Max Hoff dominierte im Kajak der Herren überlegen die Konkurrenz und gewann über 1000m souverän mit 4,3 Sekunden Vorsprung vor seinem Klubkameraden, K2-Weltmeister Max Rendschmidt und vor Martin Hollstein (Neubrandenburg). Auch die Überdistanzprüfung entschied der Top-Favorit ungefährdet vor Max Rendschmidt und Marcus Groß (Berlin) für sich. „Ich bin von meinem Leistungsniveau zum frühen Saisonzeitpunkt durchaus positiv angetan. Die Grundlage passt“, sagte der Champion zu seinem Abschneiden und fügte hinzu: „Mein Fokus liegt natürlich schon auf dem Weltcup in Mailand, dort will ich vorn mitfahren und die anderen etwas ärgern. Der Weltcup und auch die EM dienen letztlich dem großen Saisonziel, der WM in Moskau.“
Im Canadier der Herren erkämpfte Sebastian Brendel über 1000m und im Überdistanzrennen ebenfalls einen Doppelsieg jeweils vor Ronald Verch (Potsdam) und Erik Leue (Magdeburg). Der Potsdamer zeigte sich erleichtert über den Saisoneinstieg: „Das erste Rennen der Saison ist immer etwas schwierig, man ist sich nicht sicher, inwieweit man die Leistungen aus dem Training auch im Wettkampf abrufen kann. Irgendwann komm auch der Tag, wo ich einmal geschlagen werde. Mein Ziel ist aber es nach wie vor, national die Nummer eins zu sein. Die internationale Konkurrenz ist noch einmal eine andere Nummer. In Mailand möchte ich jedenfalls schon gern gewinnen.“
Im Kajak der Damen entschied K2-Vizeweltmeisterin Conny Waßmuth (Potsdam) an ihrem heutigen Geburtstag das Finale über 500m vor Tina Dietze (Leipzig) und Sabine Volz (Karlsruhe) für sich. Die 200m-Siegerin vom Vortag Franziska Weber (Potsdam) hatte aufgrund von Rückenproblemen vorsichtshalber auf einen Start verzichtet. Im Zeitrennen über 1000m holte sich Verena Hantl (Karlsruhe) den Sieg knapp vor Tina Dietze und Nina Krankemann (Magdeburg).
Seinen zweiten Sieg bei dieser Ranglistenregatta erkämpfte über 500m im K1 der Herren der amtierende K1-Weltmeister auf dieser Distanz Tom Liebscher (Dresden). Er setzte sich erneut vor dem 200m-Bronze- medaillengewinner im K2 bei der letztjährigen WM Ronald Rauhe (Potsdam) und Martin Schubert (Friedrichshafen) durch. Bei den Canadiern sicherte sich im C1 über 500m C2-Weltmeister Stefan Holtz (Leipzig) den Sieg vor 200m-Sieger Stefan Kiraj (Potsdam) und Robert Nuck (Leipzig).
Im Ergebnis der 1. nationalen Ranglistenregatta nominierte der DKV Franziska Weber, Tina Dietze, Conny Waßmuth und Sabine Volz bei den Kajak-Damen, Max Hoff, Tom Liebscher und Ronald Rauhe bei den Kajak-Herren sowie Sebastian Brendel, Stefan Kiraj und Stefan Holtz bei den Canadiern für den Start beim 1. Weltcup vom 2.-4. Mai in Mailand.
Chefbundestrainer Reiner Kießler verspricht sich von den Weltcup-Startern eine „internationale Standortbestimmung“, d. h. insbesondere Antwort auf die Frage: „Können unsere Einerfahrer zum jetzigen Saisonzeitpunkt bereits das internationale Niveau mitbestimmen? Im Kajak der Damen erwarten wir vom Weltcup-Start in Mailand auch Erkenntnisse über veränderte Mannschaftsboot-Besetzungen in diesem Jahr“, so der Chefcoach.
Text: H.-P. Wagner