Allein die Tatsache, dass siebzehn der diesjährigen deutschen Weltmeisterschaftsteilnehmer von Moskau und dazu mit Peter Molnar (Ungarn), Maxime Beaumont (Frankreich) und Hugues Fourmet (Kanada) drei ausländische Paddelasse ihr Können unter den nicht einfachen Bedingungen demonstrierten, machte die Veranstaltung sowohl für die Aktiven als auch dem äußerst interessierten Publikum aus Nah und Fern zu einem Erlebnis besonderer Art.
Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich über den Werdegang und die Erfolge einzelner Sportler zu informieren, sich zusammen mit ihnen fotografieren zu lassen sowie etwas mehr über die Besonderheiten des Kanu-Rennsports in Erfahrung zu bringen. Dabei standen natürlich der diesjährige Doppelwelt- und Europameister Sebastian Brendel ebenso im Mittelpunkt wie die MW-Medaillengewinner Ronald Rauhe, Tom Liebscher, Franziska Weber, Tina Dietze, Ronald Verch, Yul Oeltze und Stefan Holtz.
Bei diesem Wettkampf der besonderen Art wurden zwar im direkten Wettstreit je zweier Boote gegeneinander die Sieger und Platzierten ermittelt, es wurden jedoch keine Titel und Medaillen vergeben. Wenngleich sich die Kontrahenten auf dem Wasser nichts schenkten, war bei ihnen dennoch die Freude am Sport deutlich sichtbar. Nach dem Zieleinlauf bemerkte der Sieger im Einer-Canadier Stefan Holtz (SC Magdeburg), der sich gegen Sebastian Brendel (KC Potsdam) knapp durchgesetzt hatte, lakonisch: „Nicht immer gewinnt der Bessere, manchmal auch der Glücklichere“. Und auch für Olympiasieger Kurt Kuschela (KC Potsdam), der nach seiner berufsbedingten Auszeit erst seit zwei Wochen wieder voll trainiert, war das Mitmachen das Allerwichtigste. Seine Erschöpfung im Ziel hatte jedoch auch einen zweiten Grund. „Die Geburt meines Sohnes Pepe Timo am Vortrag des Kanalsprints war für mich ebenfalls echt aufregend und anstrengend“, gestand er ein.
Im Einer-Kajak der Herren gewann das rein ausländische Finale der Ungar Peter Molnar vor Maxime Beaumont (Frankreich). Den Sprint der Damen im Kajak entschied Sabine Volz (Rheinbrüder Karlsruhe) gegen die Leipzigerin Tina Dietze.
Der eigentliche Gewinner des nunmehr zur Tradition gewordenen Potsdamer Kanalsprints war jedoch der Kanusport im eigentlichen Sinn. Denn nicht nur Potsdamer Einwohner waren als begeisterte Zuschauer zugegen, sondern auch zahlreiche Interessenten aus anderen Brandenburger Städten sowie in der Landeshauptstadt weilende Touristen spendeten den Aktiven reichlich Beifall für ihre Leistungen und zeigten sich erfreut über diese Art des unmittelbaren Erlebens sportlicher Aktivitäten.
Ergebnisse 10. Potsdamer Kanalsprint:
Kajak Damen:
K1
1.Sabine
Volz
Rheinbrüder
Karlsruhe
2.Tina
Dietze
LVB Leipzig
3.Conny Waßmuth KC
Potsdam
4.Steffi Kriegerstein WSV
BW Dresden
K2
1.Franziska Weber (KC Potsdam)/ Tina Dietze (LVB
Leipzig)
2.Sabine Volz (Rheinbrüder Karlsruhe)/ Conny Waßmuth (KC
Potsdam)
Kajak Herren:
K1
1.Peter
Molna
Ungarn
2.Maxime Beaumont Frankreich
3.Ronald
Rauhe
KC Potsdam
4.Tom
Liebscher
KC Dresden
K2
1.Ronald Rauhe (KC Potsdam)/ Tom Liebscher (KC Dresden)
2.Peter Molna (Ungarn)/ Maxime Beaumont (Frankreich)
Canadier Herren:
C1
1.Stefan
Holtz
SC DHfK Leipzig
2.Sebastian Brendel KC
Potsdam
3.Peter Kretschmer SC DHfK
Leipzig
4.Stefan
Kiraj
KC Potsdam
C2
1.Sebastian Brendel (KC Potsdam/ Stefan Kiraj (KC
Potsdam)
2.Yul Oeltze (SC Magdeburg)/ Ronald Verch (KC
Potsdam)
Potsdam, 18.08.2014
Günter Welke