10.06.2011 | Umwelt & Gewässer

Rettet unsere Gewässer – helft mit Informationen!

Aufruf des Deutschen Kanu-Verbandes: Der Deutsche Kanu-Verband ruft alle Kanusportlerinnen und Kanusportler –egal, ob im DKV organisiert oder nicht – sowie alle Anbieter kanutouristischer Aktivitäten auf, mit Informationen über Befahrungshäufigkeiten der Bundeswasserstraßen dazu beizutragen, die Pläne des Bundesministeriums für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung (BMVBS) zu verhindern.

So steht zu befürchten, dass viele kanusportlich bedeutsame Bundeswasserstraßen bald wegen unterbleibender Wartungsmaßnahmen nicht mehr nutzbar sind und sogar aus ihrer Verkehrsfunktion entlassen werden. Mit Eintrag in einer Online-Datenbank über durchgeführte Fahrten kann der DKV die z.T. unzutreffenden Behauptungen des BMVBS widerlegen!

Im Zusammenhang mit der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ist bekannt geworden, dass die jetzt bestehenden Bundeswasserstraßen in eine neue Netzstruktur kategorisiert werden sollen. Um Kosten einzusparen, will die WSV sich zukünftig nur noch auf das sog. Kernnetz konzentrieren. Dabei handelt es sich um Gewässer, die auf einen sehr hohen Gütertransport verweisen können. Allenfalls noch einige wenige Gewässer mit touristischer Nutzung sollen zusätzlich noch eingeschränkt bewirtschaftet werden. Andere Gewässer – als sogenannte Restgewässer bezeichnet – sollen zukünftig nicht mehr bewirtschaftet werden, ja sogar nach Möglich aus ihrer Verkehrsfunktion entlassen werden. Die Folgen hierfür sind unabsehbar: Bereits jetzt haben viele Gewässer aufgrund unterbliebener Wartungsarbeiten an bestehenden Bootsschleusen, Umtragestellen oder Bootsgassen erheblich an Attraktivität verloren. Wenn nun noch „Restgewässer“ als Kompensation für Eingriffe an anderen Gewässern renaturiert werden sollen, sind weitere Befahrungsverbote aus Naturschutzgründen vorprogrammiert!

Bei der Ermittlung, ob ein Gewässer touristische Bedeutung hat, wurden sachfremde Überlegungen angestellt: Ermittelt wurde die Zahl der durchgeführten Schleusungen, ergänzt um Schätzungen durch die örtlichen Wasser- und Schifffahrtsämter, und die Bedeutung für die Fahrgastschifffahrt. Tatsächliche Bootsbewegungen wurden nicht ermittelt; die Bedeutung für den Sportbetrieb blieb völlig unberücksichtigt.

Der DKV will nun mit konkreten Zahlen belegen, dass die bisherigen Annahmen nicht zutreffend sind und dass eine Vielzahl von Bundeswasserstraßen sehr große Bedeutung für Wassersport und Wassertourismus hat. Wir rufen deshalb alle Kanutinnen und Kanuten, sowie alle Anbieter von kanutouristischen Aktivitäten auf, uns ihre Fahrten auf Bundeswasserstraßen mitzuteilen.

Wir haben hierzu unter Freizeitsport / Gewässer / Bundeswasserstraßen eine Datenmaske eingerichtet, in die mit wenigen Schritten die Fahrten des Jahres 2010 eingegeben werden können. Für Kanu-Vereine oder gewerbliche Anbieter besteht die Möglichkeit, eine Excel-Tabelle gesondert herunter zu laden und die Daten gebündelt einzutragen.

Nur wenn wir möglichst alle Fahrten ermitteln können, können wir dem BMVBS deutlich machen, dass viele der sog. Restgewässer wichtige Gewässer sind und damit die Pläne beeinflussen. Wir rufen deshalb ausdrücklich dazu auf, sich aktiv an der Datensammlung zu beteiligen!

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