Ungläubig blickte der 22-jährige immer wieder auf die
Anzeigentafel des Lee Valley White Water Centers – 30 Kilometer
vor den Toren Londons hatte der Augsburger gerade den bisher
größten Erfolg seiner Karriere errungen: die olympische
Silbermedaille im Kanu-Slalom. Diese Leistung überzeugte auch
die 3.800 geförderten Sporthilfe-Athleten, die Tasiadis mit
großer Mehrheit zu ihrem „Sportler des Monats“ Juli wählten.
Der frisch gebackene Doppel-Olympiasieger im
Vielseitigkeitsreiten Michael Jung belegte Rang zwei; dicht
gefolgt von Judoka Ole Bischof und Fechterin Britta Heidemann,
die in London beide mit Silber glänzten.
Ergebnis: 1. Sideris Tasiadis, 40,6%, 2. Michael Jung, 20,5%,
3. Ole Bischof, 20,3%, 4. Britta Heidemann, 18,6%
Bereits nach dem Halbfinale stand fest, dass mit Tasiadis auch
im Endlauf zu rechnen sein würde: in 98,94 Sekunden hatte der
22-jährige die gesamte Weltelite hinter sich gelassen. Und der
junge Mann, der sich anlässlich seiner Olympianominierung die
olympischen Ringe auf den Arm tätowieren lassen hatte,
enttäuschte nicht. In einer beherzten Fahrt, konnte der
Augsburger mit griechischen Wurzeln seine Zeit aus der
Qualifikation noch einmal auf 98,06 Sekunden verbessern und
musste sich am Ende nur dem Franzosen Tony Estanguet geschlagen
geben, der nach 2000 und 2004, bereits seine dritte olympische
Goldmedaille feierte.
Gleich zweimal olympisches Gold ging an Vielseitigkeitsreiter
Michael Jung. Mit Paradepferd Sam siegte der 30-jährige mit der
Mannschaft und im Einzel und schrieb damit Geschichte: noch nie
zuvor konnte ein Reiter nach WM- und EM-Titel auch den
Olympiasieg feiern. Geschichte schreiben, wollte auch Judoka
Ole Bischof mit der zweiten Goldmedaille in der Klasse bis
81kg. Doch in einer Neuauflage des olympischen Finales von 2008
gegen Kim Jae-Bum, musste sich Bischof am Ende dem Südkoreaner
knapp geschlagen geben, freute sich jedoch ebenso über Silber.
Genau wie Britta Heidemann, die in einem packenden Finale der
Ukrainerin Jana Schemjakina 8:9 nach Sudden Death unterlag. Für
die Kölnerin war es nach Silber mit der Mannschaft 2004 und
Gold im Einzel 2008, die dritte olympische Medaille.
Der „Sportler des Monats“ wird regelmäßig von den 3.800
geförderten Athletinnen und Athleten der Deutschen Sporthilfe
ermittelt - unterstützt von der Athletenkommission im DOSB und
SPORT1.
„Sportler des Monats“ 2012
Januar: Franziska Preuß, Biathlon
Februar: Badminton-Team der Damen
März: Magdalena Neuner, Biathlon
April: Kristina Vogel & Miriam Welte, Bahnrad
Mai: Marcel Nguyen, Turnen
Juni: Pascal Behrenbruch, Leichtathletik
Juli: Sideris Tasiadis, Kanuslalom
Bild: Markus Flechtner
Quelle: www.sporthilfe.de