Wie schon bei der Ankunft in Magdeburg boten die
Sportfreunde vom Kanu Klub Börde Magdeburg den Elbe-Paddlern
auch beim Start zur Etappe nach Rogätz einen besonderen
Service. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes in der Alten Elbe
war an durchgängiges Paddeln nicht zu denken. Deshalb wurden
die Tour-Teilnehmer in ihren Booten von den einfallsreichen
Börde-Kanuten per Seil durch eine freigegrabene Engstelle
gezogen, bis sie sich mit genügend Wasser unterm Kiel wieder
selbst paddelnd vorwärts bewegen konnten.
Die nächste Herausforderung wartete mit der Vorbeifahrt am
Magdeburger Domfelsen. Trotz einiger Irritationen mit der
Berufsschifffahrt meisterten alle diese Klippe und auch die
nächste Begegnung mit dem Schiffsverkehr am Wasserstraßenkreuz
Magdeburg hielt für die meisten der Elbe-Fahrer ein besonderes
Erlebnis bereit, schließlich paddelt man nicht alle Tage unterm
einem Frachtkahn hindurch.
Auf den Etappen nach Rogätz, Tangermünde und Havelberg
präsentiert sich die Elbe deutlich breiter als auf den Etappen
zuvor, die Fließgeschwindigkeit hat sich um etwa einen km/h
verringert und „manchmal hat man den Eindruck, man paddelt auf
einem See“, berichtete Niedersachsens Kanuverbands-Präsident
Dr. Albert Emmerich. Wo die Elbefahrt auch Station macht – ob
beim SC Kanu Rogätz, beim Tangermünder Ruderclub oder beim
Havelberger WSV, wo Ruderer und Kanuten gemeinsam die
Elbefahrer empfingen – überall wurde den Teilnehmern wie schon
auf den Etappen zuvor ein herzlicher Empfang bereitet,
inklusive „leckerem Essen“ allerorts. In Havelberg erwartete
die Elbe-Paddler gar ein Menü-Offerte mit sechs Hauptgerichten
zur Auswahl. Albert Emmerich nahm die herzliche Aufnahme in den
Vereinen und insbesondere auch in den Ruderclubs zum Anlass, um
auf die enge und gute Zusammenarbeit zwischen Ruderern und
Kanuten nicht nur im Freizeitsport, sondern auch im
Leistungssport hinzuweisen. In Niedersachsen gebe es eine
„echte Gemeinschaft der Wassersportler“, so der Präsident.
Zuvor hatte in Tangermünde die Fahrtenleitung von Thomas
Reschke auf Peter Papowski gewechselt, der die Tour-Teilnehmer
nun auf dem niedersächsischen Elbabschnitten
begleitet.
Einige Sorgen bereitete den Elbe-Paddlern in den letzten Tagen
das Wetter. In Tangermünde waren gerade die Zelte aufgebaut,
als ein kräftiges Gewitter niederging und das Zeltlager gehörig
einweichte. Am Morgen danach herrschte dann „Schneckenalarm“ –
kaum ein Zelt blieb von den schmierigen Kriechern verschont.
Auch auf den folgenden Etappen sind Gewittergüsse nicht
unbedingt auszuschließen, bleibt zu hoffen, dass die
Tour-Teilnehmer ohne Schaden zu nehmen davonkommen.
Hans-Peter Wagner nach Informationen von Albert
Emmerich