28.11.2014 | Umwelt & Gewässer

Versalzung von Werra und Weser: Keine Lösung in Sicht

Auch die Konferenz der Umweltminister der sieben betroffenen Bundesländer am 24.11. in Hannover brachte keine Lösung – weiterhin sind sich die Beteiligten darin uneinig, wie die Versalzung von Werra und Weser verhindert werden kann.

Die Lösung einer Pipeline direkt in die Nordsee wird vom Niedersächsischen Umweltminister Wenzel  abgelehnt, da er die grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit einer solchen Pipeline bezweifelt. Das hessische Umweltministerium unterstützt dagegen den Bau einer Pipeline in die Weser – dies lehnt aber der Umweltminister aus Nordrhein-Westfalen ab, da damit das Problem nicht gelöst, sondern von Hessen nach Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen verlagert wird. Und die Möglichkeit, auch  weiterhin bis zum Jahr 2060 die Salzlauge in die Flüsse einzuleiten,  wird von den Naturschutzverbänden abgelehnt. Bleibt die Möglichkeit einer technischen Lösung – Verdampfung des salzbelasteten Wassers und Rückverbringung der übriggebliebenen Lasten in die Schächte des Salzbergbaus. Diese Lösung wird aber aus Kostengründen von der Betreiberfirma Kali+Salz auch unter Hinweis auf den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze abgelehnt.

Nun will man zunächst Zeit gewinnen und alle möglichen Lösungen noch einmal sorgfältig prüfen.

Unterdessen haben Juristen der Firma Kali+Salz  Unterlassungsansprüche gegen die Internetseite www.wasser-in-not.de geltend gemacht. Sie wollen erreichen, dass einzelne Aussagen zur Problematik der Versalzung von Werra und Weser dort nicht mehr getätigt werden. Dies sehen die Betreiber der Internetseite aber als einen weiteren Versuch, kritische Berichterstattung zu verhindern. Sie wehren sich daher gegen die Unterlassungsansprüche und werden dort  weiterhin Informationen zum Thema Salzbelastung veröffentlichen.

Der Deutsche Kanu-Verband hat sich in der Vergangenheit schon häufig gegen die Versalzungsproblematik ausgesprochen. Er fordert alle Beteiligten auf, sich unverzüglich auf ein Konzept zu einigen, das schnellstmöglich eine Entlastung der betroffenen Gewässer vom extremen Salzgehalt zum Inhalt hat. Der Schutz unserer Gewässer lässt weder politische noch juristische Spitzfindigkeiten zu!

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