29.11.2011 | Kanu-Polo

DHM Kanu-Polo: Volltreffer für Göttingen

Die Sonne strahlte über der Universitätsschwimmhalle zu Leipzig, als am Samstagmorgen, den 26. November 2011, 20 Teams antraten, um den Hochschulmeister 2011 im Kanupolo zu ermitteln.

Für einige war die Nacht wohl etwas kurz gewesen und so fand man überall in der Halle schlafende Athleten auf den Bänken. Doch der Kanusport hat gegen die Müdigkeit ein ganz probates Mittel zu Hand: Die Kenterrolle. So sah ein Aufwärmprogramm nicht selten ein paar Rollen zu Beginn vor, um die Müdigkeit aus den Augen zu waschen. Dann waren aber auch alle hellwach und lieferten sich spannende und intensive Duelle, welche die Zuschauer begeisterten. Dass der Sport nicht nur Kenner interessierte zeigte sich unter anderem daran, dass plötzlich ein Kamerateam vom ZDF in der Halle stand und anfing zu filmen. Einige actionreiche Bilder und Interviews später machten sie sich wieder auf den Weg, um den Beitrag zu schneiden, der am Mittwoch, den 30. November um 12:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt werden soll.

Schnell wurde klar, dass bei der DHM Kanupolo 2011 zwei Mannschaften das Feld nach Belieben dominierten. Zum einen das Team aus Berlin, in dem alle Spieler aktiv in der 1. Bundesliga spielen und vier Mannschaftsmitglieder darüber hinaus aktive Nationalspieler sind, zum anderen spielte das Team aus Göttingen sehr stark auf und alles deutete darauf hin, dass die beiden Teams im Finale aufeinander treffen würden. So sah das auch Holger Dietrich, Kapitän der Berliner Mannschaft. Der aktive Bundesliga-Spieler und Trainer der deutschen U-21 Nationalmannschaft spielte seine mittlerweile 5. DHM und erwartete voller Vorfreude das Finale „Göttingen kommt seit Jahren mit einem kompletten Bundesliga-Kader zur DHM. So ist klar, dass das Finale auf echt hohem Niveau ausgetragen wird.“ Abgesehen davon zählen das Wiedersehen mit alten Bekanntschaften und das gemeinsame Feiern zu seinen persönlichen DHM-Highlights. „Außerdem ist die DHM im Winter für die Aktiven eine der wenigen Möglichkeiten, ein günstiges oder sogar kostenfreies Turnier zu spielen“, erläuterte Holger Dietrich. Die Göttingerin Margret „Maggi“ Neher nahm das anstehende Finale eher gelassen. Abseits des Trubels saß sie in einem Seminarraum und las in ihrem Neurologiebuch. Die Medizinstudentin gab zu, dass Berlin der klare Favorit sei „Die müssen schon klar unter ihrem Niveau spiele, damit wir sie schlagen können“, sagte sie. Doch in der Vergangenheit ist ihnen das schon einmal gelungen und warum nicht auch dieses Jahr?

So sollte es dann auch kommen. Göttingen erwischte den besseren Start ins Finale. Als das 1:0 fiel war klar, dass die Sympathien nicht auf Berliner Seite lagen. Doch davon ließ sich die Berliner Mannschaft nicht unterkriegen. In der zweiten Halbzeit wurden die Berliner stärker und das Spiel drohte zu kippen. Göttingen agierte weniger zielstrebig in der Abwehr und geriet 3:4 in Rückstand. Doch eine Minute vor Schluss schloss Margret Neher eine schöne Aktion zum 4:4 ab und erzwang so die Verlängerung, der sich ein Penaltywerfen anschloss. Dort hatte Göttingen die Nerven besser im Griff und wurden nach einem Fehlwurf von Holger Dietrich verdient zum Deutschen Hochschulmeister 2011 gekürt.

Im kleinen Finale ging es ähnlich spannend zu: Zur Pause führte noch das Team aus Hannover mit 2:0, doch die Lokalmatadoren aus Leipzig kamen zurück und egalisierten den Rückstand kurz vor Schluss. Sie hätten sogar in der regulären Spielzeit noch eine Großchance zum Sieg, scheiterten jedoch aus kurzer Entfernung am klasse reagierenden Hannoveraner Torwart. Angetrieben durch die heimischen Fans überstanden sie die Verlängerung und gewannen schließlich im Penaltywerfen.

Insgesamt wurde die DHM von Sigrun Schulte und ihrem Team hervorragend organisiert. Nach der DHM Handball und DHM Fechten war es innerhalb kurzer Zeit bereits die dritte Meisterschaft, die der Leipziger Hochschulsport ausrichtete. Der Hauptverantwortliche für die Organisation, Thomas Müller, freut sich nun nicht nur auf die bevorstehende Weihnachtszeit. Er wurde zum zweiten Mal Vater und ist mit Ende der DHM in die wohlverdiente Elternteilzeit gegangen. Dazu an dieser Stelle alles Gute und herzlichen Dank für eine tolle Hochschulmeisterschaft!

Quelle: www.adh.de

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