„Bis dahin werden wir versuchen mit sehr individuellen Einheiten noch ein wenig am Gefühl für die Strecke zu arbeiten“, beschreibt DKV-Cheftrainer Michael Trummer den Verlauf der letzten Tage vor dem scharfen Start, „alle sind fit, die Bedingungen und die Stimmung im Team sind ausgezeichnet.“ Unter anderem stimmten sich Athleten und Betreuer mit einem gemeinsamen Paella-Essen in einem Pyrenäen-Bergdorf auf die heiße Phase ein.
Die beginnt am Donnerstagnachmittag mit den Qualifikationsläufen zuerst für die Zweier-Canadier um die Ex-Weltmeister Marcus Becker/Stefan Henze (Halle). Wie in allen anderen Kategorien auch qualifizieren sich die besten zwanzig Boote für den Einzug ins Halbfinale. „Es wäre natürlich gut, wenn wir schon den ersten Quali-Lauf gut treffen und dann den zweiten haben, um ein bisschen was auszuprobieren. Wir haben hier bislang unsere Linie gut gefunden, fahren konstant und haben wenige Berührungen. Wie in jedem Wettkampf wollen wir auch hier unser Bestes geben. Unser Ziel bleibt ein Platz unter den ersten Sechs“, sagte Marcus Becker.
Auch die Damen im Kajak-Einer müssen am Donnerstag ihre ersten beiden Läufe auf dem Olympiakanal der Spiele von Barcelona 1992 absolvieren. Für Jasmin Schornberg (Hamm), im Saisonverlauf die konstanteste der DKV-Damen, bleibt der Finaleinzug das wichtigste Ziel: „Zunächst einmal will ich unter die besten Zehn, alles Weitere wird sich dann zeigen. Die Strecke ist schwer und technisch anspruchsvoll, aber damit komme ich gut zurecht.“ Das neu besetzte Damen-Team mit den beiden Augsburgerinnen Claudia Bär und Jacqueline Horn harmoniert gut, auch deshalb hat das DKV-Team hier auch in den Mannschaftswettbewerben ein heißes Eisen im Feuer.
Einen Tag länger auf den Beginn der Weltmeisterschaften warten müssen die Kajak-Herren mit Olympiasieger Alexander Grimm. Dass sich das öffentliche Interesse vor WM-Start vor allem auf ihn fokussiert, ist für den Augsburger kein Problem: „Das macht mir nix aus, daran habe ich mich gut gewöhnt und das kann ich ausblenden.“ Eine eigene Zielvorgabe will sich der 23-Jährige nicht setzen, um den Druck nicht noch zu verstärken. Der ist im traditionell größten WM-Starterfeld mit einer Leistungsdichte, die schon in der Qualifikation engste Zeitabstände erwarten lässt, ohnehin groß genug. „Mein Ziel ist es erst einmal, unter die besten 20 zu kommen und von Lauf zu Lauf ein gutes Gefühl mitzunehmen. Ich fühle mich ganz gut und je näher der WM-Beginn rückt, umso besser konzentriert man sich in den Einheiten“, spürt Grimm die Spannung wachsen.
Ähnlich geht es auch Jan Benzien, der im Canadier-Einer bei den diesjährigen Europameisterschaften in Nottingham mit Bronze die einzige Einzelmedaille für den DKV gewonnen hatte. Der Leipziger ist derzeit noch durch eine leichte Erkältung gehandicapt, „aber bis Freitag wird die hoffentlich wieder weg sein. Ansonsten läuft es eigentlich ganz gut. Ich hätte mir hier vielleicht am Anfang ein bisschen härteres Wildwasser gewünscht, aber mittlerweile komme ich hier gut zurecht. In den letzten Einheiten will ich jetzt versuchen, noch ein richtig gutes Gefühl für die Strecke zu bekommen“, sagte der 27-Jährige.
Die
ersten WM-Medaillen werden am Samstag in den
Mannschaftswettbewerben vergeben, bei denen auch das DKV-Team
in allen Kategorien zu den Medaillenanwärtern zählt. Chefcoach
Michael Trummer hofft hier für alle Mannschaften auf vordere
Platzierungen, die für die Einzel-Entscheidungen am Sonntag
dann beflügelnde Wirkung hätten: „Hier wollen wir so viel wie
möglich Boote in die Finalläufe bringen. Konkrete
Medaillenvorgaben haben unter den neuen Wettkampfbedingungen
eigentlich keinen Sinn. Aber zwei Platzierungen auf dem
Treppchen sollten schon unser Anspruch sein.“
Das DKV-WM-Team in La Seu d’Urgell (ESP)
Herren, Kajak-Einer: Alexander Grimm (Augsburg), Sebastian Schubert (Hamm), Tim Maxeiner (Wiesbaden). Canadier-Einer: Sideris Tasiadis (Augsburg), Jan Benzien (Leipzig), Lukas Hoffmann (Dormagen). Canadier-Zweier: David Schröder/Frank Henze (Leipzig), Robert Behling/Thomas Becker (Schkopau), Marcus Becker/Stefan Henze (Halle/S.). Damen, Kajak-Einer: Claudia Bär (Augsburg), Jasmin Schornberg (Hamm), Jaqueline Horn (Augsburg).
Die
aktuelle
Team-Broschüre mit Informationen zum WM-Team steht zudem
zum Herunterladen zur Verfügung. Diese kann auch über die
Geschäftsstelle in Duisburg postalisch zugesandt werden. Bitte
senden Sie uns dafür einen Brief mit frankierten (1,45€) DIN A5
Rückumschlag zu.
Zeitplan
Donnerstag,
10. September
15:00
- 19:00 Qualifikation Herren Canadier-Zweier, Damen
Kajak-Einer
Freitag,
11. September
09:00
- 16:00 Qualifikation Herren Canadier-Einer und Herren
Kajak-Einer
Samstag,
12. September
Mannschaftswettbewerbe,
alle Kategorien
09:00
- 11:30 Qualifikation
12:30
- 14:00 Finale (50 Prozent der gestarteten Teams, Minimum
5)
Sonntag
13. September
09:00
- 12:00 Semifinale, alle Kategorien
12:30
- 14:00 Finale, alle Kategorien
Website
http://worldseu09.parcolimpic.com
Von Jochen A. Meyer