco war der schönste Streckenabschnitt vollkommen – an Land
durch Sicherheitskräfte auf ca. 200 m Streckenlänge und zu
Wasser mit Schlauchbooten mit bewaffneten Soldaten –
abgeriegelt worden. Das hatte er bislang noch auf keinem
Wildwasserwettkampf in freier Natur erlebt. Dass neben dem
Training der Sportlerinnen und Sportler („sie kennen ihre
Trainingspläne wahrscheinlich besser wie die Stundenpläne“)
auch das Material (die Boote werden mit Kohle-Kevlar-Gewebe und
besonderen Verbundharzen handgefertigt) eine bedeutende Rolle
spielt, machte Piaskowski am Beispiel des Bootes von Aaron
Reith deutlich. Das Sportgerät wurde in der
„Edel-Boots-Schmiede“ von Hermann Roock und Norbert Schmidt in
Hamburg entwickelt und gebaut. Da die Bootsbauer persönlich
nicht zum Empfang kommen konnten, übergab Piaskowski in deren
Auftrag Restaurant-Gutscheine an Aaron Reith und Joshua
Piaskowski.
Text: Harald Piaskowski
Fotos: Ulrike Zentgraf
Aaron Reith, Christina Massini, OB Gerhard Möller und Harald Piaskowski